Infinitivsatz (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ der Infinitivsatz die Infinitivsätze
Genitiv des Infinitivsatzes der Infinitivsätze
Dativ dem Infinitivsatz
dem Infinitivsatze
den Infinitivsätzen
Akkusativ den Infinitivsatz die Infinitivsätze

Worttrennung:

In·fi·ni·tiv·satz, Plural: In·fi·ni·tiv·sät·ze

Aussprache:

IPA: [ˈɪnfinitiːfˌzat͡s]
Hörbeispiele:   Infinitivsatz (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: subjektlose Wortgruppe, deren Kern ein Infinitiv ist und die anstelle eines Satzes oder Teilsatzes verwendet wird, aber auch als ein Nebensatz behandelt und bezeichnet wird

Herkunft:

Determinativkompositum aus Infinitiv und Satz

Synonyme:

[1] erweiterter Infinitiv, satzwertige Infinitivkonstruktion, satzwertiger Infinitiv, satzwertige Infinitivphrase

Gegenwörter:

[1] Partizipialsatz

Oberbegriffe:

[1] Infinitivgruppe/Infinitivphrase, Gliedsatz/Nebensatz, Syntagma

Unterbegriffe:

[1] Objektsinfinitiv, Subjektsinfinitiv

Beispiele:

[1] Statt Gliedsätzen mit Subjunktion werden oft Infinitivsätze formuliert: Aus dem Hauptsatz „er hole die Kinder nach der Schule nach Hause“ im Satz: „Er hatte angekündigt, er hole die Kinder nach der Schule nach Hause“ wird der Infinitivsatz: „die Kinder nach der Schule nach Hause zu holen“ in dem nun geänderten Satz: „Er hatte angekündigt, die Kinder nach der Schule nach Hause zu holen.“ Der Infinitivsatz, der Objekt zum Verb des Hauptsatzes ist, vertritt hier den Hauptsatz im Konjunktiv I und ist damit ein Objektsinfinitiv und besonderer Nebensatz.
[1] „Wir ziehen es vor, diese Sequenzen als Nebensätze zu betrachten und sie als Infinitivsätze zu bezeichnen.“[1]
[1] „Grundsätzlich können satzwertige Infinitive nur an der Stelle von daß-Sätzen stehen.“[2]
[1] „Daher verwenden wir folgende Bezeichnungen synonym: - Infinitivgruppe/satzwertiger Infinitiv…“[3]

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Nebensatz
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Infinitivsatz

Quellen:

  1. Berhard Engelen: Einführung in die Syntax der deutschen Sprache. Band II: Satzglieder und Satzbaupläne. Pädagogischer Verlag Burgbücherei Schneider, Baltmannsweiler 1986, Seite 156. ISBN 3-87116-160-8.
  2. Wolfgang Eichler, Karl-Dieter Bünting: Deutsche Grammatik. Form, Leistung und Gebrauch der Gegenwartssprache. 5. Auflage. Beltz Athenäum Verlag, Weinheim 1994, S. 206. ISBN 3-89547-053-8.
  3. Karl-Ernst Sommerfeldt, Günter Starke: Einführung in die Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. 2., neu bearbeitete Auflage. Niemeyer, Tübingen 1992, Seite 187. ISBN 3-484-73001-3.