einfacher Satz (Deutsch)

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starke Deklination ohne Artikel
Singular Plural
Nominativ einfacher Satz einfache Sätze
Genitiv einfachen Satzes einfacher Sätze
Dativ einfachem Satz einfachen Sätzen
Akkusativ einfachen Satz einfache Sätze
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel
Singular Plural
Nominativ der einfache Satz die einfachen Sätze
Genitiv des einfachen Satzes der einfachen Sätze
Dativ dem einfachen Satz den einfachen Sätzen
Akkusativ den einfachen Satz die einfachen Sätze
gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …)
Singular Plural
Nominativ ein einfacher Satz keine einfachen Sätze
Genitiv eines einfachen Satzes keiner einfachen Sätze
Dativ einem einfachen Satz keinen einfachen Sätzen
Akkusativ einen einfachen Satz keine einfachen Sätze

Worttrennung:

ein·fa·cher Satz, Plural: ein·fa·che Sät·ze

Aussprache:

IPA: [ˈaɪ̯nfaxɐ ˈzat͡s]
Hörbeispiele:   einfacher Satz (Info)

Bedeutungen:

[1] allgemein: Satz mit einfacher Struktur
[2] allgemein: leicht verständlicher Satz
[3] Linguistik: in Abgrenzung zu Ellipse, Satzgefüge und Satzreihe ist ein einfacher Satz einer, der einerseits vollständig ist, andererseits nur aus einem Teilsatz besteht.

Synonyme:

[3] Einfachsatz

Gegenwörter:

[1] komplexer Satz
[2] schwer verständlicher Satz
[3] Ellipse, Satzgefüge, Satzreihe

Oberbegriffe:

[1] Satz, Syntagma, Syntax, Grammatik

Beispiele:

[1] Der Satz „Der kleine Junge ist krank“ ist von seiner Satzstruktur her ein einfacher Satz.
[2] Der Satz „Der kleine Junge ist krank“ ist leicht verständlich und daher ein einfacher Satz.
[3] Der Satz „Der kleine Junge ist krank“ ist syntaktisch vollständig: Es fehlt kein notwendiges Satzglied; daher ist er keine Ellipse; er besteht nur aus einem Teilsatz. Also ist er ein einfacher Satz.
[3] Kürschner (1997: 264) definiert den einfachen Satz als einen, der „nur ein einziges Prädikatsverb enthält.“[1]
[3] „Ein einfacher Satz enthält nur einen Verbalkomplex.“[2]
[3] „Ein einfacher Satz enthält genau ein Subjekt und genau ein Prädikat; im Prädikat muß mindestens ein finites Verb sein.“[3]
[3] „In der Tendenz zum einfachen Satz, ja sogar vermehrt zum unvollständigen Satz, zur sogenannten Ellipse, spiegelt sich nicht zuletzt die auch ins Schriftliche und Gedruckte ausgreifende Gepflogenheit der gesprochenen Sprache.“[4]

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Satz (Grammatik)#Einfacher Satz

Quellen:

  1. Wilfried Kürschner: Grammatisches Kompendium. Systematisches Verzeichnis grammatischer Grundbegriffe. 3. Auflage. Francke, Tübingen/ Basel 1997, Seite 264. ISBN 3-8252-1526-1
  2. Bernhard Engelen: Einführung in die Syntax der deutschen Sprache. Band II: Satzglieder und Satzbaupläne. Pädagogischer Verlag Burgbücherei Schneider, Baltmannsweiler 1986, Seite 12. ISBN 3-87116-160-8.
  3. Karl-Dieter Bünting, Henning Bergenholtz: Einführung in die Syntax. 2., überarbeitete Auflage. Athenäum, Frankfurt/M. 1989, Seite 40. ISBN 3-610-02194-4. ‚einfacher Satz‘ in Kapitälchen.
  4. Horst Dieter Schlosser: Wenn Sprachgebrauch auf Sprachnorm trifft: Vom täglichen Umgang mit Ideal und Wirklichkeit. In: Der Sprachdienst. Nummer Heft 1, 2018, Seite 19–30, Zitat Seite 25.