Singular Plural
Nominativ der Werwolf die Werwölfe
Genitiv des Werwolfs
des Werwolfes
der Werwölfe
Dativ dem Werwolf
dem Werwolfe
den Werwölfen
Akkusativ den Werwolf die Werwölfe
 
[1] Darstellung eines Werwolfs in einer Waldlichtung

Worttrennung:

Wer·wolf, Plural: Wer·wöl·fe

Aussprache:

IPA: [ˈveːɐ̯vɔlf]
Hörbeispiele:   Werwolf (Info)

Bedeutungen:

[1] Mythologie: ein Mensch, der sich bei Vollmond in einen Wolf verwandelt
[2] eine Art Partisanenverband in der letzten Phase des Dritten Reiches

Herkunft:

von mittelhochdeutsch werwolf → gmh, althochdeutsch werwolf → goh, eine Zusammensetzung aus dem Substantiv althochdeutsch wer „Mann“ (germanisch *wera) und dem Substantiv wolfWolf[1]

Synonyme:

[1] Wolfsmensch

Gegenwörter:

[1] Kohyponyme zum Oberbegriff Fabelwesen: siehe Unterbegriffe im Eintrag Fabelwesen

Weibliche Wortformen:

[1] Werwölfin

Oberbegriffe:

[1] Fabelwesen

Beispiele:

[1] Der Vollmond scheint, Dracula, die Werwölfe und Fritz Neugebauer erschrecken unschuldige Schulkinder, und meine Kinder verlangen auch noch, dass ich den letzten Band von Harry Potter im Morgengrauen des Samstags aus der Buchhandlung hole.[2]
[1] Darauf nahm später ein Ritual Bezug, in dem junge Männer auf dem Berg gemeinsam einen Eintopf löffelten, in dem ein Stück Menschenfleisch war. Wer das in den Mund bekam, wurde für einige Jahre zum Werwolf.[3]
[1] Ich bat ihn, ihre weiche Natur zu schonen – eine zarte Blume nicht zu zertreten – und sprach zu ihm im allgemeinen, soviel ich mich erinnere, als ob er, anstatt ihr Vater, ein Werwolf oder ein giftiger Drache gewesen wäre.[4]
[1] Wenn über Stonehenge und über dem Tower der Mond aufgeht, wenn die Werwölfe heulen und die Schwertschwänze springen, wenn die Flut zischt und gischt, dann glotzt man romantisch, ob man will oder nicht.[5]
[1]  Ein Werwolf eines Nachts entwich
von Weib und Kind und sich begab
an eines Dorfschullehrers Grab
und bat ihn: Bitte, beuge mich![6]
[2] „Ein anonymer Denunziant in der Stadt verriet den Franzosen, daß die Frauen mit den Werwölfen gekämpft hatten.“[7]
[2] „Angeblich halten sich in den Wäldern des Isergebirges noch vereinzelt bewaffnete Hitlerjungen versteckt, die vom Krieg nicht lassen wollen, so genannte Werwölfe.“[8]
[2] „Der Werwolf trollt sich und taucht nie wieder auf.“[9]
[2] „Damals gab es echte Angst vor deutschen Werwölfen, es gab auch bewusst erzeugte Angst vor Werwölfen.“[10]

Wortbildungen:

Werwölfin

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Werwolf
[2] Wikipedia-Artikel „Werwolf (NS-Organisation)
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Werwolf
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Werwolf
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalWerwolf
[1] The Free Dictionary „Werwolf
[1] Duden online „Werwolf

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 6. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-423-32511-9, Seite 1559, Eintrag „Werwolf“.
  2. Norbert Mayer: Die Nächte des Grauens. In: DiePresse.com. ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 16. November 2011).
  3. Jürgen Langenbach: Welcher Gott regierte vor Zeus? In: DiePresse.com. 6. Februar 2008, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 16. November 2011).
  4. Charles Dickens: David Copperfield. In: Projekt Gutenberg-DE. Zweiter Teil, Achtunddreißigstes Kapitel - Eine Trennung (URL).
  5. Thomas Kramar: Die Macht des Mondes. In: DiePresse.com. ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 16. November 2011).
  6. Christian Morgenstern: Alle Galgenlieder. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel 3 - Der Werwolf (URL).
  7. Harry M. Deutsch: Das Lied der Loreley. Roman über ein 1500jähriges Mysterium bis in die Gegenwart. Eisbär-Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-930057-47-6, Seite 88 f.
  8. Ulla Lachauer: Abschied von der Krokuslwiese. In: Als die Deutschen weg waren. Was nach der Vertreibung geschah: Ostpreußen, Schlesien, Sudetenland. 6. Auflage. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2013, ISBN 978-3-499-62204-5, Seite 115-179, Zitat Seite 127 f.
  9. Christian Graf von Krockow: Die Stunde der Frauen. Bericht aus Pommern 1944 bis 1947. Nach einer Erzählung von Libussa Fritz-Krockow. 11. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/München 2000, ISBN 3-421-06396-6, Seite 96. Erstauflage 1988.
  10. Peter Glotz: Die Vertreibung. Böhmen als Lehrstück. Ullstein, München 2003, ISBN 3-550-07574-X, Seite 224.