lidschäftig

lidschäftig (Deutsch)

Adjektiv

Positiv	Komparativ	Superlativ
lidschäftig	lidschäftiger	am lidschäftigsten
Alle weiteren Formen: Flexion:lidschäftig

Worttrennung:

lid·schäf·tig, Komparativ: lid·schäf·ti·ger, Superlativ: am lid·schäf·tigs·ten

Aussprache:

IPA: [ˈliːtˌʃɛftɪç], [ˈliːtˌʃɛftɪk]

Hörbeispiele:  lidschäftig ^(Info),  lidschäftig ^(Info)

Bedeutungen:

[1] landschaftlich, von Gegenständen: alt und schadhaft, verbraucht, aus dem Leim gehend

[2] landschaftlich, von Menschen: gesundheitlich angeschlagen, altersschwach

Herkunft:

Von mittelhochdeutsch lit - Gelenk, Glied und dem Substantiv Schaft, abgeleitet mit dem Suffix -ig. Etwas Lidschäftiges sei wackelig wie ein (Finger-)Glied.

Beispiele:

[1] „Ein aus Würzburg stammender junger Professor, in dessen altem Auto ich kurz nach dem Krieg mitfuhr, entschuldigte sich, der Wagen sei leider schon etwas lidschäftig.“

[1] „Dummes Gänschen! Weil hier sowieso alles aus dem Leim geht und lidschäftig wird, Götter und Möbel, Franzen und Tapeten.“

[1] „Erst 1806 waren sie bei ihrem lidschäftig gewordenen Bauzustande von Grund auf neu errichtet worden.“

[1] „Dagegen vermisse ich das der süddeutschen Umgangssprache angehörige „lidschäftig“ (schadhaft).“

Wortbildungen:

[1] Lidschäftigkeit

Übersetzungen

 [1] landschaftlich, von Gegenständen: alt und schadhaft, verbraucht, aus dem Leim gehend

Englisch: Französisch: Italienisch: Schwedisch: förfallen → sv, fallfärdig → sv

 [2] landschaftlich, von Menschen: gesundheitlich angeschlagen, altersschwach

Schwedisch: ledbruten → sv

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1, 2] Dr. Monika Fritz-Scheuplein: Von lidschäftigen Dingen und Menschen. In: Würzburger Sendbrief vom Dialektforschen Nr. 11. Unterfränkisches Dialektinstitut, Institut für Deutsche Philologie Julius-Maximilians-Universität Würzburg, 2006, Seite 6, abgerufen am 10. April 2012 (PDF, deutsch).

Quellen: