Feindbildlosigkeit (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, f Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ die Feindbildlosigkeit
Genitiv der Feindbildlosigkeit
Dativ der Feindbildlosigkeit
Akkusativ die Feindbildlosigkeit

Worttrennung:

Feind·bild·lo·sig·keit, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈfaɪ̯ntˌbɪltloːzɪçkaɪ̯t], [ˈfaɪ̯ntˌbɪltloːzɪkkaɪ̯t]
Hörbeispiele:   Feindbildlosigkeit (Info)

Bedeutungen:

[1] selten: Einstellung/Haltung, keine Feindbilder zu haben, keine vorurteilsbeladene und/oder feindselige Vorstellungen von jemandem oder etwas zu besitzen

Herkunft:

Ableitung des Adjektivs feindbildlos zum Substantiv mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -keit

Beispiele:

[1] „Sofortige Feindbildlosigkeit ist zu praktizieren (das bedeutet keine Erziehung zum Haß)[.]“[1]
[1] „Diese Feindbildlosigkeit ist nicht so sehr der political correctness geschuldet als vielmehr dem kommerziellen Charakter und dem potentiell globalen Publikum des Heavy Metals: […].“[2]
[1] „«Feindlosigkeit heißt nicht Feindbildlosigkeit», schrieb der Soziologe Ulrich Beck zwei Jahre nach dem Fall der Mauer.« Im Gegenteil, entsteht damit umgekehrt ein unstillbarer Bedarf nach neuen Feindbildern.“[3]
[1] „In der Bundesrepublik gab es zwar kein verordnetes Feindbild, aber ein latentes Feindbilddenken gegenüber Kommunismus und Ostblock; verordnete Feindbildlosigkeit konnte die Entwicklung von Feindbilddenken nicht verhindern […].“[4]
[1] „Niemand ist nach so einer Sozialisation, zwischen Obrigkeitshörigkeit und Feindbildlosigkeit in der eigenen Familie, vor ihrem Spott sicher.“[5]

Übersetzungen Bearbeiten

[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [dwdsxl] Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „Feindbildlosigkeit

Quellen:

  1. Dietrich Benner: Quellentexte zur Theorie und Geschichte der Reformpädagogik. Deutscher Studien Verlag, 2000, ISBN 978-3-407-32037-7, Seite 564 (Zitiert nach Google Books)
  2. Rolf F. Nohr, Herbert Schwaab: Sortieren, Sammeln, Suchen, Spielen : die Datenbank als mediale Praxis. LIT Verlag Münster, 2011, ISBN 978-3-643-11086-2, Seite 449 (Zitiert nach Google Books)
  3. Barbara Hoffmeister: Was die Republik bewegte. Rowohlt, 1999, ISBN 978-3-499-60746-2, Seite 100 (Zitiert nach Google Books)
  4. Geschichte in Wissenschaft und Unterricht. E. Klett, 1992, Seite 497 (Zitiert nach Google Books)
  5. Erstes Deutsches Zwangsensemble. In: oe1.ORF.at. 8. April 2017, abgerufen am 26. Februar 2022.