๐Œฐ๐†๐ƒ๐„๐Œฐ๐ƒ๐ƒ

๐Œฐ๐†๐ƒ๐„๐Œฐ๐ƒ๐ƒ (Gotisch)

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Kasus Singular Plural
Nominativ ๐Œฐ๐†๐ƒ๐„๐Œฐ๐ƒ๐ƒ โ€”
Akkusativ ๐Œฐ๐†๐ƒ๐„๐Œฐ๐ƒ๐ƒ โ€”
Genitiv ๐Œฐ๐†๐ƒ๐„๐Œฐ๐ƒ๐ƒ๐Œฐ๐Œน๐ƒ โ€”
Dativ ๐Œฐ๐†๐ƒ๐„๐Œฐ๐ƒ๐ƒ๐Œฐ๐Œน โ€”

Worttrennung:

๐Œฐ๐†ยท๐ƒ๐„๐Œฐ๐ƒ๐ƒ

Umschrift:

afstass

Aussprache:

IPA: [โ€ฆ]
Hรถrbeispiele: โ€”

Bedeutungen:

[1] Religion: Abfall
[2] Scheidung

Herkunft:

Ableitung zu dem nicht bezeugten Simplex *๐ƒ๐„๐Œฐ๐ƒ๐ƒ (*stass), das sich auch in den Komposita ๐„๐…๐Œน๐ƒ๐ƒ๐„๐Œฐ๐ƒ๐ƒย (twisstass)ย โ†’ย got und ๐Œฟ๐ƒ๐ƒ๐„๐Œฐ๐ƒ๐ƒย (usstass)ย โ†’ย got erhalten hat, mit dem Prรคfix ๐Œฐ๐†-ย (af-)ย โ†’ย got, wahrscheinlich als Lehnbildung zu dem altgriechischen แผ€ฯ€ฮฟฯƒฯ„ฮฌฯƒฮนฮฟฮฝย (apostasionโ˜†)ย โ†’ย grc; das Simplex *๐ƒ๐„๐Œฐ๐ƒ๐ƒ (*stass) geht auf das indogermanische *stehโ‚‚- zurรผck[1]

Beispiele:

[1] ๐Œฝ๐Œน ๐ˆ๐Œฐ๐ƒ๐Œท๐Œฟ๐Œฝ ๐Œนฬˆ๐Œถ๐…๐Œน๐ƒ ๐Œฟ๐ƒ๐Œป๐Œฟ๐„๐‰ ๐ˆ๐Œฐ๐Œผ๐Œผ๐Œฐ ๐Œท๐Œฐ๐Œน๐Œณ๐Œฐ๐Œฟ, ๐Œฟ๐Œฝ๐„๐Œด ๐Œฝ๐Œน๐Œฑ๐Œฐ ๐Œต๐Œน๐Œผ๐Œน๐Œธ ๐Œฐ๐†๐ƒ๐„๐Œฐ๐ƒ๐ƒ ๐†๐Œฐ๐Œฟ๐‚๐Œธ๐Œน๐ƒ, ๐Œพ๐Œฐ๐Œท ๐Œฐ๐Œฝ๐Œณ๐Œท๐Œฟ๐Œป๐Œน๐Œณ๐ƒ ๐…๐Œฐ๐Œน๐‚๐Œธ๐Œฐ๐Œน ๐Œผ๐Œฐ๐Œฝ๐Œฝ๐Œฐ ๐†๐‚๐Œฐ๐…๐Œฐ๐Œฟ๐‚๐Œท๐„๐Œฐ๐Œน๐ƒ, ๐ƒ๐Œฟ๐Œฝ๐Œฟ๐ƒ ๐†๐‚๐Œฐ๐Œป๐Œฟ๐ƒ๐„๐Œฐ๐Œน๐ƒ,
โ€žni hvashun izwis usluto hvamma haidau, unte niba qimiรพ afstass faurรพis, jah andhulids wairรพai manna frawaurhtais, sunus fralustais,โ€œ (2. Thess. 2, 3)[2]
โ€žLasst euch durch niemanden und auf keine Weise tรคuschen! Denn zuerst muss der Abfall von Gott kommen und der Mensch der Gesetzwidrigkeit offenbar werden, der Sohn des Verderbens,โ€œ[3]
[2] ๐Œต๐Œน๐Œธ๐Œฐ๐Œฝ๐Œฟ๐Œท ๐Œธ๐Œฐ๐Œฝ ๐Œนฬˆ๐ƒ๐„ ๐Œธ๐Œฐ๐„๐Œด๐Œน ๐ˆ๐Œฐ๐Œถ๐Œฟ๐Œท ๐ƒ๐Œฐ๐Œด๐Œน ๐Œฐ๐†๐Œป๐Œด๐„๐Œฐ๐Œน ๐Œต๐Œด๐Œฝ, ๐Œฒ๐Œน๐Œฑ๐Œฐ๐Œน ๐Œนฬˆ๐Œถ๐Œฐ๐Œน ๐Œฐ๐†๐ƒ๐„๐Œฐ๐ƒ๐ƒ๐Œฐ๐Œน๐ƒ ๐Œฑ๐‰๐Œบ๐‰๐ƒ.
โ€žqiรพanuh รพan ist รพatei hvazuh saei afletai qen, gibai izai afstassais bokos.โ€œ (Mt. 5, 31)[4]
โ€žFerner ist gesagt worden: Wer seine Frau aus der Ehe entlรคsst, muss ihr eine Scheidungsurkunde geben.โ€œ[5]

รœbersetzungen

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[1, 2] Wilhelm Streitberg: Gotisch-Griechisch-Deutsches Wรถrterbuch, Heidelberg 1910, โ€ž๐Œฐ๐†๐ƒ๐„๐Œฐ๐ƒ๐ƒโ€œ, Seite 2.

Quellen:

  1. โ†‘ Winfred P. Lehmann: A Gothic Etymological Dictionary. Based on the third edition of Vergleichendes Wรถrterbuch der Gotischen Sprache by Sigmund Feist. 1.ย Auflage. Brill, Leiden 1986, Seite 7.
  2. โ†‘ Wilhelm Streitberg (Herausgeber): Die gotische Bibel. Der gotische Text und seine griechische Vorlage mit Einleitung, Lesarten und Quellennachweisen sowie den kleinern Denkmรคlern als Anhang. Zweite verbesserteย Auflage. Erster Teil, Heidelberg 1919 (Archive.org), Seite 407.
  3. โ†‘ Bibel: 2. Thessalonicherbrief Kapitel 2, Vers 3 EU
  4. โ†‘ Wilhelm Streitberg (Herausgeber): Die gotische Bibel. Der gotische Text und seine griechische Vorlage mit Einleitung, Lesarten und Quellennachweisen sowie den kleinern Denkmรคlern als Anhang. Zweite verbesserteย Auflage. Erster Teil, Heidelberg 1919 (Archive.org), Seite 5.
  5. โ†‘ Bibel: Matthรคusevangelium Kapitel 5, Vers 31 EU