mens sana in corpore sano (Deutsch)

Anmerkung:

Die noch im heutigen Sprachgebrauch zu findende verzerrende Wiedergabe des Juvenalsatzes etwa als „ein gesunder Geist kann nur in einem gesunden Körper wohnen“ oder Ähnliches ist diskriminierend für Körperbehinderte und Kranke, zumal keine tatsächliche Übereinstimmung mit der Lebenswirklichkeit besteht.

Worttrennung:

mens sa·na in cor·po·re sa·no

Aussprache:

IPA: []
Hörbeispiele:   mens sana in corpore sano (Info)

Bedeutungen:

[1] wird gerne zitiert als Hinweis auf die angebliche Notwendigkeit, seinen Körper fit zu halten, um geistige Leistungsfähigkeit zu erreichen
[2] Studentensprache, scherzhaft zitiert als Hinweis auf die schlechte Qualität des Essens in der Mensa: wer in die Mensa geht, braucht einen gesunden Körper

Herkunft:

Es handelt sich hierbei um ein verstümmeltes Zitat des römischen Satirikers Juvenal (etwa 60 bis 127 nach Christus) – „orandum est, ut sit mens sana in corpore sano“[1] lautet das komplette Zitat: man sollte darum beten, dass sich ein gesunder Geist mit einem gesunden Körper verbinden möge. Diese Aussage steht im Gegensatz zu späteren einseitigen Interpretationen oder absichtlichen Fehlinterpretationen, wie sie etwa in dem im Sinne einer völkisch-ideologischen Zielsetzung verstandenen Satz In der Masse genommen, wird sich ein gesunder, kraftvoller Geist auch nur in einem gesunden und kraftvollen Körper finden zum Ausdruck kommt.[2][3]

Synonyme:

[1] gesunder Geist in gesundem Körper

Sinnverwandte Wörter:

[2] der Student geht so lange zur Mensa, bis er bricht

Beispiele:

[1] „Zu seiner glänzenden Schachbegabung gesellt sich eine große mentale und physische Stärke, bei ihm gilt wirklich: Mens sana in corpore sano.[4]
[2]

Übersetzungen

[1] Wikipedia-Artikel „Mens sana in corpore sano
[1] Duden online „mens sana in corpore sano
[1, 2] Maria Grazia Chiaro, Werner Scholze-Stubenrecht: Duden, Zitate und Aussprüche. In: Dudenredaktion (Herausgeber): Der Duden in 12 Bänden. 2., neubearbeitete und aktualisierte Auflage. Band 12, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2002, ISBN 978-3-411-04122-0, DNB 962265780 „Mens sana in corpore sano“, Seite 369, mit Verweis auf „Gesunder Geist in gesundem Körper“, Seite 207.

Quellen:

  1. Iuvenalis: Satura X in Liber IV der Saturae. Vers 356. – Lateinischer Originaltext in Wikisource
  2. Adolf Hitler: Mein Kampf, Band 2, Franz-Eher-Verlag, München 1926
  3. Tratschkes Lexikon für Besserwisser. Abgerufen am 20. Februar 2018.
  4. Helmut Pfleger: Schach. In: Zeit Online. Nummer 47, 10. November 2016, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 20. Februar 2018).