Steinschneider (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ der Steinschneider die Steinschneider
Genitiv des Steinschneiders der Steinschneider
Dativ dem Steinschneider den Steinschneidern
Akkusativ den Steinschneider die Steinschneider

Worttrennung:

Stein·schnei·der, Plural: Stein·schnei·der

Aussprache:

IPA: [ˈʃtaɪ̯nˌʃnaɪ̯dɐ]
Hörbeispiele:   Steinschneider (Info)

Bedeutungen:

[1] Medizin, historisch: derjenige Wundarzt, der für die Entfernung von Blasensteinen zuständig war
[2] Kunsthandwerk: Facharbeiter, der Edelsteine schneidet

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Stein und Schneider

Synonyme:

[1] Lithotomus

Beispiele:

[1] „Durch diese Konzilsentscheidung war die […] Abspaltung der Arbeit des Wundarztes von derjenigen des Arztes begründet. Teile der ärztlichen Versorgung wurden so zum Gegenstand handwerklich erlernter und ausgeübter Berufe, und meist übten gelernte Bader die Kunst des Steinschneiders, Starstechers oder Bruchschneiders ausschließlich oder neben ihrem eigentlichen Metier aus.“[1]
[1] „Eine besondere Stellung zwischen höheren und niederen Ärzten nehmen die Steinschneider ein, diejenigen Heilkundigen, die es verstehen, Blasen-, Nieren- und Gallensteine durch operative Eingriffe zu entfernen.“[2]
[1] Im mittleren Europa sind besonders die Gegenden am Rheine, die Küstenländer der Ost- und Nordsee […] den Urinsteinen häufig unterworfen, und dieses geht soweit, dasz z.B. in Holland die Wundärzte sich auf ihren Schilden gewöhnlich den Titel Steinschneider beilegen, als von einer ihrer vornehmsten Operation.“[3]

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Steinschneider
[2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Steinschneider
[2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSteinschneider
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Steinschneider
[2] Duden online „Steinschneider

Quellen:

  1. Hans-Albrecht Koch: Die Universität, Geschichte einer europäischen Institution, Darmstadt 2008 (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Seite 49
  2. Moritz Heyne: Körperpflege und Kleidung bei den Deutschen (Nachdruck der Originalausgabe des Germanisten und Lexikographen Moritz Heyne von 1903), 2012 (BoD), ISBN 3845723262, Seite 185
  3. Friedrich Jahn, Heinrich August Erhard: Klinik der chronischen Krankheiten: nach eigenen Erfahrungen und Beobachtungen, und mit Berücksichtigung der bewahrtesten Schriftsteller systematisch bearbeitet, Band 3, 1820, Seite 76