vorreißen (Deutsch)

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Person Wortform
Präsens ich reiße vor
du reißt vor
er, sie, es reißt vor
Präteritum ich riss vor
Konjunktiv II ich risse vor
Imperativ Singular reiß vor!
reiße vor!
Plural reißt vor!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
vorgerissen haben
Alle weiteren Formen: Flexion:vorreißen

Alternative Schreibweisen:

Schweiz und Liechtenstein: vorreissen

Worttrennung:

vor·rei·ßen, Präteritum: riss vor, Partizip II: vor·ge·ris·sen

Aussprache:

IPA: [ˈfoːɐ̯ˌʁaɪ̯sn̩]
Hörbeispiele:   vorreißen (Info)
Reime: -oːɐ̯ʁaɪ̯sn̩

Bedeutungen:

[1] veraltet: etwas zeichnen/malen (reißen), oft damit jemand anderes es lernt oder nachmalen kann, aber auch: um eine Skizze zu entwerfen oder eine Form auf ein Werkstück zu bringen

Herkunft:

Derivation (Ableitung) zum Verb reißen mit dem Präfix vor-

Sinnverwandte Wörter:

[1] anreißen, skizzieren, vormalen, vorstellen, vorzeichnen

Gegenwörter:

[1] ausführen

Beispiele:

[1] „[…] damit er desto eher im Stande sey, den Fabrikanten und Handwerkern ein Muster von dieser oder jener Fason vorzureißen, zumal wenn er zugleich Verleger von einer Fabrike ist: imgleichen auf Reisen, wo er allerhand zur Kaufmannschaft dienliche ihm vorkommende Gebäude, Maschinen, Modelle, u. sogleich selbst abreißen, und hernach bey der Zurückkunft nach seinem Gebrauche anwenden kann.“[1]
[1] „Alle Contouren muß man stets mit der englischen Stahlnadel vorreißen.“[2]
[1] „Blindrillenstift: Instrument zum Vorreißen von Hilfslinien. Wo bei einem gewöhnlichen Stift die Mine eine farbige Spur zieht, ritzt beim Blindrillenstift eine Eisenmine farblose Linien in das Pergament.“[3]

Übersetzungen

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[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „vorreißen
[1] Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „vorreißen
[1] Wissenschaftlich-literarische Encyclopädie der Ästhetik, von Wilhelm Hebenstreit, Seite 860.


Quellen: