Scheinentlehnung (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ die Scheinentlehnung die Scheinentlehnungen
Genitiv der Scheinentlehnung der Scheinentlehnungen
Dativ der Scheinentlehnung den Scheinentlehnungen
Akkusativ die Scheinentlehnung die Scheinentlehnungen

Worttrennung:

Schein·ent·leh·nung, Plural: Schein·ent·leh·nun·gen

Aussprache:

IPA: [ˈʃaɪ̯nʔɛntˌleːnʊŋ]
Hörbeispiele:   Scheinentlehnung (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: Wort, das in einer Sprache gebildet ist, aber so geformt ist, als wäre es ein Wort einer anderen Sprache

Herkunft:

Determinativkompositum aus dem Stamm des Verbs scheinen und Entlehnung

Synonyme:

[1] Falschentlehnung, Pseudoentlehnung/Pseudo-Entlehnung, Sekundärentlehnung

Gegenwörter:

[1] Erbwort

Oberbegriffe:

[1] Entlehnung

Unterbegriffe:

[1] Scheinanglizismus

Beispiele:

[1] „Interessant ist dann der Fall der Scheinentlehnung, bei der ein fremdsprachiges Wort aufgenommen wird, das in der Ausgangssprache gar nicht existiert.“[1]
[1] „Ein spezieller Fall lexikalischer Transferenz ist die sogenannte Schein- oder Sekundärentlehnung (Neubildung eines Wortes in der Sprache B aus Morphemen der Sprache A): ‚Twen‘, ‚Showmaster‘, ‚Dressman‘.“[2]
[1] „Eine Scheinentlehnung ist eine Entlehnung aus dem Gut einer fremden Sprache, wobei die Gebersprache den scheinbar entlehnten Wert nicht bereithält.“[3]
[1] Ein besonders bekannter Fall einer Scheinentlehnung ist das Wort »Handy«, das wie ein englisches Wort aussieht, tatsächlich aber im Englischen nicht existiert.
[1] „Am weitaus häufigsten begegnet man der Kategorie der analogen lexikalischen Scheinentlehnung.“[4]
[1] „Die Folge des so explizierten Anglizismusbegriffs ist, dass die verbreitete Rede von Pseudoanglizismen oder Scheinentlehnungen vermieden wird.“[5]

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Scheinentlehnung

Quellen:

  1. Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. de Gruyter, Berlin/ New York 2002, S. XXVIII. ISBN 3-11-017472-3. Scheinentlehnung fett gedruckt.
  2. Horst H. Munske: Germanische Sprache und deutsche Gesamtsprache. In: Lexikon der germanistischen Linguistik. Band IV. 2., vollständig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Hrsg. v. Hans Peter Althaus, Helmut Henne, Herbert Ernst Wiegand. Niemeyer, Tübingen 1980, Seite 661-672; Zitat Seite 666. ISBN 3-484-10392-2. Kursiv gedruckt: Twen, Showmaster, Dressman. Abkürzung aufgelöst.
  3. Richard Glahn: Der Einfluß des Englischen auf gesprochene deutsche Gegenwartssprache. 2., durchgesehene Auflage. Peter Lang, Frankfurt u.a. 2002, Seite 36. ISBN 3-631-38955-8.
  4. Nicole Plümer: Anglizismus - Purismus - Sprachliche Identität. Eine Untersuchung zu den Anglizismen in der deutschen und französischen Mediensprache. Peter Lang, Frankfurt/Main 2000, ISBN 3-631-36075-4, Seite 149.
  5. Peter Eisenberg: Anglizismen im Deutschen. In: Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, Union der deutschen Akademien der Wissenschaften (Herausgeber): Reichtum und Armut der deutschen Sprache. Erster Bericht zur Lage der deutschen Sprache. de Gruyter, Berlin/Boston 2013, ISBN 978-3-11-033462-3, Seite 57–119, Zitat Seite 71.