Singular Plural
Nominativ das Numinosum die Numinosa
Genitiv des Numinosums der Numinosa
Dativ dem Numinosum den Numinosa
Akkusativ das Numinosum die Numinosa

Worttrennung:

Nu·mi·no·sum, Plural: Nu·mi·no·sa

Aussprache:

IPA: [numiˈnoːzʊm]
Hörbeispiele:   Numinosum (Info)
Reime: -oːzʊm

Bedeutungen:

[1] etwas, das Ehrfurcht und Schauer hervorruft und damit anziehend wirkt

Herkunft:

Ableitung aus dem lateinischen „numen“ (= göttlicher Wille) durch den Religionswissenschaftler Rudolf Otto (1869–1937) mit der Bedeutung „das Heilige“, „gestaltlos Göttliche“, das Schaudern, Furcht, aber auch Faszination erregt

Sinnverwandte Wörter:

[1] Geheimnis, Mysterium

Beispiele:

[1] „Der bestiegene Berg verliert sein Numinosum, das so faszinierte. Er hinterlässt eine innere Leere.“[1]
[1] „Das Buch bleibt bis tief ins Hochmittelalter hinein ein Gegenstand der Verehrung und des Respekts, ein Numinosum als Wort- und Zeichenträger, ganz abgesehen von der Kostbarkeit im materiellen Sinn.“ [2]
[1] „Nicht, wer die Menschheit, wer die Partei oder sonst eine Abstraktion, nicht, wer allein die Madonna oder ein anderes Numinosum liebt, ist kultiviert, sondern wer erst einmal einen Menschen lieben kann, durch alle Spannungen ambivalenter Erlebnisse hindurch, die er mit ihm haben wird.“[3]
[1] „Die das Humanum einbeziehende und mit ihm kulminierende Ehrfurcht braucht noch das im Sterndienst einmal besonders hoch erfahrene, an der Größe der Natur erfahrene Numinosum als Korrektiv, um die religiöse Gegenständlichkeit seiner selbst zu bewahren, das ist eben, um vom Menschen nicht groß und nicht geheimnisvoll genug zu denken.“[4]
[1] „Das Numinosum, das Krankheit und Starre lösende, erlösende Heilige schenkt sich keinem Schlaumeier, keinem Kurpfuscher und Nekromanten, aber auch keinem Medizinalpfaffen.“[5]

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Numinosum
[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Numinosum
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Numinosum

Quellen:

  1. Siegbert A. Warwitz: Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen. Erklärungsmodelle für grenzüberschreitendes Verhalten.. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1620-1, Seite 75.
  2. Dieter Kartschoke: Geschichte der deutschen Literatur im frühen Mittelalter: 2. Alphabetisierung. Deutsche Literatur im Mittelalter, Seite 49
  3. Carl H. Schmidt-Rogge: Dein Kind – Dein Partner. List, München 1973 [1969], Seite 278.
  4. Ernst Bloch: Das Prinzip Hoffnung. Aufbau-Verlag, Berlin 1956, Seite 295.
  5. Otto Buchinger: Das Heilfasten und seine Hilfsmethoden als biologischer Weg. Hippokrates-Verlag, Stuttgart 1982 [1935], Seite 122.