blutrünstig (Deutsch) Bearbeiten

Adjektiv Bearbeiten

Positiv Komparativ Superlativ
blutrünstig blutrünstiger am blutrünstigsten
Alle weiteren Formen: Flexion:blutrünstig

Worttrennung:

blut·rüns·tig, Komparativ: blut·rüns·ti·ger, Superlativ: am blut·rüns·tigs·ten

Aussprache:

IPA: [ˈbluːtˌʁʏnstɪç], [ˈbluːtˌʁʏnstɪk]
Hörbeispiele:   blutrünstig (Info),   blutrünstig (Info)

Bedeutungen:

[1] bestrebt, jemanden so zu verletzen, dass Blut fließt; Blutvergießen verherrlichend oder genießend
[2] veraltet: blutig, voller Blut, blutfließend

Herkunft:

von mittelhochdeutsch bluotrunstec → gmh, abgeleitet vom mittelhochdeutschen Substantiv bluotrunst → gmh, althochdeutsch bluotruns → goh/bluotrunst → goh. Formen und Bedeutungen des zweiten Bestandteils fallen weit auseinander, obwohl es sich um einen Rechtsbegriff handelt: „Wunde mit fließendem Blut“ als auch „Wunde, bei der kein Blut fließt“. Das Adjektiv bedeutet zunächst nur „eine solche Wunde habend“, wurde aber im 16. Jahrhundert zu „blutig“ und „blutgierig“ umgedeutet. Erst im 20. Jahrhundert erhält das Wort seine heutige Bedeutung. Die übliche Derivation vom Substantiv Blut und althochdeutsch runs → goh, runsa → goh, runst → gohStrömung, Wasserlauf“ ist daher unsicher, da auch eine Herleitung von runse → gohRiss, Kerbe“ im Sinne einer Wunde, bei der nur wenig Blut fließt, denkbar ist.[1]

Beispiele:

[1] Das ist ein blutrünstiger Film.
[1] „Kein Zar hat so menschenverachtend und blutrünstig geherrscht wie Stalin.“[2]
[2] „Mergel war gar nicht so arg betrunken, und die Eltern der Braut gingen abends vergnügt heim; aber am nächsten Sonntage sah man die junge Frau schreiend und blutrünstig durchs Dorf zu den ihrigen rennen, alle ihre guten Kleider und neues Hausgerät im Stich lassend.“[3]

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „blutrünstig
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalblutrünstig
[1] The Free Dictionary „blutrünstig
[2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „blutrünstig

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 136, Eintrag „blutrünstig“.
  2. E. W. Heine: Kaiser Wilhelms Wal. Geschichten aus der Weltgeschichte. C. Bertelsmann Verlag, München 2013, ISBN 978-3-570-10148-3, Seite 123.
  3. Annette von Droste-Hülshoff: Die Judenbuche. In: Projekt Gutenberg-DE. (URL).