Positiv Komparativ Superlativ
generisch generischer am generischsten
Alle weiteren Formen: Flexion:generisch

Anmerkung zur Steigerung:

Eine Steigerung ist in den Wörterbüchern noch nicht verzeichnet, findet aber in den immer vielfältigeren Anwendungen in jüngster Zeit zunehmend Verwendung. Siehe dazu die Beispielsätze zur Bedeutung [3].

Worttrennung:

ge·ne·risch, Komparativ: ge·ne·ri·scher, Superlativ: ge·ne·rischs·ten

Aussprache:

IPA: [ɡeˈneːʁɪʃ]
Hörbeispiele:   generisch (Info)
Reime: -eːʁɪʃ

Bedeutungen:

[1] Biologie: die Gattung betreffend
[2] Grammatik: in allgemein gültigem Sinne gebraucht
[3] eine größere Zahl von Fällen betreffend

Herkunft:

von lateinisch genus → la = Gattung, Art, Geschlecht abgeleitet mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -isch[1]

Synonyme:

[1] Gattungs-

Sinnverwandte Wörter:

[1] arttypisch
[2, 3] allgemeingültig

Gegenwörter:

[1–3] spezifisch
[2] dediziert, referenziell

Beispiele:

[1] Der rote Rachen ist ein generisches Merkmal der Spötter.
[2] Im Satz „Der Mensch ist ein Säugetier“ bezieht sich „der Mensch“ generisch auf die Menschen als Spezies, nicht referenziell auf einen spezifischen Menschen.
[2] Personenbezeichnungen wie „der Student“ können generisch gemeint sein: Sie betreffen dann Studenten aller Geschlechter, nicht nur männliche, wie es das maskuline Genus von „der Student“ suggeriert.
[3] Die generische Programmierung ist eine Art der Programmierung, bei der einzelne Funktionen und Klassen immer möglichst allgemein geschrieben werden.
[3] Das generische Kopfschmerzmittel wird unter einem Namen vertrieben, der den Wirkstoff hervorhebt, es ist wirkgleich mit vielen Markenprodukten, die den gleichen Inhalt, aber unterschiedliche Markennamen aufweisen.

mit Komparativ:

[3] „Semasiologisch gesehen ergibt sich für Kettenfahrzeug eine generischere Relationsangabe - und lediglich von ihr soll hier die Rede sein - von etwa folgender Art: ‚Kraftfahrzeug, das in irgendeiner Beziehung zu Ketten steht.‘“[2]
[3] „Agile Unternehmen kommunizieren deutlich generischere Anforderungen – ‚Sie müssen einigermaßen intelligent sein und Lust auf das haben, was wir hier tun‘.“[3]
[3] „So ließe sich beispielsweise durch eine generischere Formulierung der Teilschritte ein Modell erstellen, welches unabhängig von Unternehmensgröße und Art der Software eingesetzt werden und wiederum als Referenzmodell.“[4]
[3] „Generischere Bilder für das Fest der Liebe gibt es heutzutage nicht, und so könnte ‚Hit Mom – Mörderische Weihnachten‘ mit seiner überbordenden Glitzerdeko-Kulisse auf den ersten Blick überall spielen.“[5]

mit Superlativ:

[3] „Hierzu kann auch eine abgewandelte SWOT-Analyse verwendet werden, die von den angeführten Instrumenten den generischsten Ansatz aufweist.“[6]
[3] „Die bevorzugte Strategie ist natürlich die generischste, da sich mit ihr alle Klassen von Nachbarschaftoperationen beschleunigen lassen.“[7]

Charakteristische Wortkombinationen:

[2] generisches Maskulinum
[3] generisches Arzneimittel, generischer Portreplikator, generische Programmierung

Wortbildungen:

Generizität

Übersetzungen

Bearbeiten
[2] Wikipedia-Artikel „generisch (Linguistik)
[3] Wikipedia-Artikel „Generisch
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „generisch
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „generisch
[1, 2] Duden online „generisch
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalgenerisch

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort: „generisch“.
  2. Deutsche Sprache. Band 5, Erich Schmidt, 1977, Seite 100 (Zitiert nach Google Books).
  3. Armin Trost: Neue Personalstrategien zwischen Stabilität und Agilität. Springer, 2018, Seite 70 (Zitiert nach Google Books).
  4. Markus Böttger: Entwicklung eines Vorgehensmodells zur Qualifizierung von Vertriebssoftware für den hybriden Betrieb von On-Premise Software und SaaS in KMU. Diplomica, 2011, Seite 72 (MA-Thesis/Master, Zitiert nach Google Books).
  5. Claudia Reinhard: Wenn die Putzfrau nicht mal klingelt. In: FAZ.NET. 13. Dezember 2017 (URL, abgerufen am 29. Mai 2019).
  6. Karl Werner Wagner, Roman Käfer: PQM - Prozessorientiertes Qualitätsmanagement. 7. Auflage. Carl Hanser, 2017 (Zitiert nach Google Books).
  7. Bernd Jähne: Digitale Bildverarbeitung. Springer, 2012, Seite 301 (Zitiert nach Google Books).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: gegnerisch, generell, genetisch
Anagramme: energisch, geschrien