ingerieren (Deutsch)

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Person Wortform
Präsens ich ingeriere
du ingerierst
er, sie, es ingeriert
Präteritum ich ingerierte
Konjunktiv II ich ingerierte
Imperativ Singular ingerier!
ingeriere!
Plural ingeriert!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
ingeriert haben
Alle weiteren Formen: Flexion:ingerieren

Worttrennung:

in·ge·rie·ren, Präteritum: in·ge·rier·te, Partizip II: in·ge·riert

Aussprache:

IPA: [ɪnɡeˈʁiːʁən]
Hörbeispiele:   ingerieren (Info)
Reime: -iːʁən

Bedeutungen:

[1] agieren/eingreifen, auch indem etwas aufgenommen/behandelt wird
[2] veraltet: hineinmischen, einmengen

Herkunft:

von gleichbedeutend lateinisch ingerere → la entlehnt[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] agieren, eingreifen, handeln, interagieren
[1] aufnehmen, inkorporieren, integrieren

Beispiele:

[1] „Die Zuständigkeit des Bundes in der Bundesauftragsverwaltung ist nicht thematisch, d. h. durch Benennung eines Sachgebietes bestimmt, sondern durch Einräumung einer Handlungsform, mittels derer er ingerieren kann.“[2]
[1] „In diesem Prozeß muß jedoch die Stärke, die Gewalt ingerieren, denn gegenüber ‚dem, was naturgegeben ist, kann durch Überredung nichts erreicht werden‘ […].“[3]
[1] „Sie wird zum Träger eines ihr vom Architekten ingerierten Kräftespiels, das den struktiven Vorgang sichtbar macht.“[4]
[1] „Auch eine tiefschürfende Analyse ist nicht erforderlich, um exemplarisch Fälle anzuführen, wo in die zivilrechtlichen Verhältnisse auf eine für die verwaltungsrechtlichen Verhältnisse gesetzgeberisch korrekte Weise ingeriert wurde.“[5]
[1] „Er hatte ernsthafte Bedenken zur Vorgehensweise Renates, fürchtete durch die Maßnahme zu sehr in Kalts Selbstbestimmung zu ingerieren. Ihm widerstrebte, Frau Stephanie damit den Rest ihres Lebens auch noch zur Hölle zu machen.“[6]

Wortbildungen:

Ingerenz, Ingestion

Übersetzungen

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[2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 622.

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 622.
  2. Anfechtbarkeit und Verbindlichkeit von Weisungen in der Bundesauftragsverwaltung, Walter Pauly. Abgerufen am 2. Oktober 2020.
  3. Hegel versus Rousseau, Bronisław Baczko, 1977. Abgerufen am 2. Oktober 2020.
  4. Münchner Jahrbuch der Bildenden Kunst, Band 4, Ludwig von Buerkel, 1927. Abgerufen am 2. Oktober 2020.
  5. 孔宋世家, Anna Jędrzejewska, Ewa Łętowska, Wydawn. Polskiej Akademii Nauk, 1986. Abgerufen am 2. Oktober 2020.
  6. Perfide, Isabella Backasch. Abgerufen am 2. Oktober 2020.