Spießrutenlaufen (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ das Spießrutenlaufen
Genitiv des Spießrutenlaufens
Dativ dem Spießrutenlaufen
Akkusativ das Spießrutenlaufen

Alternative Schreibweisen:

Schweiz und Liechtenstein: Spiessrutenlaufen

Worttrennung:

Spieß·ru·ten·lau·fen, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈʃpiːsʁuːtn̩ˌlaʊ̯fn̩]
Hörbeispiele:   Spießrutenlaufen (Info)

Bedeutungen:

[1] militärische Körperstrafe, bei der der Verurteilte durch eine Gasse mehrerer Dutzend oder Hundert Soldaten gehen musste und von jedem einen Stockschlag erhielt
[2] übertragen: Situation, in der jemandem die Feindseligkeit mehrerer Personen oder Behörden nacheinander entgegenschlägt

Herkunft:

[1] Substantivierung der Wortgruppe „Spießruten laufen“ durch Konversion

Synonyme:

[1] Spießrutenlauf

Beispiele:

[1] „Es war, als habe damit das Spießrutenlaufen begonnen.“[1]
[2] „Seit Heydrichs Amtsantritt war das Leben für Juden im Protektorat ein Spießrutenlaufen.“[2]
[2] „Während er sich, mühsam humpelnd und sich vor Schmerzen krümmend, zu seiner vor dem Eingang wartenden Kutsche schleppte, mußte er freilich noch ein regelrechtes Spießrutenlaufen in Kauf nehmen.“[3]
[2] „Noch ein paar Schritte, dachte Lillian, und das Spießrutenlaufen ist zu Ende.“[4]

Übersetzungen

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[1, 2] Wikipedia-Artikel „Spießrutenlaufen
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Spießrutenlaufen
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSpießrutenlaufen
[(2)] The Free Dictionary „Spießrutenlaufen
[1] Duden online „Spießrutenlaufen

Quellen:

  1. Pascal Mercier: Perlmanns Schweigen. Roman. btb Verlag, München 1997, ISBN 978-3-442-72135-1, Seite 421.
  2. Peter Glotz: Die Vertreibung. Böhmen als Lehrstück. Ullstein, München 2003, ISBN 3-550-07574-X, Seite 163.
  3. Li Yü: Jou Pu Tuan (Andachtsmatten aus Fleisch). Ein erotischer Roman aus der Ming-Zeit. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1979 (übersetzt von Franz Kuhn), ISBN 3-596-22451-9, Seite 389. Chinesisches Original 1634.
  4. Erich Maria Remarque: Der Himmel kennt keine Günstlinge. Roman. 1. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2018, ISBN 978-3-462-05236-7, Seite 122. Zuerst 1961.