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Für Freunde der Logik ist Gendersprache eine einzige Zumutung.
Fabian Payr in einem Gastbeitrag auf welt.de
Sprachen wurden nicht erfunden, konstruiert und erdacht, sondern sind das Ergebnis von ungesteuerten spontanen Prozessen.
Rainer Zitelmann in einem Gastkommentar in der NZZ
Immer häufiger anzutreffen sind in Deutschland etwa Hochschulabsolventen, die nach abgeschlossenem Studium perfekt gendern, aber nicht wissen, was der Konjunktiv ist.
Hannah Bethke in einem Kommentar auf WELT.de

Unter Benutzer:Udo T./Gendern/Beispiele trage ich eine (im Laufe der Zeit hoffentlich immer größer werdende) Sammlung ausgewählter Stilblüten zusammen. Wer weitere aufnahmefähige Beispiele hat, kann sie gerne auf der dortigen Diskussions-Seite vorschlagen.

Das Wichtigste vorweg: Wer mit Binnen-I, Sternchen, Doppelpunkt oder Unterstrich etc. gendert, begeht gemäß dem amtlichen Regelwerk jedes Mal Rechtschreibfehler, oftmals dann auch noch verbunden mit kapitalen Grammatikfehlern (z. B. „des_der Student_in“ oder „den Schüler*innen“). Nun kann jeder Privatmensch schreiben, wie er möchte, aber gerade Schulen und Hochschulen und zumindest auch alle kommunalen und staatlichen Einrichtungen sowie der öffentlich-rechtliche Rundfunk sollten sich nicht für ideologische Zwecke einspannen lassen und dadurch ein schlechtes Vorbild abgeben. Ein abschreckendes Beispiel ist z. B. die Pressemitteilung der Universität(!) Marburg anlässlich der Wahl zum Unwort des Jahres 2022.[1]

Es sollte auch niemand gegen seine Überzeugung gezwungen werden, in Sprache und Schrift gendern zu müssen (z. B. als Schüler/Student in einer Prüfungsarbeit oder als Arbeitnehmer am Arbeitsplatz). Ein Sprachwandel kann und darf nur von unten her geschehen und unter keinen Umständen von oben herab verordnet oder unter Androhung von Nachteilen aufgezwungen werden.

Ja, ich gebe es zu: Ich persönlich halte das Gendern, insbesondere mit Binnen-I, Sternchen, Doppelpunkt oder Unterstrich etc., für völligen Unsinn, reine Zeitverschwendung und darüber hinaus auch noch für sexistisch und diskriminierend! Oder um es mit den Worten der Schriftstellerin und Literaturkritikerin Elke Heidenreich zu sagen: „Das ist alles ein verlogener Scheißdreck.[2] Die Formen mit Binnen-I, Sternchen, Doppelpunkt oder Unterstrich etc. sind auch völlig unausgegoren, denn was machen die Befürworter dann mit „Bürgermeistern“? Vielleicht „Bürger*innenmeister*innen“? Noch besser: was wird am Ende aus den „Bürgermeisterkandidaten“? Das müssten dann ja wohl „Bürger*innenmeister*innenkandidat*innen[3] sein … ;o)

Und wenn sich dann am Ende der/die „Bürger*innenmeister*innenkandidat*in“ nach erfolgreicher Wahl bei den „Wähler*innen“ (oder auch „Wählerinnen und Wählern“) bedankt, stellt sich mir immer wieder die Frage, ob es für die Ausübung des Wahlrechts eigentlich von wesentlicher Bedeutung ist, ob es nun eine Frau, ein Mann oder ein diversgeschlechtlicher Mensch ausgeübt hat …

Tja, und wenn in einer Verkehrsstatistik von „getöteten Radfahrenden“ geschrieben wird oder in einem Zeitungsbericht von einem nächtlichen Brand im „Studierendenheim“ berichtet wird, welcher die „schlafenden Studierenden“ überraschte, ist das an unfreiwilliger Komik eigentlich nur noch schwer zu toppen …

Apropos: Viele Menschen, die das generische Maskulinum ablehnen, verwenden sehr wahrscheinlich auch das Indefinitpronomen „man“ nicht, weil es halt zu sehr nach „Mann“ klingt. Was diese Menschen meist nicht wissen: Der Begriff „man“ ist überhaupt nicht (direkt) vom Begriff „Mann“ abgeleitet; „man“ bedeutet letzten Endes einfach nur „Mensch“. Beide Begriffe haben lediglich gemeinsame etymologische Wurzeln (siehe jeweils in den Einträgen). Doch wer die Verwendung des Begriffs „man“ ablehnt, der darf dann die Indefinitpronomen „jemand“ oder „niemand“ ebenfalls nicht verwenden, da diese beiden Begriffe in der Tat von „man“ abgeleitet sind. Da wünsche ich jedem konsequenten Gender-Befürworter im Alltag fast schon viel Spaß und vor allem Durchhaltevermögen … ;o)

Und was ist mit Ableitungen von Substantiven, z. B. vielen Adjektiven: „meisterhaft“ vs. „meister*innenhaft“ oder „bürgernah“ vs. „bürger*innennah“ um nur 2 Beispiele zu nennen. Von Personalpronomen will ich an dieser Stelle gar nicht schreiben. Viele Befürworter des Genderns haben meiner Beobachtung nach aber immer nur die Substantive (also Personen- und Berufsbezeichnungen) im Kopf. Jedoch nur ein bisschen oder nur teilweise zu gendern, ist ja wohl etwas inkonsequent, oder? Entweder komplett oder eben gar nicht (was m. E. die bessere Alternative ist ;o)

Gerade hier wird das Sexistische am Gendern oftmals ebenfalls sehr deutlich: Ist es für die Bewertung eines Klavierkonzertes wirklich von Bedeutung, ob eine Frau oder ein Mann am Klavier saß? Spielt eine Frau ein Klavier etwa irgendwie anders meisterhaft, also vielleicht besser oder schlechter oder halt einfach „frauenhaft“, sodass man „meisterinnenhaft“ sagen oder schreiben müsste? Oder wenn eine Behörde bürgernah ist, ist es dann wirklich von Bedeutung, ob die Behörde Frauen oder Männern gegenüber bürgernah ist? Gibt es da womöglich ein unterschiedliches / anderes „bürgernah“, sodass man ein „bürgernah“ gegenüber Frauen dann als „bürgerinnennah“ bezeichnen müsste?

Nele Pollatschek bringt den Aspekt des Sexismus in einem Gastbeitrag auf tagesspiegel.de kurz und knapp auf den Punkt: „Gendern ist eine sexistische Praxis, deren Ziel es ist, Sexismus zu bekämpfen.[4] Und Fabian Payr stellt in seinem Buch (siehe unten) fest: „Gendern ist sexistisch, weil es über die Sexualisierung der Sprache Geschlechterdifferenzen zementiert. Weil es Menschen auf ihr Geschlecht reduziert“.

Der bekannte Sprachwissenschaftler Peter Eisenberg, dessen Spezialgebiet die deutsche Grammatik ist, schrieb Anfang 2022 in einem Beitrag für die Bundeszentrale für politische Bildung: „Das generische Maskulinum bietet die einfachste, eleganteste und flexibelste Möglichkeit des Deutschen, Sexusdiskriminierung zu vermeiden.[5]

Nebenbei bemerkt: Die Gleichbehandlungsgesetze in Deutschland und Österreich sollen „Diskriminierung wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität verhindern und beseitigen“,[6][7] also nicht nur wegen des Geschlechts. Mit welchem Recht sollen dann eigentlich nur die verschiedenen Geschlechter in der Sprache hervorgehoben und vermeintlich sichtbarer gemacht werden? Müsste man es dann nicht auch für die ethnische Herkunft, die sexuelle Orientierung, eine Behinderung etc. so handhaben (von der Praktikabilität mal ganz abgesehen)?

Dann müsste man doch sprachlich nicht nur den männlichen „Lehrer“ von der „Lehrerin“ unterscheiden, sondern sprachlich auch deutlich machen, dass ein bestimmter männlicher Lehrer z. B. bisexuell, freigeistlich und von dunkler Hautfarbe ist und eine Lehrerin z. B. lesbisch, mit 62 Jahren kurz vor der Rente stehend und Rollstuhlfahrerin ist … Was macht das biologische (oder auch soziale) Geschlecht so besonders, dass ausgerechnet dieses sprachlich so besonders hervorgehoben werden soll? Handelt es sich hierbei also um eine Ungleichbehandlung und müssten Attribute wie die Hautfarbe/Herkunft, die sexuelle Orientierung, die Religion, eine Behinderung etc. ebenfalls sprachlich hervorgehoben werden oder ist das Gendern in Wirklichkeit einfach doch nur sexistisch und diskriminierend?

Wenn Annalena Baerbock im Jahr 2021 als Kanzlerkandidatin gesagt hat „Ich will Politik für alle Menschen machen und das bedeutet, auch alle mit anzusprechen - und nicht nur mitzumeinen“,[8] müsste sie in Zukunft wohl auch dafür Sorge tragen, dass nicht nur das Geschlecht in Gesetzestexten sichtbar(er) gemacht wird, sondern auch, wie oben ausgeführt, noch viele andere Attribute, die einen Menschen ausmachen (zumindest aber diejenigen Attribute, die im Gleichbehandlungsgesetz oder Art. 3 des Grundgesetzes genannt werden). Da wünsche ich ihr fast schon viel Spaß dabei, denn schon das Gendern alleine kann ziemlich ausufernd bzw. kryptisch werden, siehe z. B. hier

Gerade als Mitarbeiter in diesem Projekt empfinde ich Gendern auch als sehr diskriminierend. Für Menschen ausländischer Herkunft, die die deutsche Sprache lernen wollen oder müssen, also hauptsächlich Einwanderer, wäre Gendern eine zusätzliche Erschwernis beim Erlernen der deutschen Sprache und könnte für diese Menschen somit zu einem erheblichen Integrationshindernis werden. Und auch Menschen aus bildungsfernen Schichten würden sich mit Gendern wohl eher schwertun. Solche Menschen würden durch die ganzen Verkomplizierungen, die Gendern mit sich brächte, von einer öffentlichen Meinungsbildung noch mehr ausgeschlossen, wenn nicht sogar regelrecht ausgegrenzt werden.

Der „Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband“ empfiehlt übrigens, auf das Gendern durch Satz- und Sonderzeichen generell zu verzichten und, wenn überhaupt, stattdessen neutrale Begriffe oder Doppelnennung zu verwenden, um die Vorlesbarkeit zu gewährleisten.[9] Insbesondere das Gendernsternchen sei äußerst problematisch, denn mit maschineller Lesehilfe klingt das etwa so: „Liebe Leser Stern Innen, unser Autor Stern Innen Team freut sich …

Auch Menschen mit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche oder gar Lese- und Rechtschreibstörung (Legasthenie) dürften durch gegenderte Inhalte noch mehr ausgeschlossen oder sogar ausgegrenzt werden.

Außerdem: Wer glaubt denn allen Ernstes, dass sich durch verordnete Sprachvorgaben mehr Gerechtigkeit zwischen den verschiedenen Geschlechtern herstellen lässt? Ich habe mitunter eher den Eindruck, dass viele Menschen diese Sprachvorgaben nur übernehmen, um als (vermeintlich) weltoffen, gerecht und sensibel wahrgenommen zu werden. Und für das eine oder andere Unternehmen dürfte es schlicht einfacher und vor allem billiger sein, im Unternehmen bestimmte Sprachvorgaben zu machen, um nach außen hin als Verfechter von Geschlechtergerechtigkeit glänzend dazustehen, während hintenherum Frauen oftmals weiter schlechter behandelt und bezahlt werden als ihre männlichen Kollegen …

Auf einen weiteren Aspekt, den ich bis jetzt unberücksichtigt ließ, hat mich Dr. Karl-Heinz Best (übrigens ein Sprachwissenschaftler) auf der Diskussions-Seite aufmerksam gemacht: Gendern ist undemokratisch, denn er schreibt: „Laut Umfragen wird das Gendern von der Mehrzahl der Mitglieder der Sprachgemeinschaft abgelehnt“. Dies wird auch von Fabian Payr in seinem Buch (siehe unten) ausgeführt und unter https://www.linguistik-vs-gendern.de/umfragen hat dieser einige Umfragen der letzten Jahre zusammengetragen und resümiert am Ende: „Die Auswertung aktueller Umfragen zu diesem Thema spricht eine deutliche Sprache: Ablehnende Haltungen sind dort durchweg in der Mehrheit. Die deutsche Sprache ist ein Kollektivgut; substanzielle Eingriffe ohne entsprechende öffentliche Diskussion bzw. Mitspracherechte sind daher nicht legitim.

Es gibt auch Fälle, in denen das schriftliche Gendern mit Sonderzeichen zwar grammatikalisch funktioniert, aber beim sprachlichen Gendern Probleme auftreten. So lassen sich zwar alle Berufs- bzw. Personenbezeichnungen auf „-or im Singular schriftlich problemlos gendern (aber im Plural dann auch nicht mehr): der/die „Doktor*in“, der/die „Rektor*in“, der/die „Professor*in“ etc. Doch wenn man versucht, diese Schreibweisen sprachlich zu gendern, wird man feststellen, dass das unmöglich ist. Denn der „Doktor“ z. B. wird [ˈdɔktoːɐ̯] ausgesprochen, wohingegen bei „Doktorin“ der Hauptakzent zur nächsten Silbe wandert und diese dann [dɔkˈtoːʁɪn] ausgesprochen wird …

Alle Formen des Genderns, also auch die rechtschreiblich korrekten Formen (Doppel- bzw. Paarnennungen), werden sich m. E. schon aus rein sprachökonomischen Gründen nicht dauerhaft durchsetzen.

Es sagt ja wirklich keiner etwas, wenn z. B. in der Firma der Anfang eines Vortrags mit „sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen“ begonnen wird. Doch wenn dann im Laufe eines Vortrages ständig und immer und immer wieder „Kolleginnen und Kollegen“ vorkommt, dann ist das einfach nur ermüdend und hindert sehr wahrscheinlich die meisten Kollegen daran, die wesentlichen Inhalte eines Vortrages geistig zu erfassen.

So hat es für mich vor vielen Jahren mitunter noch Spaß gemacht, im Fernsehen oder Radio einer spannenden Bundestagsdebatte zuzuhören. Heutzutage komme ich nicht mehr umhin, schon nach wenigen Minuten wegzuklicken, weil dieses völlig sinnlose Gendern halt einfach nur noch nervt.

Wer unbedingt meint, gendern zu müssen, der kann es von mir aus gerne tun; ich will wirklich niemandem die persönliche Freude daran nehmen. Im Gegenzug verlange ich dann aber, zu respektieren, dass ich persönlich das Gendern schlicht und einfach ablehne und dass man nicht versucht, mich zu bekehren oder dass man mich deswegen dann auch bitte nicht in irgendeine Schublade steckt (siehe hierzu etwas weiter unten). Ich bitte aber um Nachsicht, wenn ich mich weigere, längere gegenderte Texte zu lesen oder derartigen Vorträgen gar zuzuhören. Umgekehrt kann von mir aus jeder Gender-Befürworter sich gerne weigern, längere ungegenderte Texte zu lesen oder derartigen Vorträgen gar zuzuhören … ;o)

Noch drei abschließende wichtige Punkt:

  • Nein, ich bin keinesfalls unsensibel oder ungerecht gegenüber Frauen oder auch diversgeschlechtlichen Menschen, wie es der eine oder andere Gender-Befürworter durch das sog. „Framing“ mit den Begriffen „geschlechtergerecht“ oder „gendersensibel“ gerne all jenen Menschen unterstellen möchte, die das Gendern nicht befürworten. Ganz im Gegenteil: Ich befürworte die Gleichbehandlung von Frauen, wo immer es geht und empfinde es immer noch als „Sauerei“, wenn ich mitbekomme, dass eine Frau für die gleiche Arbeit weniger Gehalt bekommt als ein Mann. Wenn es nach mir ginge, dann müssten auch die Nachteile, die Frauen durch Schwangerschaft, Geburt und Erziehung von Kindern erfahren, noch viel stärker ausgeglichen werden. Auch sollte es Frauen noch viel stärker erleichtert werden, Familie / Kindererziehung und Beruf deutlich besser und leichter unter einen Hut bringen zu können.
  • Und nein, ich bin auch wahrlich kein Anhänger oder gar Wähler der AfD, nur weil viele Angehörige dieser „rechtspopulistischen und rechtsextremen politischen Partei“[10] das Gendern ebenfalls ablehnen (auch so ein ganz übles „Framing“, das manche Gender-Befürworter gerne einsetzen …).
  • Und zu guter Letzt: Sollte es wider Erwarten eine der Genderschreibweisen mit Binnen-I oder mit Sternchen, Doppelpunkt oder Unterstrich etc. doch schaffen, vom Rat für deutsche Rechtschreibung empfohlen zu werden und danach Einzug ins amtliche Regelwerk halten, so werde ich es natürlich akzeptieren, wenn dann solche Schreibweisen auch bei uns aufgenommen werden (können), wenngleich ich persönlich solche Genderschreibweisen auch weiterhin ablehnen und nicht verwenden würde …

Quellen:

  1. Unwort des Jahres 2022: Klimaterroristen. uni-marburg.de, Philipps-Universität Marburg, Marburg, Deutschland, 10. Januar 2023, abgerufen am 10. Januar 2023.
  2. »Dieses feministische Getue in der Sprache geht mir furchtbar gegen den Strich«. In: Spiegel Online. 3. Juni 2021, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 2. November 2022).
  3. ohne Gendersternchen: „Bürgermeisterkandidaten oder Bürgermeisterkandidatinnen oder Bürgermeisterinnenkandidaten oder Bürgerinnenmeisterkandidaten oder Bürgerinnenmeisterkandidatinnen oder Bürgermeisterinnenkandidatinnen oder Bürgerinnenmeisterinnenkandidaten oder Bürgerinnenmeisterinnenkandidatinnen“ …
  4. Nele Pollatschek: Deutschland ist besessen von Genitalien: Gendern macht die Diskriminierung nur noch schlimmer. In: Der Tagesspiegel Online. 30. August 2020 (URL, abgerufen am 17. Oktober 2022).
  5. Peter Eisenberg: Weder geschlechtergerecht noch gendersensibel. In: bpb.de. 28. Januar 2022, abgerufen am 3. Januar 2023.
  6. Wikipedia-Artikel „Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz“ (Stabilversion)
  7. Wikipedia-Artikel „Gleichbehandlungsgesetz (Österreich)“ (Stabilversion)
  8. Annalena Baerbock will als Kanzlerin auf gendergerechte Sprache bei Gesetzestexten achten. In: presseportal.de. 1. August 2021, abgerufen am 29. Oktober 2022.
  9. Gendern. In: Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV). Abgerufen am 28. Oktober 2022.
  10. Wikipedia-Artikel „Alternative für Deutschland“ (Stabilversion)

Sammlung von Links, Büchern und anderen Argumentationshilfen

Rat für deutsche Rechtschreibung

Schweizer Bundesrat

«Aufgrund sprachlicher, sprachpolitischer und rechtlicher Probleme» - Nein zum Genderstern auf höchster Ebene

Der Bundesrat hat seine eigenen Sprachpäpste. Sie arbeiten für die ‹Zentralen Sprachdienste› der Bundeskanzlei und wachen darüber, dass Gesetze und Verwaltungsdokumente korrekt formuliert sind.

[…]

Nun zeigen Blick-Recherchen: Bern stimmte im Rechtschreibrat gegen das genderneutrale Symbol mitten im Wort: ‹Der Schweizerische Bundesrat hat wiederholt festgehalten, dass er die Verwendung von Sonderzeichen zur Markierung der Geschlechtsidentität aufgrund sprachlicher, sprachpolitischer und rechtlicher Probleme für nicht geeignet hält, das Anliegen einer inklusiven Sprache in den Texten des Bundes umzusetzen.›

[…]

Laut den Schweizer Sprachschützern führten solche Schreibweisen zu ‹grammatischen Folgeproblemen›. Die Bundeskanzlei betont: ‹Wir lehnen die Aufnahme dieses Passus in das Regelwerk deshalb ab: Er schafft bei einem stark politisierten Thema zusätzliche Verwirrung.›[1]

Gesellschaft für deutsche Sprache e. V.

Verein Deutsche Sprache e. V.

Der Verein Deutsche Sprache e. V. ist bekannt für seine größtenteils rigorose Ablehnung nahezu aller Formen des Genderns, also auch solcher Formen, die zwar den Rechtschreibregeln genügen aber Texte und Vorträge dabei überwiegend künstlich aufblähen und damit zu einer schlechteren Verständlichkeit bzw. Lesbarkeit führen.

Zu Infos über das Thema Gendern beim VdS gelangt man unter

Dort findet man bei Interesse auch Aurgumentationshilfen.

Sabine Mertens, die Leiterin der AG Gendersprache beim VfD hat auf openpetition.de eine Petition gestartet: Der Link dorthin: klick mich

Webseite über „Gendersprache“ von Prof. Dr. Robert Zydenbos

Prof. Dr. Robert Zydenbos ist ein kanadischer Indologe und seit 2000 Professor für Moderne Indologie an der Fakultät für Kulturwissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität in München.

Unter seiner Webseite „Gendersprache“ hat er eine Art kritische Abhandlung über die Gendersprache veröffentlicht. Sie ist sehr ausführlich, aber es lohnt sich, alles durchzulesen.

Im Fazit schreibt er eingangs zusammenfassend:

Nach den Analysen auf diesen Webseiten wird wohl klar geworden sein, dass das ‹Gendern›, in all seinen Formen, keine gute Sache ist. Es wird der Öffentlichkeit als etwas ‹Gerechtes›, ‹Progressives›, ‹Fortschrittliches› verkauft, aber nichts von all dem trifft zu. Im Gegenteil: es ist ein anti-historisches, pseudo-wissenschaftliches, undemokratisches, anti-emanzipatorisches Phänomen.

Bücher

  • Fabian Payr: Von Menschen und Mensch*innen: 20 gute Gründe, mit dem Gendern aufzuhören. 1. Auflage. Springer-Verlag, Wiesbaden 2021, ISBN 978-3-658-33126-9.
    • Fabian Payr: Zwanzig Argumente gegen Gendern. In: vds-ev.de. Abgerufen am 17. Oktober 2022. (Auszug aus obigem Buch)
    • Fabian Payr hat im Internet einen Aufruf „Wissenschaftler kritisieren Genderpraxis des ÖRR“ gestartet, zu finden unter https://www.linguistik-vs-gendern.de/. Dort können, in einer separaten Liste, auch Nicht-Linguisten unterzeichnen.
      • Fabian Payr: Sprachkritik an ARD und ZDF – Gendersender. In: FAZ.NET. 5. Dezember 2022 (URL, abgerufen am 6. Dezember 2022). (leider Bezahlschranke)
  • Tomas Kubelik: Genug gegendert!: eine Kritik der feministischen Sprache. 1. Auflage. Projekte-Verlag Cornelius, Halle 2013, ISBN 978-3-95486-251-1.
    • Dr. phil. Tomas Kubelik, 1976 in der Slowakei geboren, wuchs in Stuttgart auf und studierte an der Universität Wien Mathematik und Germanistik. Er ist Gymnasiallehrer für die Fächer Deutsch und Mathematik am Stiftsgymnasium Melk.
  • Eckhard Meineke: Studien zum genderneutralen Maskulinum. 1. Auflage. Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2023, ISBN 978-3-8253-9505-6.
    Die Studien zum genderneutralen Maskulinum gehen vom Epikoinon aus, das ungeachtet seines maskulinen, femininen oder neutralen Genus Personen aller Geschlechter und Gender bezeichnet (‚der Mensch‘, ‚die Koryphäe‘, ‚das Genie‘), weil seine Bedeutung sexusindifferent ist. Der einzige Unterschied der genderneutralen Maskulina wie ‚Leser‘ (‚viele Leser der Romane Thomas Manns sind Frauen‘) zu den Epikoina besteht darin, dass es zu ihnen Ableitungen mit ausschließlich spezifischer Sexusbedeutung (‚Leserin‘) gibt. Die Existenz spezifischer Ableitungen ist die Grundlage des Postulats feministischer Linguistik, dass auch deren Basen nur eine geschlechtsspezifische Bedeutung hätten, und zwar ‚männlich‘. Dem widersprechen die seit Beginn der Überlieferung des Deutschen belegten empirischen Fakten, die sich in Neutralisierungstheorien wie der Roman Jakobsons spiegeln. Vor diesem Hintergrund wird die feministische Argumentation methodisch analysiert und auf ihre ideologischen Grundlagen zurückgeführt.[2]
    In der FAZ schreibt Wolfgang Krischke in einer Rezension: „Der Sprachhistoriker Eckhard Meineke – bis zu seiner Emeritierung Professor an der Universität Jena – hat in einer faktengesättigten Studie die Thesen und sprachlichen Eingriffe der Genderlinguistik und die ihnen zugrunde liegenden Argumentationsstrategien untersucht. […] Das Urteil über Theorie und Praxis des Genderns, zu dem Meineke gelangt, ist eindeutig: Genderlinguisten verbreiten wider besseres Wissen Halb- und Unwahrheiten, um die ‚geschlechtergerechte‘ Sprache und ihre halbstaatlich und medial betriebene Durchsetzung im öffentlichen Sprachgebrauch zu legitimieren. In einem schlichten Konstruktivismus befangen, sehen sie die Grammatik als Motor der Weltverbesserung.[3]
  • René Pfister: Ein falsches Wort: wie eine neue linke Ideologie aus Amerika unsere Meinungsfreiheit bedroht. 1. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2022, ISBN 978-3-421-04899-8.
    Es geht in diesem Buch des SPIEGEL-Korrespondenten René Pfister zwar mehr um „Cancel Culture“, „Wokeness“ etc. und insofern nur indirekt ums Gendern, dafür aber um die Mittel und Wege, mit denen mittlerweile versucht wird, auch (aber leider nicht nur) das Gendern bei uns durchzusetzen (Stichwort „Framing“).
    Der Washington-Korrespondent des Spiegel beobachtet demokratiefeindliche Bestrebungen der neuen Linken in den USA, Stichwort Cancel-Kultur, white fragility, kulturelle Aneignung. In einer sachlichen Analyse zeigt er auf, dass Rede- und Meinungsfreiheit inzwischen auch in Deutschland gefährdet sind, nachzulesen in seinem Sachbuch ‚Ein falsches Wort‘.[4]

Quellen:

  1. Raphael Rauch: Nein zum Genderstern auf höchster Ebene. In: blick.ch. 20. Januar 2024, abgerufen am 20. Januar 2024.
  2. Studien zum genderneutralen Maskulinum. In: Universitätsverlag Winter Heidelberg. Abgerufen am 1. September 2023.
  3. Wolfgang Krischke: Grammatik als Motor der Weltverbesserung?. In: FAZ.NET. 1. September 2023 (URL, abgerufen am 1. September 2023).
  4. Brigitte Neumann: René Pfister – Ein falsches Wort. In: Südwestrundfunk. 14. Oktober 2022 (URL, abgerufen am 23. Oktober 2022).

Gastbeiträge / Zeitschriften / Hochschulen

Siehe Gastbeiträge / Zeitschriften / Hochschulen

Technisches

Mittlerweile gibt es sogar die Erweiterung „Binnen-I be gone“: Für Firefox siehe hier und für Chrome siehe hier. Für Edge von Microsoft kann man diese Erweiterung nicht finden, aber meines Wissens müsste sich dort die Erweiterung für Chrome (siehe hier) installieren lassen, da Edge auf Chromium basiert.

Ich habe diese Erweiterung in Firefox getestet und sie funktioniert erstaunlich gut und kann eine durchaus befreiende Wirkung auf so mancher Webseite haben. Lediglich ein Dativ Plural wird oft nicht korrekt erkannt und einige seltene und exotische Formen des Genderns leider ebenfalls noch nicht.

Anders als der Titel und auch die Dokumentation vermuten lässt, wird nicht nur das Binnen-I eliminiert, sondern auch die bekannten Genderformen mit *_: und per Einstellung kann man sogar Doppelformen und Partizip- und Passivkonstruktionen ersetzen lassen. Man kann auch einstellen, dass die Erweiterung immer nur auf bestimmten Seiten bzw. auf bestimmten Webseiten nicht bzw. nur bei Bedarf aktiv sein soll. Ich persönlich bevorzuge die letztgenannte Einstellung.