Signifikant (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, m Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ der Signifikant die Signifikanten
Genitiv des Signifikanten der Signifikanten
Dativ dem Signifikanten den Signifikanten
Akkusativ den Signifikanten die Signifikanten

Worttrennung:

Si·g·ni·fi·kant, Plural: Si·g·ni·fi·kan·ten

Aussprache:

IPA: [zɪɡnifiˈkant]
Hörbeispiele:   Signifikant (Info)
Reime: -ant

Bedeutungen:

[1] Linguistik: anderer Ausdruck für signifiant: sinnlich wahrnehmbare Ausdrucksseite des sprachlichen Zeichens

Herkunft:

Substantivierung vom Adjektiv signifikant, das seit dem 19. Jahrhundert belegt ist und auf lateinisch sīgnificāns → la "bezeichnend" zurückgeht[1]

Synonyme:

[1] Ausdruck, Bezeichnendes, Form, Signifiant

Gegenwörter:

[1] Bedeutung, Bezeichnetes, Signifié, Signifikat

Oberbegriffe:

[1] Zeichen

Beispiele:

[1] Ein sprachliches Zeichen vereint in sich zwei Seiten: den sinnlich wahrnehmbaren Ausdruck, die Buchstaben- oder Lautfolge (Signifikant), und die damit verbundene Bedeutung: Signifikat. "Hut" z.B. besteht aus der Folge von 3 Buchstaben bzw. Lauten (Signifikant) und der damit verbundenen Bedeutung "Art von Kopfbedeckung" (Signifikat).
[1] „Saussure hat für Sprachzeichen eine bilaterale (zweiseitige) Ausdrucks- und Inhaltsstruktur angenommen, deren Zweiseitigkeit er durch die Termini Signifikant (»signifiant«) und Signifikat (»signifié«) angegeben hat.“[2]
[1] „Die beiden Komponenten des Zeichens nennen wir Signifikant und Bedeutung.“[3]
[1] „Werden nun z. B. in Wörterbüchern sprachliche Zeichen - Wort-Zeichen - fixiert, so erscheinen sie als bilaterale Einheiten, denn dem Formativ, dem verallgemeinerten Zeichenkörper, auch Signifikant, wird eine Bedeutung zugeschrieben - auch Signifikat.[4]
[1] „So können etwa die seit jeher in Wörterbüchern angesetzten Lemmata unter der Voraussetzung, daß sie nicht einer bestimmten Belegform entsprechen, als Signifikanten in unserem Sinne beziehungsweise (exakter) als nominale Signeme (Namen) für solche Signifikanten aufgefaßt werden.“[5]
[1] „Indem der Signifikant ›Volk‹ in einen bislang ungebräuchlichen außersprachlichen Kontext und sprachlichen Kontext gestellt wird, entsteht ein neues Signifikat.“[6]

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Signifikant
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Signifikant
[1] Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Signifikant“. ISBN 3-520-45203-0.
[1] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Signifikant“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
[1] Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort: „Signifikant“. ISBN 3-494-02050-7.
[1] Duden online „Signifikant

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „signifikant“, Seite 847.
  2. Helmut Henne, Helmut Rehbock: Sprachzeichenkonstitution. In: Hans Peter Althaus, Helmut Henne, Herbert Ernst Wiegand (Hrsg.): Lexikon der germanistischen Linguistik. 2. vollständig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Niemeyer, Tübingen 1980, S. 151-159, Zitat: S. 153. Signifikant und Signifikat kursiv gedruckt.ISBN 3-484-10393-0.
  3. Sigurd Wichter: Signifikantgleiche Zeichen. Narr, Tübingen 1988, Seite 73. ISBN 3-87808-160-X. Komponenten, Signifikant und Bedeutung fett gedruckt.
  4. Thea Schippan: Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache. Niemeyer, Tübingen 1992, Seite 74. ISBN 3-484-73002-1. Gesperrt gedruckt: bilaterale, Signifikant, Signifikat.
  5. Oskar Reichmann: Germanistische Lexikologie, Zweite, vollständig umgearbeitete Auflage von »Deutsche Wortforschung«. Metzler, Stuttgart 1976, ISBN 3-476-12082-1, Seite 13/15. Abkürzung aufgelöst.
  6. Andrea Schiewe, Jürgen Schiewe: Witzkultur in der DDR. Ein Beitrag zur Sprachkritik. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 3-525-34025-7, Seite 80.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Signifikat