Singular Plural
Nominativ die Kuratel die Kuratelen
Genitiv der Kuratel der Kuratelen
Dativ der Kuratel den Kuratelen
Akkusativ die Kuratel die Kuratelen

Worttrennung:

Ku·ra·tel, Plural: Ku·ra·te·len

Aussprache:

IPA: [kuʁaˈteːl], [kuʁaˈtɛl]
Hörbeispiele:   Kuratel (Info), —
Reime: -eːl, -ɛl

Bedeutungen:

[1] veraltet für: Sachwalterschaft, Vormundschaft, Pflegschaft; im österreichischen ABGB noch neben Sachwalterschaft verwendet
[2] Ausübung von Aufsicht, Herrschaft, Macht

Herkunft:

von mittellateinisch: curatela im 16. Jahrhundert entlehnt; aus lateinisch: curatio = Vormundschaft, Fürsorge, Pflege; zu cura = Sorge, Pflege und tutela = Vormundschaft, Schutz gebildet[1][2][3]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Kurator

Beispiele:

[1] Herr Mustermann steht unter Kuratel.
[2] Ein Land, das einen Krieg verloren hat, steht oft längere Zeit unter der Kuratel der Siegermacht.
[2] „Die Indigenen wurden unter die Kuratel von militärischen »Direktoren« gestellt, die diese zur Wald- und Feldarbeit anhalten sollten.“[4]
[2] „Und während er daheim nur Monarch zweiter Klasse ist, unter Kuratel von Regierung und Parlament, macht er sich in Afrika zum absoluten Herrscher.“[5]
[2] „Streit gab es weiter über Jugoslawien, das die Westmächte zu 99 Prozent unter sowjetischer Kuratel sahen.“[6]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] jemanden unter Kuratel stellen (  Audio (Info)), unter Kuratel stehen (  Audio (Info))

Übersetzungen

Bearbeiten
[1] Wikipedia-Artikel „Kuratel
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kuratel
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKuratel
[1] Günther Drosdowski und wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion; Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch [Elektronische Ressource]. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. (P 4.1) Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Eintrag „Kuratel“
[1] Der Neue Herder. In 2 Bänden. Herder Verlag, Freiburg 1949, Band 1, Spalte 2306, Artikel „Kuratel“
[1] ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Vollständige Ausgabe mit dem amtlichen Regelwerk. 43. Auflage. ÖBV, Wien 2016, ISBN 978-3-209-08514-6 (Bearbeitung: Magdalena Eybl et al.; Red.: Christiane M. Pabst, Herbert Fussy, Ulrike Steiner), Seite 417, Eintrag „Kuratel“

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, Seite 748, Eintrag „Kurator“.
  2. Wahrig-Redaktion (Herausgeber): Wahrig, Herkunftswörterbuch. 5. Auflage. Wissenmedia, Gütersloh und München 2009, ISBN 978-3-577-07585-5, Seite 489.
  3. Günther Drosdowski und wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion; Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch [Elektronische Ressource]. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. (P 4.1) Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Eintrag „Kuratel“
  4. Annette Bruhns: Ein Reich aus Zucker und Gold. In: SPIEGEL GESCHICHTE. Nummer Heft 1, 2016, Seite 20-29, Zitat Seite 28.
  5. Jörg-Uwe Albig: Das Herz der Finsternis. In: GeoEpoche: Afrika 1415-1960. Nummer Heft 66, 2014, Seite 96-115, Zitat Seite 107.
  6. Theo Sommer: 1945. Die Biographie eines Jahres. Rowohlt, Reinbek 2005, ISBN 3-498-06382-0, Seite 168.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: kraulet, kraulte