Matrone (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, f Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ die Matrone die Matronen
Genitiv der Matrone der Matronen
Dativ der Matrone den Matronen
Akkusativ die Matrone die Matronen
 
[3] Büste einer Matrone; ausgestellt im Historischen Museum der Pfalz

Worttrennung:

Ma·t·ro·ne, Plural: Ma·t·ro·nen

Aussprache:

IPA: [maˈtʁoːnə]
Hörbeispiele:   Matrone (Info)
Reime: -oːnə

Bedeutungen:

[1] Gesetztheit und Würde ausstrahlende ältere Frau
[2] abwertend: ältere, füllige Frau
[3] Geschichte: eine in Europa verehrte Muttergottheit

Herkunft:

spätmittelhochdeutsch matrōne, belegt seit der Zeit um 1400, entlehnt aus lateinisch mātrōna → la „ehrbare, verheiratete Frau“, Ableitung von lateinisch māter → la „Mutter“[1]

Synonyme:

[1] Dame
[3] Matrae, Matres

Beispiele:

[1] „Otilia versucht ein Hotelzimmer zu mieten. In den Hotelrezeptionen thronen die kommunistischen Matronen, jede eine Rosa Luxemburg im Hausmeisterformat, und schütteln die Köpfe, bis sie durch Zigaretten bestochen werden.“[2]
[1] „Sie ist die Matrone dieser Show, reif und redselig, und soll - so will es das Script - etwas mit Fidel und etwas mit Che gehabt haben: Eine nettes Gespräch?“[3]
[1] „Nach seinem Eintritt machte er beim Anblick der Matrone vier Verbeugungen.“[4]
[1] „Die Teilnehmer setzten sich aus Männern und Matronen der älteren Behördenschaft zusammen, die mehr oder weniger maßgebliche Funktionen als Büroreferenten, Sachbearbeiter, Protokollführer und dergleichen ausübten.“[5]
[2] „Es kommt verflixt heiß, mit mehr als 40 Grad, aus der Erde. Durchs Frauenbecken schreiten junge Mädchen im Bikini, Matronen ziehen ihre wadenlangen Baumwollhemden im Wasser hinter sich her wie Schleppen. Eine Stunde darf man hier verweilen.“[6]
[2] „Der Mann, das von der ehewütigen Matrone gejagte Wild, hudelt also hündisch vor Hürchen.“[7]
[3] „Eine Matrone (v. lat.: matrona: Frau von Stand, Familienmutter, ehrbare Ehefrau, vornehme Dame, Herrin und Gebieterin), selten auch Matres oder Matrae (für Mater als Schöpferin der Natur und aller Dinge sowie Urheberin, Quelle, Ursprung, Wurzel und Grund) genannt, öfter auch Dea oder Deae ist eine umfassende Muttergottheit, welcher zwischen dem ersten und fünften Jahrhundert in Europa von Angehörigen der in römischen Diensten stehenden Oberschicht Votivsteine und Altäre errichtet wurden. Die älteste bisher gefundene Inschrift lässt sich auf die Zeit zwischen 70 und 89 nach Christus datieren, die letzten 240 nach Christus.“[8]
[1] „Die »Göttin Caiva« zählen die Religionswissenschaftler zu den Matronen.“[9]
[1, 3] „ Unter seinem Giebeldach sitzen drei Matronen auf einer Bank, eine jüngere in der Mitte, zwei ältere, die sie flankieren.“[10]

Wortbildungen:

[3] Matronenkult, Matronenstein

Übersetzungen Bearbeiten

[3] Wikipedia-Artikel „Matrone
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Matrone
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMatrone
[1] The Free Dictionary „Matrone

Quellen:

  1. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Matrone
  2. Iris Radisch: Eine Reise zurück an den Nullpunkt. In: Zeit Online. Nummer 48/2007, 29. November 2007, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 23. Mai 2012).
  3. Lars Grote: Che und Cha Cha Cha. In: Berliner Zeitung Online. 3. Juni 2005, ISSN 0947-174X (URL, abgerufen am 23. Mai 2012).
  4. Djin Ping Meh. Schlehenblüten in goldener Vase. Ullstein, Berlin/Frankfurt am Main 1987 (übersetzt von Otto und Artur Kibat), ISBN 3-549-06673-2, Seite 199. Chinesisches Original 1755.
  5. Hermann Kasack: Die Stadt hinter dem Strom. Roman. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-518-39061-9, Seite 221. Entstanden in der Zeit 1942 – 1946.
  6. Margarete Botzian: Aufstieg unterm Halbmond. Türkei. In: Zeit Online. Nummer 19/2008, 22. Februar 2008, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 23. Mai 2012).
  7. Siegfried Lokatis: ZENSURSPIEL? Die Zensorin. In: Berliner Zeitung Online. 9. Mai 2008, ISSN 0947-174X (URL, abgerufen am 23. Mai 2012).
  8. Wikipedia-Artikel „Matrone“, abgerufen am 23. Mai 2012.
  9. Ulrich Magin: Keltische Kultplätze in Deutschland. Geschichte und Mythos einer rätselhaften Kultur. Niko, Hamburg 2019, ISBN 978-3-86820-535-0, Seite 143.
  10. Matronenstein sammlung.theologie.uni-halle.de, abgerufen am 29. September 2013

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Makrone, Patrone
Anagramme: Tonarme