Proto-Albanisch (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, n Bearbeiten

Singular 1 Singular 2 Plural
Nominativ (das) Proto-Albanisch das Proto-Albanische
Genitiv (des) Proto-Albanisch
(des) Proto-Albanischs
des Proto-Albanischen
Dativ (dem) Proto-Albanisch dem Proto-Albanischen
Akkusativ (das) Proto-Albanisch das Proto-Albanische

Anmerkung:

Die Form „das Proto-Albanische“ wird nur mit bestimmtem Artikel verwendet. Die Form „Proto-Albanisch“ wird sowohl mit als auch ohne bestimmten Artikel verwendet.

Alternative Schreibweisen:

Protoalbanisch

Worttrennung:

Pro·to-Al·ba·nisch, Singular 2: das Pro·to-Al·ba·ni·sche, kein Plural

Aussprache:

IPA: [pʁotoʔalˈbaːnɪʃ]
Hörbeispiele:   Proto-Albanisch (Info)
Reime: -aːnɪʃ

Bedeutungen:

[1] Linguistik: die hypothetische Vorläufersprache der albanischen Sprachen

Beispiele:

[1] „Es läßt sich nichts Konkretes darüber aussagen, ob das Proto-Albanische bzw. die "Mutter"-Sprache des Albanischen einen synthetischen Infinitiv nach dem Muster des Griechischen oder Lateinischen hatte; es spricht aber die Wahrscheinlichkeit dafür.“[1]
[1] „DITA, Zeitschr. 1, Papyrol. u. Epigraphik 29 11978) 161-166, der mit dem heutigen Ort Lipljan im antiken Dardanien nicht das antike Ulpianum, sondern Lipenion indentifiziert, weil die erste Silbe von Lipljan schwerlich von Ulpianum abgeleitet werden kann, Ulpianum dagegen mit einem Ort in der Nähe des heutigen Leplje Selo gleichsetzt. Verf. erklärt die letzte, nicht zu Lipenion passende Silbe von Lipljan entweder aus einer Kontamination von Lipenton mit Ulpianum oder aber aus einer im Proto-Albanischen erfolgten Diphthongisterung des -e- in Lipenion zu -iae.“[2]
[1] „... in das Dakische (oder umgekehrt) vor oder aber man rechnet mit einer ähnlichen, aber unabhängigen Weiterentwicklung der indogermanischen Grundform sowohl im Dakischen als auch im Proto-Albanischen (bzw, in dem für diese Sprache relevanten Substrat). Wie auch immer derlei Falle gibt es zur Genüge: jeder einzelne muß gesondert überprüft werden. Man erkennt in diesen und anderen Fällen die Wichtigkeit der Substrate für die Erforschung und Beschreibung der Balkansprachen.“[3]
[1] „Die tatsächliche Form Shar scheint mit der These von der albanischen Kontinuität an Ort und Stelle unvereinbar zu sein. Vielmehr ist mit Schramm 1981, 347 an die Sonderentwicklung des Namens Skard- in einem lokalen, vom Proto-Albanischen scharf zu trennenden paläobalkanischen Idiom zu denken.“[4]
[1] „Mit dem Albanischen sicher verwandt ist das rumänische Wort brad 'Fichte', das als Lehnwort aus dem Proto-Albanischen gedeutet worden ist. Verwirrend wirkt allerdings der auffallende Bedeutungswechsel zwischen dem albanischen bredh und der angegebenen indogermanischen Wurzel.“[5]
[1] „... Balkansprachbund ist primär ein Sprachbund griechischer Prägung, in den die durch Einwanderung hinzugekommenen slavischen Sprachen ebenso eingetreten sind wie die autochthonen Sprachen, das Proto-Albanische und das Proto-Rumänische. Einzig der postponierte bestimmte Artikel der sog. Balkansprachen ist ein Zug, der nach meiner Einschätzung auf das Albanische zurückgehen muß (vgl. alb. vëllau, rum. fratele, "der Bruder"; alb. populli, rum. poporul "das Volk" < lat. populu(m) ...“[6]
Alle weiteren Informationen zu diesem Begriff befinden sich im Eintrag Protoalbanisch.
Ergänzungen sollten daher auch nur dort vorgenommen werden.
[1] Ingeborg Ohnheiser, Manfred Kienpointner, Helmut Kalb (Herausgeber): Sprachen in Europa: Sprachsituation und Sprachpolitik in europäischen Ländern (Band 30 v. 'Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft'). Institut für Sprachwissenschaft der Universität Innsbruckn, 1999, ISBN 3851241940, Seite 307 („...Weiterentwicklung der indogermanischen Grundform sowohl im Dakischen als auch im Proto-Albanischen (bzw. in dem für diese Sprache relevanten Substrat).“)

Quellen:

  1. Armin Hetzer: Nominalisierung und verbale Einbettung in Varietäten des Albanischen: eine Untersuchung zur Geschichte der albanischen Schriftsprache am Beispiel erweiterter Verbalprädikate auf areallinguistischem Hintergrund (Band 28 v. 'Balkanologische Veröffentlichungen des Osteuropa-instituts an der freien Universitat Berlin'; Band 28 v. 'Balkanologische Veröffentlichungen'). Otto Harrassowitz Verlag, 1995, ISBN 3447037148, Seite 10
  2. Byzantinoslavica, Band 43-44 (Slovanský ústav v Praze. Byzantologická komise, Slovanský ústav ČSAV., Československá akademie věd. Kabinet pro studia řecká, řimská a latinská, Ústav dějin evropských socialistických zemí (Československá akademie věd), Ústav dějin východní Evropy (Cěskoslovenská akademie věd)). Academia, 1982, Seite 242[1]
  3. Sprachen in Europa: Sprachsituation und Sprachpolitik in europäischen Ländern (Band 30 v. 'Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft'; Ingeborg Ohnheiser, Manfred Kienpointner, Helmut Kalb). 1999, ISBN 3851241940, Seite 307
  4. Erwin Koschmieder (Herausgeber): Die Welt der Slaven (Band 35-36). Böhlau., 1990, Seite 134
  5. Robert Elsie: Die Herkunft albanischer Baumbezeichnungen. Seite 3 Vortrag vom 12.07.1999 an der Universität München (PDF-Dokument)
  6. Romanistik in Geschichte und Gegenwart (VII). Helmut Buske Verlag, 2001, Seite 148 [2]