Nebenmann (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, m Bearbeiten

Singular Plural 1 Plural 2
Nominativ der Nebenmann die Nebenmänner die Nebenleute
Genitiv des Nebenmannes
des Nebenmanns
der Nebenmänner der Nebenleute
Dativ dem Nebenmann
dem Nebenmanne
den Nebenmännern den Nebenleuten
Akkusativ den Nebenmann die Nebenmänner die Nebenleute

Worttrennung:

Ne·ben·mann, Plural 1: Ne·ben·män·ner, Plural 2: Ne·ben·leu·te

Aussprache:

IPA: [ˈneːbn̩ˌman]
Hörbeispiele:   Nebenmann (Info),   Nebenmann (Info)

Bedeutungen:

[1] Person, die sich seitlich einer anderen befindet
[2] Mann, mit dem eine Ehefrau neben ihrem Ehemann eine Beziehung hält

Herkunft:

Determinativkompositum aus der Präposition neben und dem Substantiv Mann

Sinnverwandte Wörter:

[1] Nachbar
[2] Geliebter

Gegenwörter:

[1] Hintermann, Vordermann

Beispiele:

[1] „Wohin die Leute drängen, drängt man ebenfalls; kauft jemand Wollsocken, kauft man auch welche; nimmt sich der Nebenmann eine Wurst, sagt man ‘bitte mit Senf‘, der Nebenmann wundert sich.“[1]
[1] „Die Mädchen und Jungen, die sich auf die Eckbank der leeren Bahnhofshalle setzten, kamen aus einem Jazzkonzert. Ihr Gespräch verstummte rasch. Einer nach dem anderen legten sie den Kopf auf die Schulter ihres Nebenmanns.“[2]
[1] „Gleich darauf bemerkte ich jenes fast unhörbare Geräusch, welches ein Ungeübter für das Wehen eines ganz, ganz leisen Lüftchens halten würde - sie kamen! ›Aufgepaßt!‹ flüsterte ich meinem Nebenmanne zu!“[3]
[1] „Während man dem Linieninfanteristen nicht genug empfehlen kann, stets an seine Nebenmänner zu schließen, während man sich abmüht, ihn zur gänzlichen Passivität zu erziehen, zur Maschine zu machen …“[4]
[1] „Die Reiter beyder Glieder erhalten sich in leiser Bügelberührung mit ihren Nebenmännern; nur durch die richtige Beybehaltung derselben wird dem so schädlichen Gedränge vorgebeugt, dem Reiter hinlängliche Freyheit und dem Pferde Raum verschaft, sich ungehindert zu bewegen“[5]
[2] „Dagegen hatte eine vernachlässigte Frau das Recht, sich aus den nächsten Anverwandten ihres Mannes einen Nebenmann zu wählen.“[6]
[2] „Sie lebte öffentlich mit ihren Nebenmännern. Sie begehrte die Männer öfter, als daß sie begehrt wurde.“[7]

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Duden online „Nebenmann
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Nebenmann
[1, 2] Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „Nebenmann
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Nebenmann
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalNebenmann
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Nebenmann

Quellen:

  1. Uli Hannemann: Fieser die Glocken nie klingen. ADVENTSTERROR Wie kommt man durch die Weihnachtsmarkt-Saison? Eine Anleitung. In: taz.de. 24. November 2012, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 11. März 2014).
  2. Reiner Kunze; Karl Corino (Herausgeber): Die wunderbaren Jahre. Lyrik, Prosa, Dokumente. Widmungen. Sensible Wege. Zimmerlautstärke. Die wunderbaren Jahre. Dokumente. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1976, Seite 228
  3. Karl May: Winnetou III. Benu Verlag, 2013, ISBN 978-3934826663, Seite 343
  4. A. Bercht: Das Kriegswesen in Monarchien. Ein Handbuch für Offiziere. Verlag der Joh. Christ. Hermann’schen Buchhandlung, Frankfurt a. M. 1841, Seite 98
  5. Unterricht in den Waffen-Uebungen für die Landwehr-Cavallerie des Königreichs Bayern. Bey Georg Franz, München 1835, Seite 160
  6. Karl May: Das Buch der Liebe. Wissenschaftliche Darstellung der Liebe. Karl-May-Verlag, Bamberg 2006, ISBN 978-3780200877, Seite 43
  7. Aeneas Silvius Piccolomini: Historia Bohemica. Band 1: Historisch-kritische Ausgabe des lateinischen Textes, Böhlau Verlag, Köln 2005, ISBN 978-3412155049, Seite 497 (Besorgt von Joseph Hejnic, mit einer deutschen Übersetzung von Eugen Udolph)