Benutzer:Deutsch lernen/Sprachverfall

Sprachverfall Bearbeiten

Guten Tag miteinander!

Immer wieder höre und sehe ich Beiträge über die deutsche Sprache im Internet oder Fernsehen, die mich in großes Unbehagen bringen. Dort wird der sorglose Umgang mit der deutschen Sprache kritisiert und erforscht.

Viele Deutschsprechende kennen sich mit der Grammatik des Deutschen nicht richitg aus und auch deren Wortschatz lasse zu wünschen übrig. Doch nicht genug! Immer wieder werde das Deutsche mit anderen Sprachen vermischt (heutigentags meist mit dem Englischen). Dies bereitet mir große Sorgen, denn wenn ich einmal den Fernseher einschalte und auf einen Privatsender umschalte, muss ich nur fünf Minuten warten bis der nächste Tiefpunkt der deutschen Sprache erreicht ist.

Ich glaube, ich bin mit dieser Feststellung nicht der Einzige.

Besorgniserregende Beispiele:

In der Werbung einer Textilwarenkette: "... besser als wie man denkt!"

Die Vergleichsform ist hier natürlich völlig falsch. Richtig hieße es: "... besser als man denkt!"

In einer Castingshow sagt man neuerdings "gesafed" (aus dem engl. safed), statt "in Sicherheit" oder "außer Gefahr".

Es gäbe noch unendlich viele Beispiele.

Sebstverständlich bin ich mir im Klaren darüber, dass es im Deutschen immer schon sprachliche Missverständnisse und Fehler gab. Doch es scheint mir, als überstiege es in letzter Zeit das Maß des Erträglichen. Immer wieder tauchen neue, noch absurdere Wortschöpfungen auf, die die Verständigung schwer machen. Wie wird das in ferner Zukunft aussehen?

Außerdem kommt es mir so vor, als wären all diese Probleme in anderen Sprachen (z.B. im Englischen oder Französischen) nicht so stark ausgeprägt wie im Deutschen.

Oftmals stelle ich mir die Frage, wenn ich Jugendliche miteinander sprechen höre: Ist die "nächste Generation" überhaupt noch des Deutschen mächtig?

Über eine baldige Antwort wäre ich sehr erfreut! Mit freundlichen Grüßen - Deutsch lernen (Diskussion) 15:54, 15. Nov. 2009 (MEZ)

Hallo Deutsch lernen!
Eigentlich ist dies ja nicht der richtige Ort, um solche Dinge zu besprechen, denn hier sollen konkrete Fragen zur deutschen Sprache geklärt werden.
Dennoch möchte ich hier ein paar Punkte anfügen. Was meinst du bitte mit „Sprachverfall“? Sind Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Rumänisch & Co. „schlechtere“ Sprachen, da sie durch eine Art merhrschrittigen „Sprachverfall“ aus der lateinischen Sprache entstanden sind?
Was den Vergleich mit „als wie“ angeht, scheint es sich um eine nicht gerade neue Erscheinungs zu handeln: „Nicht da es stinckt / als wie ein Aaß.“ (1631), „Und bin so klug als wie zuvor;“ (Johann Wolfgang von Goethe, Faust I), „Da kommen die jungen Erdensöhne und werden um einen Blick der keuschen Göttin werben; auch einer, wohl so schön als wie der junge Ritter Lembeck, der letzt aus Dorning eingezogen ist!“ (Theodor Storm, Ein Fest auf Haderslevhuus).
Abschließend möchte ich dich nur darauf hinweisen, dass dich niemand ziwngt diese Wörter bzw. Wendungen zu benutzen. Ob Latinsimen wie fenstar (Fenster), strāʒa (Straße), mulin (Mühle) oder krūzi (Kreuz) die althochdeutsche Sprache verfallen lassen oder doch eher bereichert haben, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Gruß --Trevas (Diskussion) 18:30, 15. Nov. 2009 (MEZ)
Ich werde die Meinungsäußerung von Deutsch lernen demnächst aus der Auskunft entfernen und auf eine Unterseite im Deutsch lernens Benutzernamensraum verbringen. Die Auskunft ist nicht der geeignete Ort, um mit einer merkwürdigen Frage verbrämt, seinem Unmut über Zustände außerhalb des Wiktionarys Ausdruck zu veleihen. --Baisemain (Diskussion) 18:34, 15. Nov. 2009 (MEZ)

Grüß Dich, Deutsch lernen!

Ich möchte kurz auf Deine Überlegungen antworten. Der erste Punkt ist: wenn man den subjektiven Eindruck hat, Deutsch verfalle heutzutage, und zwar schneller als früher, dann müsste man dazu Daten haben und zwischen Veränderung (Sprache wird von ihren Sprechern immer verändert) und Verfall unterscheiden. Es spricht ziemlich viel dafür, dass unser Deutsch heute seinen früheren Formen überlegen ist: „Wir besitzen mit unserer heutigen Sprache ein Instrumentarium, das reicher und differenzierter ist als je zuvor und um das uns frühere Generationen zweifellos beneiden würden.“ (Rudolf Hoberg, Vorsitzender der Gesellschaft für deutsche Sprache, in: Ist unsere Sprachidentität gefährdet? In: Der Sprachspiegel 53, H. 5, 2009, S. 155-157, Zitat S. 156.) Das Problem, das das Deutsche hat, besteht vorrangig darin, dass es in bestimmten Verwendungssituationen tendenziell verdrängt wird: als Sprache der Wissenschaft, bes. in den Naturwissenschaften, auch z.T. als Sprache in Konzernen. Das kann langfristig Folgen haben, etwa dergestalt, dass bestimmte Wortschatzbereiche nicht voll entwickelt werden. Andere Wissenschaften sind davon nicht/kaum/weniger betroffen. Die Vielzahl der Sprachvarietäten zwischen Gossen- und Bühnensprache, Regional- und Hochsprache kann man auch als Schatz ansehen. (Man muss sich deshalb natürlich nicht mit jeder davon persönlich anfreunden.) Wenn man sich über die Anglizismen im Dt. ärgert - tue ich übrigens teilweise auch -, dann kann man sich daran erinnern, dass kaum eine Sprache ihren Wortschatz in höherem Maße aus anderen Sprachen übernommen hat als das Englische.

Ich möchte noch auf ein Buch hinweisen, das sich mit der Situation des Deutschen auch unter dem Gesichtspunkt des Sprachverfalls befasst: Karin M. Eichhoff-Cyrus, Rudolf Hoberg (Hrsg.): Die deutsche Sprache zur Jahrtausendwende. Sprachkultur oder Sprachverfall? Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2000. Hier wird das Thema unter vielen Gesichtspunkten angesprochen. Mit freundlichen Grüßen! Dr. Karl-Heinz Best (Diskussion) 18:36, 15. Nov. 2009 (MEZ)

Guten Tag, Trevas!
Mit "Sprachverfall" meine ich den Verfall des Niveaus der deutschen Sprache. Außerdem glaube ich, dass Sie sich meinen Text nicht genau durchgelesen haben, denn ich sagte nicht, dass Französisch, Italienisch,... "schlechtere" Sprachen seien, sondern ich meinte, dass der große Umfang an grammatikalischen Problemen und Missverständnissen in diesen Sprachen nicht so stark vorhanden ist. Es scheint mir nämlich, dass das Deutsche nicht nur reich an Dialekten und Jargons (z.B. Jugendjargon,...)ist, sondern auch reich an Problemen und Unregelmäßigkeiten, die daraus entstehen.
Die etwas länger bekannten Schwierigkeiten, wie z.B. als wie, bereiten mir wenig Sorgen. Die törichten und absurden Fehler, die in der Medienwelt so auftauchen, machen mir Kummer.
Die einfachsten Rechtschreib- und Grammatikvorschriften werden aus Faulheit und Bequemlichkeit missachtet.
Im Journalismus beispielsweise besteht die haupsächliche Arbeit aus Übersetzten. Und weil die verantwortlichen Journalisten heutzutage etwas weniger über das Deutsche Bescheid wissen zu scheinen, tauchen in der Zeitung plötzlich Wendungen wie "Sinn machen" (aus dem Englischen to make sense) oder "nicht wirklich" (not really) auf, die es jedoch schon länger gibt.
Doch Anglizismen sind nicht das einzige Problem, denn im Buch "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" von Bastian Sick sind etliche Probleme der deutschen Sprache angeführt. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass es solch ein Buch zum Beispiel im Französischen gäbe, denn dort gibt es nicht so viel Unkenntnis über die Sprache.
Zum Schluss möchte ich noch hinzufügen, dass ich die deutsche Sprache sehr schätze und dass sie solch einen rücksichtslosen Umgang nicht verdient hat, denn sie hat einen sehr guten Ruf, oder wie man heute sagt: "ein gutes Image".
Viele Grüße - Deutsch lernen (Diskussion) 15:05, 16. Nov. 2009 (MEZ)