Nebenformen:

umgangssprachlich: jawollja, jawollo

Worttrennung:

ja·woll

Aussprache:

IPA: [jaˈvɔl]
Hörbeispiele:   jawoll (Info)
Reime: -ɔl

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich, auch scherzhaft den militärischen Tonfall nachahmend: gibt eine positive Antwort auf eine Entscheidungsfrage; drückt Bekräftigung, Zustimmung aus

Herkunft:

Die vor allem in militärischen Kreisen entwickelte kräftigere Variante zu jawohl ist seit dem späten 19. Jahrhundert bezeugt.[1][2]

Beispiele:

[1] „Jawoll, det is och man wieder ſo’n Jeſchaͤft zum Vahungern.“[3]
[1] „‚[…] Iſt der Anzug vom Schneider ſchon zurück?‘
‚Jawoll, Herr Hauptwachtmeiſter‘, ſchallt es aus dem Gewölbe, und der Hausvaterkalfaktor Baſtel erſcheint mit einem großen Sack, in dem kunſtvoll auf einem Bügel geordnet ſämtliche Sachen des Gefangenen Kufalt hängen.“[4]
[1] „Und dann haben wir hier die Frauenliebe und die Freundschaft, und die quatschen nicht, die kämpfen. Jawoll, für Menschenrechte.“[5]
[1] „‚Bis drei scheinen Sie Gott sei Dank noch zählen zu können.‘
- ‚Jawoll, Herr Rapportführer, bis dahin reicht’s bei mir noch.‘“[6]
[1] „Ist die Erde älter als der Mond und so weiter? ‚Ein schicker Quiz, jawoll!‘“[7]
[1] „Als ich mir in diesem dummen Hotel Bier aufs Zimmer bestellte, sagte der Oberkellner so eisig am Telefon: ‚jawoll, mein Herr‘, als hätte ich Jauche gewünscht, und sie brachten mir das Bier in einem Silberbecher.“[8]
[1] „Weil wir alle Arschlöcher sind, jawoll, und weil der Druck nach unten geht. Und weil sie mich gestaucht haben wegen dem Holz, jawoll.[9]
[1] „Und dazu sieht er noch gut aus, männlich, kernig, gesund - jawoll.[10]
[1] „Beim Telefonieren war er sehr förmlich und sagte sehr oft ‚Jawoll, mache ich!‘“[11]

Wortbildungen:

Partikeln: jawollja, jawollo
Jawollsager
Alle weiteren Informationen zu diesem Begriff befinden sich im Eintrag jawohl.
Ergänzungen sollten daher auch nur dort vorgenommen werden.
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „jawoll
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „jawoll
[1] The Free Dictionary „jawoll
[1] Duden online „jawoll
[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „jawoll
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portaljawoll
[1] Heinz Küpper: Illustriertes Lexikon der deutschen Umgangssprache in 8 Bänden. 4. Band Haut–Kost, Klett, Stuttgart 1983, ISBN 3-12-570140-6, DNB 831065346, Stichwort »jawoll«, Seite 1374.
[1] Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »jawoll«.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1, Stichwort »jawoll«, Seite 947.

Quellen:

  1. Heinz Küpper: Illustriertes Lexikon der deutschen Umgangssprache in 8 Bänden. 4. Band Haut–Kost, Klett, Stuttgart 1983, ISBN 3-12-570140-6, DNB 831065346, Stichwort »jawoll«, Seite 1374.
  2. Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »jawoll«.
  3. Gerhart Hauptmann: Die Ratten. Berliner Tragikomoͤdie. Sechſte Auflage. S. Fiſcher Verlag, Berlin 1911, Seite 14 (Zitiert nach Internet Archive).
  4. Hans Fallada: Wer einmal aus dem Blechnapf frißt. Roman. Rowohlt Verlag, Berlin 1934, Seite 73 (Zitiert nach Google Books).
  5. Alfred Döblin: Berlin Alexanderplatz. Walter-Verlag, Olten/Freiburg im Breisgau 1961, Seite 73 (Zitiert nach Google Books; Erstausgabe im S. Fischer Verlag, Berlin 1929).
  6. Bruno Apitz: Nackt unter Wölfen. Roman. Ungekürzte Ausgabe, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1961 (rororo Taschenbuch 416/417), Seite 62 (Erstausgabe 1958).
  7. Erwin Strittmatter: Ole Bienkopp. Roman. Sigbert Mohn Verlag, Gütersloh 1963, Seite 321 (Lizenz des Aufbau-Verlag, Berlin; Ausgabe für die BRD).
  8. Heinrich Böll: Ansichten eines Clowns. Roman. 1. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln/Berlin 1963, Seite 92.
  9. Marieluise Fleißer: Pioniere in Ingolstadt. In: Stücke. 1. Auflage. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1976, Seite 101 (Ausgabe für die DDR; Lizenz des Suhrkamp-Verlags, Frankfurt am Main und des Theater-Verlags Kurt Desch, München; Erstausgabe 1928).
  10. Gabriele Heise: Junge, die Vitamine! In: DIE ZEIT. Nummer 12, 17. März 1995, ISSN 0044-2070 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 26. Mai 2018).
  11. Kerstin Jentzsch: Seit die Götter ratlos sind. Roman. Heyne Verlag, München 1996, ISBN 3-453-09954-0, Seite 35.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen:
Levenshtein-Abstand von 1: jawohl