Nicht mehr gültige Schreibweisen:

im dunkeln tappen

Nebenformen:

veraltend: im Finstern tappen

Worttrennung:

im Dun·keln tap·pen

Aussprache:

IPA: [ɪm ˈdʊŋkl̩n ˌtapn̩], [ɪm ˈdʊŋkl̩n ˌtapm̩]
Hörbeispiele:   im Dunkeln tappen (Info)

Bedeutungen:

[1] bei etwas, das einer Aufklärung bedarf, noch keinen Anhaltspunkt haben, sodass bestimmte Zusammenhänge noch nicht ersichtlich sind; noch nicht über konkrete Kenntnisse verfügen, im Unklaren/Ungewissen sein

Herkunft:

Diese Wendung geht auf das 5. Buch Mose zurück, wo es in Kapitel 28, Vers 29 von demjenigen, der die Stimme Gottes nicht hört, heißt:[1]
„Und du wirst tappen am Mittag, wie ein Blinder tappt im Dunkeln, und wirst auf deinem Wege kein Glück haben und wirst Gewalt und Unrecht leiden müssen dein Leben lang und niemand wird dir helfen.“ (Bibel: 5.Mose Kapitel 28, Vers 29 LUT)

Beispiele:

[1] Die Mordserie geht weiter, die Soko jedoch hat vom Mörder keine Spur und tappt immer noch im Dunkeln.
[1] „Aber das ſehe ich doch, daß Sie hier genau ſo wie ich im Dunkeln tappen und auf irgendeinen Zufall warten.“[2]
[1] „Die Amerikaner hätten völlig im Dunkeln getappt, hätte nicht der US-Geheimdienst manches Seltsame zutage gefördert.“[3]
[1] „Besonders beeindruckt hatte sie dabei, daß die Polizei bei der Fahndung noch immer im dunkeln tappte.[4]
[1] „Kurt, Mensch, nicht einmal die Polizei weiß was, die tappt völlig im Dunkeln, sagt mein Vater. Red schon, wer ist es?“[5]
[1] „Man kennt nicht die Gründe der Dürerschen Kinderlosigkeit, tappt im Dunkeln über die melancholia generosissima seiner späten Jahre und über die Todeskrankheit, die ihn nach Aussage eines Freundes »ausgezehrt wie ein Strohbündel« 1528 dahinraffte.“[6]

Übersetzungen

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[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „im Dunkeln tappen
[1] The Free Dictionary „dunkel
[1] Duden online „dunkel
[1] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „dunkel“ auf wissen.de
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „dunkel
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalim Dunkeln tappen
[1] Redensarten-Index „im Dunkeln tappen
[1] Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Deutsches Wörterbuch. 9. Auflage. Wissen-Media-Verlag, Gütersloh/München 2011, ISBN 978-3-577-07595-4, Stichwort »dunkel«, Seite 396.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Band 11, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2020, ISBN 978-3-411-91305-3, Stichwort »im Dunkeln/(veraltend:) Finstern tappen«, Seite 177.

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Band 11, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2020, ISBN 978-3-411-91305-3, Stichwort »im Dunkeln/(veraltend:) Finstern tappen«, Seite 177.
  2. Hans Fallada: Wer einmal aus dem Blechnapf frißt. Roman. Rowohlt Verlag, Berlin 1934, Seite 460 (Zitiert nach Google Books).
  3. Das Komplott. In: DER SPIEGEL. Nummer 47, 21. November 1956, ISSN 0038-7452, Seite 31 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 20. März 2021).
  4. Brüderpaar gestand Entführung der zwölfjährigen Manuela. „Eine Folter über elf Tage“. In: Nürnberger Nachrichten. 18. Mai 1994, Seite 3.
  5. Max von der Grün: Vorstadtkrokodile. Eine Geschicht vom Aufpassen. 10. Auflage. cbj Taschenbuch, Verlagsgruppe Random House GmbH, München, Oktober 2006, ISBN 978-3-570-21665-1, Seite 47.
  6. Renate Just: Dandy vor Fachwerk. In: Zeit Online. Nummer 21, 16. Mai 2012, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 4. Januar 2013).