Verfassungsordnung (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, f Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ die Verfassungsordnung die Verfassungsordnungen
Genitiv der Verfassungsordnung der Verfassungsordnungen
Dativ der Verfassungsordnung den Verfassungsordnungen
Akkusativ die Verfassungsordnung die Verfassungsordnungen

Worttrennung:

Ver·fas·sungs·ord·nung, Plural: Ver·fas·sungs·ord·nun·gen

Aussprache:

IPA: [fɛɐ̯ˈfasʊŋsˌʔɔʁdnʊŋ]
Hörbeispiele:   Verfassungsordnung (Info)

Bedeutungen:

[1] Rechtsordnung, die von der Verfassung bestimmt wird

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Verfassung und Ordnung mit dem Fugenelement -s

Oberbegriffe:

[1] Ordnung

Beispiele:

[1] „Andererseits würde man der Menschenwürdegarantie viel von dem ethischen Potential ihrer unbedingten Inklusivität nehmen, wenn es gerade die (vermeintlichen) Differenzierungserfordernisse zwischen Deutschen und Ausländern wären, die eine Schrumpfung des veränderungs- und abwägungsfesten Kerns der deutsche Verfassungsordnung motivierten.“[1]
[1] „Konstitutionalismus stellt im europäisch-amerikanischen Kontext eine politische Selbstverständlichkeit dar. Darob gerät jedoch schnell in Vergessenheit, dass der politischen Etablierung von Verfassungsordnungen oft ein zähes Ringen mit religiösen Vorstellungen der politischen Ordnung vorangegangen ist.“[2]
[1] „Zu unserer Verfassungsordnung gehören das allgemeine Freiheitsrecht, das Grundrecht auf die freie Entfaltung der Persönlichkeit, der allgemeine Gleichheitsgrundsatz und die Religionsfreiheit.“[3]
[1] „Eddie Chu sieht sich zwischen beiden Positionen: ‚Wir müssen über ein Referendum, das alle Möglichkeiten offenlässt, zu einer neuen Verfassungsordnung finden. Die Identität Hongkongs ist vielfältig, denn wir alle kommen aus verschiedenen Einwanderungsschichten.‘“[4]
[1] „Zwischen der demokratischen Verfassungsordnung und der politischen Praxis klafft in Russland eine große Kluft - ein Widerspruch, der das politische System des Landes seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion prägt.“[5]
[1] „Es ist mithin die beständigste und langlebigste Verfassungsordnung der modernen deutschen Geschichte.“[6]
[1] „Dass der menschliche Körper prinzipiell keine Sache sei, ist in einigen klassischen Verfassungsordnungen ausdrücklich festgelegt, beispielsweise in Frankreich: Der französischen Rechtsprechung zufolge begrenzt das Prinzip der »Unverfügbarkeit des menschlichen Körpers« die Selbstbestimmung des Individuums.“[7]

Übersetzungen Bearbeiten

[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Verfassungsordnung“ (Korpus)
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Verfassungsordnung
[*] Duden online „Verfassungsordnung
[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Verfassungsordnung
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalVerfassungsordnung

Quellen:

  1. Jürgen Bast: Menschenwürde und der Umgang mit Fremden. Verfassungsrechtliche Überlegungen zu einem unbequemen Gleichheitsversprechen. In: Petra Bahr, Hans Michael Heinig (Herausgeber): Menschenwürde in der säkularen Verfassungsordnung. Rechtswissenschaftliche und theologische Perspektiven. Mohr Siebeck, Tübingen 2006 (Religion und Aufklärung ; Band 12, ISSN 1436-2600), ISBN 3-16-149021-5, Seite 365 (Zitiert nach Google Books).
  2. Lukas Wick: Religionsfreiheit als Gretchenfrage. In: Neue Zürcher Zeitung. 5. Juli 2008, Seite 65 (NZZ Archiv-URL, abgerufen am 24. Februar 2020).
  3. Mehmet Gürcan Daimagüler: Kein schönes Land in dieser Zeit. Das Märchen von der gescheiterten Integration. Goldmann, München 2013, ISBN 978-3-442-15737-2, Seite 188.
  4. Jean-Jacques Gandini: Die Mühen der Opposition in Hongkong. In: Le Monde diplomatique. [Deutschsprachige Ausgabe]. 7. September 2017 (übersetzt von Uta Rüenauver aus dem Französischen), ISSN 1434-2561, Seite 16 (LMd Archiv-URL, abgerufen am 24. Februar 2020).
  5. Margareta Mommsen: Verfassungsordnung versus politische Realität. In: Bundeszentrale für politische Bildung. 26. März 2018 (URL, abgerufen am 24. Februar 2020).
  6. Gideon Botsch: Die Unzufriedenen. In: Jüdische Allgemeine Online. 29. August 2019, ISSN 1618-9701 (URL, abgerufen am 24. Februar 2020).
  7. Gero von Randow: Wem gehört mein Körper? In: DIE ZEIT. Nummer 43, 17. Oktober 2019, ISSN 0044-2070, Seite 43 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 24. Februar 2020).