echauffieren (Deutsch)

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Person Wortform
Präsens ich echauffiere
du echauffierst
er, sie, es echauffiert
Präteritum ich echauffierte
Konjunktiv II ich echauffierte
Imperativ Singular echauffiere!
echauffier!
Plural echauffiert!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
echauffiert haben
Alle weiteren Formen: Flexion:echauffieren

Worttrennung:

echauf·fie·ren, Präteritum: echauf·fier·te, Partizip II: echauf·fiert

Aussprache:

IPA: [eʃɔˈfiːʁən]
Hörbeispiele:   echauffieren (Info)   echauffieren (Österreich) (Info)
Reime: -iːʁən

Bedeutungen:

[1] bildungssprachlich, reflexiv: (einem) durch etwas Anstrengendes oder Aufregendes heiß werden
[2] bildungssprachlich, reflexiv: in beunruhigende Erregung versetzen; sich ereifern, sein Gemüt erhitzen

Herkunft:

seit dem 17. Jahrhundert bezeugt; Entlehnung aus dem Französischen échauffer → fr, das seinerseits auf das (nicht belegbare, aber rekonstruierte) frühromanische *ex-calefacere zurückgeht[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] (sich) erhitzen
[2] (sich) aufregen, sich ereifern, sich erhitzen, (sich) empören, (sich) entrüsten

Beispiele:

[1] „Mademoiselles rechte Wange noch rot vom Mittagsschlaf, mit der eingepreßten Struktur der Schlummerrolle. Sie war wie immer echauffiert. Sie knickte geziert, erschöpft in den Schaukelstuhl.“[2]
[1] „Einige Zeit nachher folgte die Fortsetzung, diesmal in dem kleinen Zimmer des Oberaufsehers, in das ich hinuntergeholt wurde, wahrscheinlich damit der alte Herr sich nicht durch Treppensteigen zu echauffieren brauchte.“[3]
[2] „Eine Unverschämtheit!“, echauffierte er sich.
[2] Eine Laufmasche im Strumpf ist kein Grund, sich dermaßen zu echauffieren.
[2] Darüber waren sie sehr echauffiert.
[2] „Es ist nicht so, dass man in deutschen Betrieben den lieben langen Tag nichts anderes tut als sich übereinander zu echauffieren.[4]
[2] „Ich frage mich gerade, wie langweilig mein Leben sein muss, dass ich mich über die Hundescheiße derart echauffieren kann.“[5]
[2] „Einmal hörte sie einen Besucher sich über jemanden echauffieren, den sie nicht nur vom Hörensagen kannte.“[6]

Charakteristische Wortkombinationen:

[2] sich über jemanden/etwas echauffieren

Wortbildungen:

[1, 2] Echauffiertheit

Übersetzungen

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[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 444
[2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „echauffieren
[2] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalechauffieren

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 225
  2. Max Dauthendey: Josa Gerth. In: Projekt Gutenberg-DE. Vorakkorde (URL).
  3. Wikisource-Quellentext „Carl Hau: Das Todesurteil“.
  4. Eric T. Hansen: Nörgeln! Des Deutschen größte Lust. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main 2010, ISBN 978-3-596-17859-9, Seite 92.
  5. Hatice Akyün: Verfluchte anatolische Bergziegenkacke oder wie mein Vater sagen würde: Wenn die Wut kommt, geht der Verstand. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2014, ISBN 978-3-462-04699-1, Seite 92.
  6. Katharina Adler: Ida. Roman. 1. Auflage. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2018, ISBN 978-3-498-00093-6, Seite 191.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: chauffieren, echappieren, echelonieren