Singular Plural
Nominativ der Porajmos
Genitiv des Porajmos
Dativ dem Porajmos
Akkusativ den Porajmos

Alternative Schreibweisen:

Porrajmos

Worttrennung:

Po·raj·mos, kein Plural

Aussprache:

IPA: [poˈʁaɪ̯mɔs], [poʁaɪ̯ˈmos]
Hörbeispiele:   Porajmos (Info)
Reime: -os

Bedeutungen:

[1] historisch: massenhafte, systematische Verfolgung, Deportation, Vertreibung, Gettoisierung und Vernichtung europäischer Sinti und Roma durch das nationalsozialistische Deutschland

Herkunft:

Das Wort ist dem gleichbedeutenden Romanes entlehnt; seine wörtliche Bedeutung lautet ‚das Verschlingen‘.[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Schoah
[1] Holocaust

Oberbegriffe:

[1] Holocaust
[1] Demozid, Genozid, Massenmord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Völkermord

Beispiele:

[1] „Sie bekamen die Gelegenheit, händisch zu quälen und zu töten. Dagegen waren der Holocaust an den Juden und der Porajmos an den Roma »industriell« und kam mit weit weniger direkt beteiligtem Personal aus.“[2]
[1] „Doch ich bin keine Zeitzeugin des Porajmos und kenne kaum Zeitzeugen davon.“[3]
[1] „Die rechtlichen Grundlagen für den Porajmos – den nationalsozialistischen Genozid an Sinti und Roma – sind bereits während der Weimarer Republik gelegt worden.“[4]
[1] „Stellvertretend für den Porajmos (im Romanes das Pendant zur Shoah) steht wie bei den Juden der Name Auschwitz.“[5]

Wortbildungen:

Porajmos-Forschung, Porajmos-Opfer, Porajmos-Überlebende / Porajmos-Überlebender

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Porajmos
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Porajmos
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalPorajmos
[1] Ingrid Thoms-Hoffmann: Die Kraft einer geheimnisvollen Sprache. Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, 6. Dezember 2018, abgerufen am 16. Januar 2019.

Quellen:

  1. Ingrid Thoms-Hoffmann: Die Kraft einer geheimnisvollen Sprache. Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, 6. Dezember 2018, abgerufen am 16. Januar 2019.
  2. Christian P. Scherrer: Rwanda-Burundi. Zur Notwendigkeit von Konfliktprävention und Übergangsjustiz nach dem Genozid. Institut zur Förderung der Ethnizitätsforschung und Konfliktbearbeitung (IFEK) e. V., Moers 1999, ISBN 3-932446-14-3, Seite 87 (Google Books).
    Die Kursivsetzung des Wortes »Holocaust« wurde nicht mit übernommen.
  3. Dotschy Reinhardt: Gypsy. Die Geschichte einer großen Sinti-Familie. 1. Auflage. Scherz Verlag, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-502-10190-1, Seite 119 (Google Books).
  4. Isidora Randjelović: Erinnerungsarbeit an den Porajmos im Widerstreit. Gegen Epistemologien der Ignoranz. In: Iman Attia, Swantje Köbsell, Nivedita Prasad (Herausgeber): Dominanzkultur reloaded. Neue Texte zu gesellschaftlichen Machtverhältnissen und ihren Wechselwirkungen. transcript Verlag, Bielefeld 2015, ISBN 978-3-8376-3061-9, Seite 89 (Zitiert nach Google Books).
  5. Ullrich Bauer: Shoah und Porajmos – eine relationale Perspektive. Einleitung. In: Marc Grimm, Bodo Kahmann (Herausgeber): Antisemitismus im 21. Jahrhundert. Virulenz einer alten Feindschaft in Zeiten von Islamismus und Terror. De Gruyter Oldenbourg (Walter de Gruyter), Berlin/Boston 2018 (Europäisch-jüdische Studien / Beiträge ; Band 36, ISSN 2192-9602), ISBN 978-3-11-053471-9, Seite 87 (Zitiert nach Google Books).

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