Uralbanisch (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, n Bearbeiten

Singular 1 Singular 2 Plural
Nominativ (das) Uralbanisch das Uralbanische
Genitiv (des) Uralbanisch
(des) Uralbanischs
des Uralbanischen
Dativ (dem) Uralbanisch dem Uralbanischen
Akkusativ (das) Uralbanisch das Uralbanische

Anmerkung:

Die Form „das Uralbanische“ wird nur mit bestimmtem Artikel verwendet. Die Form „Uralbanisch“ wird sowohl mit als auch ohne bestimmten Artikel verwendet.

Worttrennung:

Ur·al·ba·nisch, Singular 2: das Ur·al·ba·ni·sche, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈuːɐ̯ʔalˌbaːnɪʃ]
Hörbeispiele:   Uralbanisch (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: die hypothetische Vorläufersprache der albanischen Sprache

Herkunft:

Ableitung zu Albanisch mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) ur-

Synonyme:

[1] Protoalbanisch/Proto-Albanisch, uralbanische Sprache; veraltet: Uralbanesisch, uralbanesische Sprache

Oberbegriffe:

[1] Albanisch

Beispiele:

[1] „Aber dem übermächtigen Einfluß der Romanisierung wäre auch die Mundart der Uralbaner mit der Zeit erlegen. Schritt um Schritt drangen lateinische Elemente auch in das Uralbanische ein. Die Romanisierung war im ständigen Vordringen. Hätte diese Entwicklung noch ein Jahrhundert angedauert, dann wären auch die Uralbaner zu Balkanromanen geworden. Nur die slawische Landnahme hat die Uralbaner vor dem Versinken im Meere des Balkanromanentums bewahrt.“[1]
[1] „Am Ende unserer dornigsten Wegstrecke können wir feststellen: urslw. *Slavēno schrumpfte, ins Uralbanische des 6. Jahrhunderts umgesetzt, lautgesetzlich zu einem — auf nasaliertes auslautenden — *Šklâ.“[2]
[1] „Die phonologischen Veränderungen (Lautwandel), die sich an ihnen nach ihrer Übernahme in das Uralbanische vollzogen haben, erlauben nicht nur Rückschlüsse auf das frühuralbanische Phonemsystem zur Zeit der ersten Kontakte und zu späteren Zeitpunkten, sondern sie können mit solchen phonologischen Veränderungen verglichen werden, die in der frühuralbanischer Periode noch vor ihrer Entlehnung stattgefunden haben und ermöglichen es so, zwei chronologisch unterschiedliche Phasen der uralbanischen Sprachentwicklung akkurat auseinanderzuhalten.“[3]
[1] „An speziellen etymologischen Zusammenhängen, welche das Uralbanische mit dem Urbaltischen, Urslawischen und Urgermanischen hatte, nahmen zuweilen auch die Sprachen der urkeltischen und der uritalischen Stämme teil - eine Tatsache, welche für die territoriale Kontinuität der alteuropäischen Räume in der südwestlichen Richtung sprechen kann.“[4]

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Albanische Forschungen. O. Harrassowitz, 1964
[1] Peter Bartl: Albanien: vom Mittelalter bis zur Gegenwart Ost- und Südosteuropa: Geschichte der Länder und Völker Ost- und Südosteuropa. Pustet, 1995, ISBN 3791714511, ISSN 1611-714X, Seite 19 (→ Kapitel: Uralbanische Zeit)

Quellen:

  1. Georg Stadtmüller: Geschichte Südosteuropas Geschichte der Völker und Staaten. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2019, ISBN 3486779230, Seite 203 (→ Kapitel 13: Die albanisch-rumänische Wanderungsbewegung (11.-13. Jahrhundert))
  2. Jahrbücher für Geschichte Osteuropas (Osteuropa-Institut München). F. Steiner Verlag, 1995, Seite 194
  3. Wolfgang Dahmen (Herausgeber): Südosteuropäische Romania: Siedlungs-/Migrationsgeschichte und Sprachtypologie: romanistisches Kolloquium XXV (Band 532 v. 'Tübinger Beiträge zur Linguistik'). BoD (Books on Demand), 2012, ISBN 3823367404, Seite 84
  4. Elisabeth Feldbusch, Reiner Pogarell, Cornelia Weiß (Herausgeber): Neue Fragen der Linguistik: Akten des 25. Linguistischen Kolloquiums, Paderborn 1990. Bd. 1: Bestand und Entwicklung (Band 270 v. 'Linguistische Arbeiten'). Walter de Gruyter, 2011, ISBN 3111353184, Seite 430