Nebensinn (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, m Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ der Nebensinn die Nebensinne
Genitiv des Nebensinns
des Nebensinnes
der Nebensinne
Dativ dem Nebensinn
dem Nebensinne
den Nebensinnen
Akkusativ den Nebensinn die Nebensinne

Worttrennung:

Ne·ben·sinn, Plural: Ne·ben·sin·ne

Aussprache:

IPA: [ˈneːbn̩ˌzɪn]
Hörbeispiele:   Nebensinn (Info)

Bedeutungen:

[1] zusätzliche, oft nicht offen geäußerte Absicht
[2] Linguistik: Bedeutungsbestandteile zusätzlich zur lexikalischen Bedeutung eines Wortes

Herkunft:

Determinativkompositum aus der Präposition neben und dem Substantiv Sinn

Synonyme:

[1] Hintergedanke
[2] Konnotation, Nebenbedeutung

Gegenwörter:

[2] Hauptbedeutung, lexikalische Bedeutung

Beispiele:

[1] Der geheime Nebensinn der Aktion bestand darin, ihm zu schaden.
[2] Das Wort „Weib“ hat die gleiche lexikalische Bedeutung wie „Frau“, aber – außer in religiösen Zusammenhängen – einen negativen Nebensinn.
[2] „Ross“ hat zusätzlich zur lexikalischen Bedeutung, die es mit „Pferd“ teilt, einen positiven Nebensinn.
[2] „Wenn auch durch Idiomatisierung und Lexikalisierung die gleiche denotative Bedeutung entsteht, können sich die Lexeme im Nebensinn (Erdmann), den von den Motivbedeutungen getragenen assoziativen Potenzen, unterscheiden.“[1]
[2] „Stark psychologisch orientiert, mit einem Penchant zur Psychoanalyse (ernsthaften Sprachwissenschaftlern lange Zeit ein Graus), wandte sich SPERBER der Rolle von Nebensinn und Gefühlswert beim semantischen Wandel zu.“[2]

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Nebensinn
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalNebensinn
[2] Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Nebensinn“. ISBN 3-520-45203-0.
[2] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Nebensinn“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.

Quellen:

  1. Thea Schippan: Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache. Niemeyer, Tübingen 1992, Seite 47. ISBN 3-484-73002-1. In Kapitälchen: Erdmann.
  2. Gerd Fritz: Bedeutungswandel im Deutschen. Neuere Methoden der diachronen Semantik. Niemeyer, Tübingen 1974, ISBN 3-484-25014-3, Seite 25.