Transzendentalie (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ die Transzendentalie die Transzendentalien
Genitiv der Transzendentalie der Transzendentalien
Dativ der Transzendentalie den Transzendentalien
Akkusativ die Transzendentalie die Transzendentalien

Anmerkung:

Das Wort wird meist im Plural „Transzendentalien“ verwendet.

Worttrennung:

Trans·zen·den·ta·lie, Plural: Trans·zen·den·ta·li·en

Aussprache:

IPA: [tʁanst͡sɛndɛnˈtaːli̯ə]
Hörbeispiele:   Transzendentalie (Info)
Reime: -aːli̯ə

Bedeutungen:

[1] Philosophie: eine Grundeigenschaft, die allem Seiendem als Modus vor jeder empirischen Erkennbarkeit hinaus zukommt

Herkunft:

von mittellateinisch transcendentalia → la (eine Bildung aus dem Nominativ Plural Neutrum des Adjektivs transcendentalis → la)[1]

Beispiele:

[1] „ […] Also, was ich verstehe, ist immer die Idee. Und das ist das Wesen der Idee. Jetzt habe ich die Ideen charakterisiert durch die Transzendentalien eins, gut, wahr, seiend. Diese sind die klassischen Transzendentalien, und sie stehen alle bei Platon in der >>Politeia<<.“[2]
[1] „Hatte der Begriff der Transzendentien, der ohne Bedeutungsverschiebung im späten Mittelalter in den der «transcendentalia» (Transzendentalien […]) übergeht, von seiner Entstehungszeit an bis unmittelbar vor Kant ontologisch, d. h. die Möglichkeit unmittelbarer Gegenstandskenntnis voraussetzend, die allgemeinsten Bestimmungen des Seienden bezeichnet, so wird er in der kantischen und nach-kantischen Philosophie als Prädikat der Erkenntnis gebraucht, die sich mit den apriorischen Möglichkeitsbedingungen von Erfahrung beschäftigt.“[3]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] die Transzendentalie des Guten, die sechs Transzendentalien der Scholastik

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Transzendentalien
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Transzendentalien
[1] Joachim Ritter, Karlfried Gründer, Gottfried Gabriel (Herausgeber): Historisches Wörterbuch der Philosophie. Unter Mitwirkung von mehr als 1500 Fachgelehrten. 1. Auflage. Schwabe, Basel 1971-2007, ISBN 978-7-7965-0115-9, Band 10, Seite 1358, Artikel „Transzendental; das Transzendentale; die Tranzendentalien; Transzendentalphilosophie“
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite ?, Eintrag „Transzendentalien“

Quellen:

  1. nach: Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite ?, Eintrag „Transzendentalien“
  2. Carl Friedrich von Weizsäcker: Platonische Naturwissenschaft im Laufe der Geschichte; in: Carl Friedrich von Weizsäcker: Der Garten des Menschlichen, Beiträge zur geschichtlichen Anthropologie, Frankfurt am Main 1980 (Fischer Taschenbuch Verlag), ISBN 3-596-26543-6, Seite 249
  3. Joachim Ritter, Karlfried Gründer, Gottfried Gabriel (Herausgeber): Historisches Wörterbuch der Philosophie. Unter Mitwirkung von mehr als 1500 Fachgelehrten. 1. Auflage. Schwabe, Basel 1971-2007, ISBN 978-7-7965-0115-9, Band 10, Seite 1358, Artikel „Transzendental; das Transzendentale; die Tranzendentalien; Transzendentalphilosophie“