mönstersk (Niederdeutsch) Bearbeiten

Adjektiv Bearbeiten

Positiv Komparativ Superlativ
mönstersk

Anmerkung:

Vor allem in älteren Publikationen überwiegend großgeschrieben

Worttrennung:

möns·tersk, keine Steigerung

Bedeutungen:

[1] Münsterländer Platt: zu der Stadt Münster gehörig, auf Münster bezogen

Beispiele:

[1] „‚Kick äs!‘ un he weeß met sinen schewen Foot nao de daude Spraol, ‚kick äs!‘ dat is auk en mönstersken Jungen! […] Wat helpt em dat Reisen?“[1]
Sieh das (da)! und er zeigt mit seinem schiefen Fuß nach dem toten Star, sieh das! das ist auch ein münsterscher Junge! […] Was hilft ihm (jetzt) das Reisen? (Anspielung auf den Vogelzug)
[1] „De dat dao daohn hett, dat was nich alleen een mönstersken Jungen, dat was auk’n Handüörpsken, […]“[2]
Der das da getan hat, das war nicht nur allein ein münsterscher Junge, das das war auch ein Handorfer (Stadtteil von Münster), […]
[1] „Dat [wi Grautstadt sind], kann up de ene Siet’ stolt maken, […] män up de annere Siet’ söll et naodächtige Lüü Suorge maken, […] dat de mönsterske Landwärtschop Jaohr för Jaohr 100 ha verlüss: […]“[3]
Dass [wir Großstadt sind], kann auf der einen Seite stolz machen, […] aber auf der anderen Seite sollte es nachdenklichen Leuten Sorgen bereiten, […] dass die münstersche Landwirtschaft Jahr für Jahr 100 ha verliert: […]
[1] „In den aolen gemödliken mönstersken Tiden leit man en Snider to sik kuemen un in Hause arbeiden.“[4]
In den alten gemütlichen münsterschen Zeiten ließ man einen Schneider zu sich kommen und im Haus arbeiten.

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Mönstersk Platt (großgeschrieben als Teil eines Begriffs)

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Klaus-Werner Kahl: Wörterbuch des Münsterländer Platt. 3. Auflage. Aschendorff, Münster 2009, ISBN 978-3-402-06747-4, Seite 407, Stichwort „mönstersk“

Quellen:

  1. Karl Wagenfeld: Usse Kostgänger. In: Un buten singt de Nachtigall ... Fredebeul & Koenen, Essen-Ruhr 1912, Seite 38 (online: Google Books, abgerufen am 13. Oktober 2022).
  2. Dieter Harhues: Wat is Kunst un wat nich?. In: Wat ick no vertellen mott. Plattdeutsches aus dem Münsterland in erweiterter Neuauflage. trredition, Hamburg 2019, ISBN 978-3-7497-1393-6 (online: Google Books, abgerufen am 13. Oktober 2022).
  3. Alfons Demming: Dao gnaagt wat an de Metropole. In: Westfälische Nachrichten. Aschendorff, Münster 7. Februar 2015 (wn.de, abgerufen am 13. Oktober 2022).
  4. Heinrich Karl Wilhelm Berghaus: Der Sprachschatz der Sassen. Ein Wörterbuch der Plattdeütschen Sprache in den hauptsächlichsten ihrer Mundarten. Erster Band: A–H, Adolph Müller, Brandenburg 1880, Seite 744 (online: Google Books, abgerufen am 13. Oktober 2022), Stichwort „Huusmann“.