Papiersprache (Deutsch)

Bearbeiten
Singular Plural
Nominativ die Papiersprache die Papiersprachen
Genitiv der Papiersprache der Papiersprachen
Dativ der Papiersprache den Papiersprachen
Akkusativ die Papiersprache die Papiersprachen

Worttrennung:

Pa·pier·spra·che, Plural: Pa·pier·spra·chen

Aussprache:

IPA: [paˈpiːɐ̯ˌʃpʁaːxə]
Hörbeispiele:   Papiersprache (Info)
Reime: -iːɐ̯ʃpʁaːxə

Bedeutungen:

[1] Linguistik, Sprachpflege: Sprachstil (vor allem: Schreibstil), der als bürokratisch, trocken, abstrakt, kompliziert empfunden und kritisiert wird

Herkunft:

[1] Determinativkompositum, zusammengesetzt aus den Substantiven Papier und Sprache

Synonyme:

[1] Papierstil

Sinnverwandte Wörter:

[1] Amtssprache, Zeitungssprache

Oberbegriffe:

[1] Sprache

Unterbegriffe:

[1] Papierdeutsch

Beispiele:

[1] „Rätselraten hier - Langeweile dort: Oft bekommen wir es auch mit einer trockenen Papiersprache zu tun.“[1]
[1] „Gefördert wurde die Papiersprache durch die wachsende Sintflut der Zeitungen.“[2]
[1] „Vor der Einführung der allgemeinen Schulpflicht begannen die Bürger, und danach auch die Proletarier, diese Papiersprachen nicht nur als eine Art Fremdsprachen zu erlernen, sondern sie auch als Umgangssprachen zu verwenden.“[3]
[1] „Nach Gabriele Schieb (…) gingen im späten 19. Jahrhundert, bis nach der Jahrhundertwende, die Meinungen der Sprachexperten und -kritiker weit auseinander: von der positiv bewerteten Annahme eines Verhältnisses von 1 : 2 in der zeitgenössischen Literatur und bemühten Behauptungen über semantische Unterschiede bis zur Ablehnung dieses »Hauptübels« der »Papiersprache«.“[4]

Übersetzungen

Bearbeiten
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Papiersprache

Quellen:

  1. Johannes Latsch: Endlosjubiläum auf der Spitze des Eisbergs. Humbug, Phrasen, Wortbombast: Eine Polemik zum Elend öffentlicher Sprache. In: Sprachdienst. Nummer Heft 1, 2016, Seite 31-36, Zitat Seite 32.
  2. Ludwig Reiners: Stilkunst. Ein Lehrbuch deutscher Prosa. Neubearbeitung von Stephan Meyer und Jürgen Schiewe. 2. Auflage. Beck, München 2004, ISBN 3-406-34985-4., Seite 152.
  3. Vilém Flusser: Kommunikologie. Fischer e-books, ohne Ort, ohne Jahr; keine Seitenzählung. Aufgerufen am 11.4.16.
  4. Peter von Polenz: Deutsche Sprachgeschichte vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart. Band III: 19. und 20. Jahrhundert. de Gruyter, Berlin/New York 1999, ISBN 3-11-014344-5., Seite 140 f. Abkürzungen aufgelöst.