Repressalie (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ die Repressalie die Repressalien
Genitiv der Repressalie der Repressalien
Dativ der Repressalie den Repressalien
Akkusativ die Repressalie die Repressalien

Worttrennung:

Re·pres·sa·lie, Plural: Re·pres·sa·li·en

Aussprache:

IPA: [ʁepʁɛˈsaːli̯ə]
Hörbeispiele:   Repressalie (Info)
Reime: -aːli̯ə

Bedeutungen:

[1] Völkerrecht: völkerrechtswidrige Maßnahme, die von einem Staat als Reaktion auf den völkerrechtswidrigen Akt eines anderen Staates unternommen wird
[2] umgangssprachlich: das Ausüben eines gesellschaftlichen Druckmittels ohne juristische Legitimation, als Instrument der Unterdrückung

Herkunft:

im 16. Jahrhundert von mittellateinisch represalia → la „gewaltsame Wiederbeschaffung geraubten Gutes“ entlehnt[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Gegenmaßnahme
[2] Unterdrückung

Oberbegriffe:

[1] Völkerrecht

Beispiele:

[1] „Repressalien und Reparationen wurden zu Worten des Alltags.“[2]
[2] Illegal Beschäftigte können leicht Opfer von Repressalien werden.
[2] „Bei gelegentlichen Repressalien der antibolschewistischen Truppen war der Vater Loew auf der Schwelle seines Kramladens niedergeschlagen worden und spielte seitdem in der kleinen jüdischen Gemeinde von Lilienkron die interessante Rolle eines Märtyrers.“[3]
[1] „Er könnte in Hollywood Drehbücher schreiben, fern von Repressalien durch das nationalsozialistische Regime.“[4]

Übersetzungen

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[1, (2)] Wikipedia-Artikel „Repressalie
[2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Repressalie
[2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalRepressalie
[2] The Free Dictionary „Repressalie
[2] Duden online „Repressalie

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Repressalie“, Seite 759.
  2. Elias Canetti: Die Fackel im Ohr. Lebensgeschichte 1921-1931. Carl Hanser Verlag, München/Wien 1980, ISBN 3-446-13138-8, Seite 61.
  3. Marguerite Yourcenar: Der Fangschuß. Süddeutsche Zeitung, München 2004 (übersetzt von Richard Moering), ISBN 3-937793-11-9, Seite 67. Französisch 1939.
  4. Anatol Regnier: Jeder schreibt für sich allein. Schriftsteller im Nationalsozialismus. 2. Auflage. btb, München 2022, ISBN 978-3-442-77183-7, Seite 50. 1. Auflage 2022.