Schwätzer (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ der Schwätzer die Schwätzer
Genitiv des Schwätzers der Schwätzer
Dativ dem Schwätzer den Schwätzern
Akkusativ den Schwätzer die Schwätzer

Worttrennung:

Schwät·zer, Plural: Schwät·zer

Aussprache:

IPA: [ˈʃvɛt͡sɐ]
Hörbeispiele:   Schwätzer (Info)
Reime: -ɛt͡sɐ

Bedeutungen:

[1] jemand, der zu jedem Thema meist ungefragt ausschweifende Kommentare abgibt, die im eigentlichen Sinne keiner der Anwesenden hören möchte
[2] jemand, der von seinem Vorhaben zwar redet, beziehungsweise Zusagen macht, diese aber nicht in die Tat umsetzt

Herkunft:

[1] spätmittelhochdeutsch „swetzer“,[1] belegt seit dem 15. Jahrhundert[2]

Synonyme:

[1] Berufsredner, Homo loquax, siehe auch: Verzeichnis:Deutsch/Reden

Sinnverwandte Wörter:

[1] Aufschneider, Großsprecher, Langweiler, Prahler
[2] Heuchler

Weibliche Wortformen:

[1] Schwätzerin

Verkleinerungsformen:

Schwätzerchen, Schwätzerlein

Unterbegriffe:

[1] Dummschwätzer, Klugschwätzer, Tugendschwätzer

Beispiele:

[1] Aha, der Schwätzer hat das Wort.
[1] „Dieser lästige Schwätzer hatte ihm gerade noch gefehlt!“[3]
[1] „Der Richter hielt mich für einen Schwätzer.“[4]
[1] „Umweltminister Michael Gove, ein Schwätzer vor dem Herrn, behauptete erst, er habe den Brexit mit seiner erfolgreichen Leave-Kampagne quasi im Alleingang herbeigeführt.“[5]
[1] „Die heutigen Gelehrten sind lauter Schwätzer.“[6]
[1] „Die Angst vor der Stille, vor dem Versiegen der künstlerischen Kräfte, vor dem Alter, vor dem Tod trieb ihn in Spelunken, snobistische Bars und laszive Orte der Subkultur an die Seite von Schwätzern und intellektuell wenig reizvollen Trinkgenossen.“[7]
[2] Er ist ein Schwätzer, da steckt nichts dahinter!

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Schwätzer vor dem Herrn

Wortbildungen:

Schwätzerei

Übersetzungen

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[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schwätzer
[2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schwätzer
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchwätzer

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort: „Schwätzer“
  2. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „schwatzen“.
  3. Hans Fallada: Jeder stirbt für sich allein. 7. Auflage. Roman. Aufbau, Berlin 2013, ISBN 978-3-7466-2811-0, Seite 22. Ausgabe nach der Originalfassung des Autors von 1947.
  4. Edgar Hilsenrath: Der Nazi & der Friseur. Roman. 15. Auflage. dtv, München 2017, ISBN 978-3-423-13441-5, Seite 441. Zuerst 1977 erschienen.
  5. Cathrin Kahlweit: Großbritannien - Boris Johnson versteckt sich. Zeitungsartikel. Süddeutsche Zeitung, München 2019 https://www.sueddeutsche.de/politik/grossbritannien-konservative-brexit-johnson-1.4489162.
  6. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band 1. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 328.
  7. Wilhelm von Sternburg: „Als wäre alles das letzte Mal“: Erich Maria Remarque. Eine Biographie. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2000, ISBN 3-462-02917-7, Seite 19.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Schmätzer
Anagramme: schwärzet, schwärzte