Silbenlänge (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ die Silbenlänge die Silbenlängen
Genitiv der Silbenlänge der Silbenlängen
Dativ der Silbenlänge den Silbenlängen
Akkusativ die Silbenlänge die Silbenlängen

Worttrennung:

Sil·ben·län·ge, Plural: Sil·ben·län·gen

Aussprache:

IPA: [ˈzɪlbn̩ˌlɛŋə]
Hörbeispiele:   Silbenlänge (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: Länge einer Silbe
[2] Metrik: Eigenschaft von Silben mit kurzem oder langem Vokal
[3] Phonetik: Dauer einer Silbe

Herkunft:

[1] Determinativkompositum aus Silbe, Fugenelement -n und Länge

Sinnverwandte Wörter:

[2, 3] Silbendauer

Gegenwörter:

[1] Clauselänge/Teilsatzlänge, Morphlänge, Phrasenlänge, Satzlänge, Wortlänge

Oberbegriffe:

[1] Länge

Beispiele:

[1] Die Silbenlänge kann verschieden gemessen werden: nach der Zahl der Buchstaben, Laute oder Phoneme.
[1] Die Silbenlänge spielt in der Quantitativen Linguistik eine große Rolle.
[1] „Die Einbeziehung weiterer Aspekte wie Morph- und Silbenlängen sowie wie Überlegungen zum Sprachwandel im Deutschen hat begonnen.“[1]
[1] „Die Conway-Maxwell-Poisson-Verteilung kann bei 79 von 82 Texten als Attraktor der Silbenlänge angesehen werden, bei den verbleibenden übernimmt die Hyperpoisson-Verteilung in 2 von 3 Fällen diese Rolle.“[2]
[1] „In der vorliegenden Arbeit geht es um diesen zweiten Aspekt, die Untersuchung der Silbenlänge, ohne die Interaktion mit den andern Spracheigenschaften in Betracht zu ziehen.“[3]
[1, 3] „Mit zunehmender Wortlänge nimmt die Silbenlänge ab. Hierbei sind zwei Aspekte zu berücksichtigen, denn die Länge einer Silbe kann einerseits von ihren Phonemen (Aspekt 1) aber andererseits auch von der tatsächlichen Dauer (Aspekt 2), nämlich der (verkürzten) Dauer ihrer Laute, abhängen.“[4]
[2] In der antiken Metrik werden zwei Arten von Silbenlängen unterschieden: naturlange und positionslange Silben.[5].

Wortbildungen:

[1] Silbenlängenverteilung

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Silbenlänge (Linguistik)
[1] Wikipedia-Artikel „Gesetz der Verteilung von Silbenlängen
[2] Wikipedia-Artikel „Silbenquantität
[3] Wikipedia-Artikel „Silbendauer
[1–3] Wikipedia-Artikel „Silbenlänge

Quellen:

  1. Dieter Aichele: Quantitative Linguistik in Deutschland und Österreich. In: Reinhard Köhler, Gabriel Altmann, Rajmund G. Piotrowski (Hrsg.), Quantitative Linguistik - Quantitative Linguistics. Ein internationales Handbuch. de Gruyter, Berlin/ New York 2005, Seite 16-23, Zitat Seite 20. ISBN 3-11-015578-8.
  2. Falk-Uwe Cassier: Silbenlängen in Meldungen der deutschen Tagespresse. In: Karl-Heinz Best (Hrsg.): Häufigkeitsverteilungen in Texten. Peust & Gutschmidt Verlag, Göttingen 2001, Seite 33-42, Zitat Seite 41. ISBN 3-933043-08-5.
  3. Karl-Heinz Best: Silbenlängen in Meldungen der Tagespresse. In: Karl-Heinz Best (Hrsg.): Häufigkeitsverteilungen in Texten. Peust & Gutschmidt Verlag, Göttingen 2001, Seite 15-32, Zitat Seite 15. ISBN 3-933043-08-5.
  4. Irene M. Cramer: Das Menzerathsche Gesetz. In: Reinhard Köhler, Gabriel Altmann, Rajmund G. Piotrowski (Hrsg.), Quantitative Linguistik - Quantitative Linguistics. Ein internationales Handbuch. de Gruyter, Berlin/ New York 2005, Seite 659-688, Zitat Seite 665. ISBN 3-11-015578-8. Aspekt 1 und Aspekt 2 kursiv gedruckt.
  5. Siehe: Gero von Wilpert: Sachwörterbuch der Literatur. 8., verbesserte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2001. ISBN 3-520-23108-5. Stichwörter: Naturlänge, Positionslänge, Quantität, Silbenlänge.