Nullallomorph (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, n Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ das Nullallomorph die Nullallomorphe
Genitiv des Nullallomorphs der Nullallomorphe
Dativ dem Nullallomorph den Nullallomorphen
Akkusativ das Nullallomorph die Nullallomorphe

Worttrennung:

Null·al·lo·morph, Plural: Null·al·lo·mor·phe

Aussprache:

IPA: [ˈnʊlʔaloˌmɔʁf]
Hörbeispiele:   Nullallomorph (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: schriftlich oder lautlich nicht realisierte Variante (Allomorph) eines Morphems

Herkunft:

aus null und Allomorph, das auf altgriechisch állo(s) "anderer, einer von zweien" und morphé "Gestalt", zurückgeht

Oberbegriffe:

[1] Allomorph

Beispiele:

[1] Um Fälle wie Dat. Sg. "dem Mann-e", "dem "Mann-O" systematisch beschreiben zu können, wird der Begriff Nullallomorph benötigt. Er sagt nur aus, dass ein bestimmtes Morphem, hier Dat.Sg., zwei Allomorphe hat: einmal "-e" und einmal "-O", d.h. im zweiten Fall: keine wahrnehmbare Form. Die Sätze "Dem Mann kann geholfen werden" und "Dem Manne kann geholfen werden" sind bedeutungsgleich, was zeigt, dass das Nullallomorph "-O" und das wahrnehmbare Allomorph "-e" zum gleichen Morphem gehören.
[1] „In der Frage, wann die Annahme eines Null-Allomorphs vertretbar ist, gibt es verschiedene Positionen…“[1]
[1] „Bei sheep wird trotz des Ausgangs auf einen stimmlosen Konsonanten kein Allomorph /-s/ verwendet; vielmehr wird in Analogie zu bed, beds ein Nullallomorph angenommen.“[2]
[1] „Wird in einer paradigmatischen Reihe eine Bedeutung bei einem Teil der Glieder dieser Reihe durch ein (segmentierbares oder auf einem formalen Unterschied beruhendes) Morphem bezeichnet und bei einem andern Teil der Glieder überhaupt nicht bezeichnet, dann ist bei diesen ein Null-Allomorph anzusetzen.“[3]

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Nullallomorph

Quellen:

  1. Henning Bergenholtz, Joachim Mugdan: Einführung in die Morphologie. Kohlhammer, Mainz u.a. 1979, Seite 68. ISBN 3-17-005095-8.
  2. Franz Simmler: Morphologie des Deutschen. Flexions- und Wortbildungsmorphologie. Weidler, Berlin 1998, Seite 67. ISBN 3-89693-304-3. Die englischen Beispiele sind kursiv gedruckt.
  3. Hans Bühler und andere: Linguistik I. Lehr- und Übungsbuch zur Einführung in die Sprachwissenschaft. 3., durchgesehene Auflage. Niemeyer, Tübingen 1972, Seite 83.