Spielwesen
Spielwesen (Deutsch)
BearbeitenSingular | Plural | |
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Nominativ | das Spielwesen | die Spielwesen |
Genitiv | des Spielwesens | der Spielwesen |
Dativ | dem Spielwesen | den Spielwesen |
Akkusativ | das Spielwesen | die Spielwesen |
Worttrennung:
- Spiel·we·sen, Plural: Spiel·we·sen
Aussprache:
- IPA: [ˈʃpiːlˌveːzn̩]
- Hörbeispiele: Spielwesen (Info)
- Reime: -iːlveːzn̩
Bedeutungen:
- [1] Charakterisierung eines menschlichen oder tierischen Individuums nach der Bedeutung des Spiels für sein Leben
- [2] Gesamtheit aller das Spiel und das Spielen betreffenden Gegebenheiten wie Aktivitäten, Einrichtungen, Initiativen, Regelungen
Herkunft:
- Determinativkompositum aus den Substantiven Spiel und Wesen
Oberbegriffe:
Unterbegriffe:
- [1] Spielkind
Beispiele:
- [1] „Allerdings führt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts der Weg zurück zu einer holistischeren Perspektive, die in der ersten kulturwissenschaftlich-anthropologischen Bestimmung des Menschen als Spielwesen von Johan Huizinga […] kulminiert.“[1]
- [1] „Der Mensch ist das bedeutendste Lernwesen und das anspruchsvollste Spielwesen.“[2]
- [1] „Der junge Mensch ist noch arm an höherer geistiger Leistungsfähigkeit, er ist weitgehend ein triebbestimmtes Spielwesen.“[3]
- [1] „Und wir sind Spielwesen, nicht erst seit der niederländische Kulturhistotiker Johan Huizinga […] den Ausdruck Homo ludens als Titel seiner bekannten kulturanthropologischen Monografie ins Spiel brachte.“[4]
- [1] „Auch höhere Tierarten können spielen, aber das Spielwesen reinster Prägung ist der Mensch.“[5]
- [2] „Geht man denn auß der Mittag Predigt/ so ist alles frey/ und wird das meiste Spielwesen von männiglich ohne Scheu/ auf den Sonntag und an anderen Feyrtagen verricht/ welche H. Tag wir doch gäntzlich mit Anhörung deß Göttlichen Worts/ mit lesen/ betten/ singen/ und anderen H. Wercken zu Gottes Ehre zubringen solten.“[6]
- [2] „Wie Thales Milesius, einer aus den sieben Weisen in Griechen-Land/ der auf dem Theatro oder Spiel-Plan gesessen/ und dem Spielwesen zugesehen/ und unter dem Zusehen plötzlich gestorben.“[7]
- [2] „Diese wiederum übergab den Fall an die zuständige, Spielwesen und Spiellust überwachende Körperschaft, die auch für die Vergabe von Lizenzen zur Aufstellung von einarmigen Banditen zuständig ist.“[8]
- [2] „In den Viten von Vespasian und Domitian wird das Spielwesen ebenfalls sehr knapp dargestellt, aber bei ihnen ist es trotzdem möglich, sich ein Bild zu machen.“[9]
- [2] „Auch die Ausbildung einer Aufsicht des Senats über das öffentliche Spielwesen war ein Ergebnis jener bedeutsamen Einigung.“[10]
Übersetzungen
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[2] ?
- [2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Spielwesen“
Quellen:
- ↑ Thomas Lilge, Christian Stein: Spielwissen und Wissensspiele: Wissenschaft und Game-Branche im Dialog über die Kulturtechnik des Spiels. transcript Verlag, Bielefeld 2018 , Seite 84.
- ↑ Siegbert A. Warwitz, Anita Rudolf: Vom Sinn des Spielens. Reflexionen und Spielideen. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1664-5 , Seite 11.
- ↑ Alexander Mitscherlich: Argwohn in Sachen Stadt: Die Zukunft ist schon verbaut. In: Zeit Online. 8. November 1963, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 31. Juli 2019) .
- ↑ Manfred Spitzer: Das Wahre, Schöne, Gute: Brücken zwischen Geist und Gehirn. Schattauer, Stuttgart 2009 , Seite 34.
- ↑ Hein Retter: Protestantische Selbstvergewisserung zwischen Theologie und Pädagogik. LIT Verlag, Berlin 2011 , Seite 242.
- ↑ Johann Jacob Bauller: Hell-Polirter Laster-Spiegel. DTA, Ulm 1681 , Seite 510.
- ↑ Georg Wesenigk: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. DTA, Dresden 1702 , Seite 84.
- ↑ Zeit Online: Zeitspiegel. In: Zeit Online. 16. September 1983, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 31. Juli 2019) .
- ↑ Heleen Groot: Zur Bedeutung der öffentlichen Spiele bei Tacitus, Sueton und Cassius Dio. LIT Verlag, Berlin 2008 , Seite 139.
- ↑ Frank Bernstein, Frank H. Bernstein: Ludi publici: Untersuchungen zur Entstehung und Entwicklung der öffentlichen Spiele im republikanischen Rom. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1998 , Seite 351.