ungeschlechtlich (Deutsch) Bearbeiten

Adjektiv Bearbeiten

Positiv Komparativ Superlativ
ungeschlechtlich
Alle weiteren Formen: Flexion:ungeschlechtlich

Worttrennung:

un·ge·schlecht·lich, keine Steigerung

Aussprache:

IPA: [ˈʊnɡəˌʃlɛçtlɪç]
Hörbeispiele:   ungeschlechtlich (Info)

Bedeutungen:

[1] Biologie: sich anders als durch die Verschmelzung von Eizelle und Samen vermehrend
[2] eine Geschlechtsidentität ohne Bezug zu den (binären) Geschlechternweiblich“ und „männlich“ aufweisend

Herkunft:

Derivation (Ableitung) zum Adjektiv geschlechtlich mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) un-

Synonyme:

[2] agender, neutrois

Sinnverwandte Wörter:

[1] asexuell

Gegenwörter:

[1] geschlechtlich

Beispiele:

[1] Sie vermehren sich ungeschlechtlich auf dem Wege der Zellteilung.
[1] „Einige Pilze können sich auch ungeschlechtlich fortpflanzen.“[1]
[2] „Heute kann bei uns ein Mensch unbehelligt und unbehandelt asexuell leben, nicht aber ungeschlechtlich, ohne eine äußerlich zugeordnete Geschlechtlichkeit.“[2]
[2] „Als agender oder ungeschlechtlich bezeichnen sich jene, die sich gar keinem Geschlecht zugehörig fühlen.“[3]
[2] „Wenn man dann natürlich mal so ein bisschen weitergesponnen hat, dann fragt man sich natürlich, wenn man so ein Kind ungeschlechtlich beurkundet, was passiert mit dem in 18 Jahren […]“[4]
[2] „Agender – Dieser Begriff wird von Menschen genutzt, welche eine ungeschlechtliche Geschlechtsidentität haben.“[5]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] ungeschlechtliche Fortpflanzung, Vermehrung; ungeschlechtlich fortpflanzen, vermehren

Übersetzungen Bearbeiten

[2] Wikipedia-Artikel „Nichtbinäre Geschlechtsidentität“ (dort auch ungeschlechtlich)
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „ungeschlechtlich
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „ungeschlechtlich
[1] The Free Dictionary „ungeschlechtlich
[1] Duden online „ungeschlechtlich
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalungeschlechtlich
[*] Linguee.de „ungeschlechtlich

Quellen:

  1. Sarah Gibbens: UMWELT – Eingeschleppte Pilze sind beunruhigend anpassungsfähig. nationalgeographic.de, The Walt Disney Company Limited, London, England, 12. April 2024, abgerufen am 13. April 2024.
  2. Volkmar Sigusch: Von der alten Geschlechtsmetaphysik zu den heutigen Neogeschlechtern. In: Die Schönheiten des Geschlechts. Intersex im Dialog. Campus, 2018, ISBN 978-3-593-50888-7, Seite 203 (Zitiert nach Google Books)
  3. Gina Loveless: So überlebst du die Pubertät. Loewe, 2022 (übersetzt von Anna Taube), ISBN 978-3-7432-1342-5, Seite 79 (Zitiert nach Google Books)
  4. Nina Althoff, Greta Schabram, Petra Follmar-Otto: Gutachten: Geschlechtervielfalt im Recht – Status quo und Entwicklung von Regelungsmodellen zur Anerkennung und zum Schutz von Geschlechtervielfalt. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 2017, Seite 33 (Annex 1), abgerufen am 10. Mai 2023.
  5. Luca Fabièn Dotzler: Geschlechtliche Vielfalt: Diversgeschlechtliche Geschlechtsidentität. dgti, 3. Dezember 2021, abgerufen am 10. Mai 2023.