dezimieren (Deutsch)

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Person Wortform
Präsens ich dezimiere
du dezimierst
er, sie, es dezimiert
Präteritum ich dezimierte
Konjunktiv II ich dezimierte
Imperativ Singular dezimiere!
dezimier!
Plural dezimiert!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
dezimiert haben
Alle weiteren Formen: Flexion:dezimieren

Worttrennung:

de·zi·mie·ren, Präteritum: de·zi·mier·te, Partizip II: de·zi·miert

Aussprache:

IPA: [det͡siˈmiːʁən]
Hörbeispiele:   dezimieren (Info),   dezimieren (Info)
Reime: -iːʁən

Bedeutungen:

[1] ursprünglich: jeden zehnten Mann einer Militäreinheit hinrichten
[2] die Anzahl stark verringern, vor allem durch Gewalteinwirkung

Herkunft:

Das lateinische Verb decimare → la, das vom lateinischen Wort decem → la (zehn) abgeleitet ist, steht für jeden zehnten Mann hinrichten. Wenn eine Legion vor dem Feind versagt hatte, wurde per Los jeder zehnte Mann hingerichtet. Das deutsche Verb dezimieren wurde anfangs auch in diesem Sinne benutzt. Mit der Zeit entfernte sich die Bedeutung des deutschen Wortes jedoch von seinem römischen Vorbild und seit dem 18. Jahrhundert steht dezimieren allgemein für den Bestand verringern.[1]

Beispiele:

[1] Als drastische Strafe für Meuterei oder Feigheit vor dem Feind konnte ein Befehlshaber im Römischen Reich eine Einheit dezimieren lassen, das heißt durch das Los die zehn Prozent der Männer auswählen lassen, die dann von ihren eigenen Kameraden mit dem Schwert hingerichtet werden mussten.
[2] Die Bevölkerung Irlands wurde im 19. Jahrhundert durch Hungersnöte und Auswanderung stark dezimiert.
[2] Die Zahl der in Freiheit lebenden Tiger ist erheblich dezimiert worden.
[2] „Die Folgen einer großen Seuche, die weite Bevölkerungsteile dezimierte, sowie der Einfall der Markomannen überschatteten sein Principat.“[2]

Wortbildungen:

Dezimierung

Übersetzungen

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[2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „dezimieren
[2] Uni Leipzig: Wortschatz-Portaldezimieren
[2] The Free Dictionary „dezimieren
[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort: „dezimieren“.

Quellen:

  1. Christoph Gutknecht: Lauter blühender Unsinn. Erstaunliche Wortgeschichten von Aberwitz bis Wischiwaschi. C.H. Beck oHG, München 2008, ISBN 978-3-406-57152-7 (limitierte Sonderauflage), „dezimieren“, Seite 23 f.
  2. Pedro Barceló: Kleine römische Geschichte. Sonderausgabe, 2., bibliographisch aktualisierte Auflage. Primus Verlag, Darmstadt 2012, ISBN 978-3534250967, Seite 85.