Hominisation (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ die Hominisation
Genitiv der Hominisation
Dativ der Hominisation
Akkusativ die Hominisation

Worttrennung:

Ho·mi·ni·sa·ti·on, kein Plural

Aussprache:

IPA: [hominizaˈt͡si̯oːn]
Hörbeispiele:   Hominisation (Info)
Reime: -oːn

Bedeutungen:

[1] Biologie, Biologische Anthropologie: die Herausbildung des Menschen in evolutionsbiologischer Hinsicht
[2] Theologie, Philosophie: diejenigen biologischen Ursachen, die den Menschen zum Menschen im Vollsinn mit all seinen kulturellen und psycho-sozialen Potentialen werden lassen

Herkunft:

zu lateinisch homo → la (deutsch: der Mensch)[1]

Synonyme:

[1, 2] Menschwerdung[2]
[2] Humanisation

Beispiele:

[1] „Beim Stationslernen erarbeiten die Lernenden die Hominisation, wie die Kieferentwicklung, die Schädelentwicklung und den aufrechten Gang, sowie die Verbreitung, das Alter, die Wanderungen und den Werkzeuggebrauch der frühen Hominiden…“[3]
[1, 2] "Unter Humanisation oder "zweite Hominisation" versteht Teilhard de Chardin den evolutiven Fortschritt innerhalb der menschlichen Art: die immer weiter sich fortsetzende Vermenschlichung des Menschen, die sich hauptsächlich auf kulturellem, psycho-sozialem Gebiet vollzieht. Sie unterscheidet sich von der (ersten) Hominisation, die das biologische Werden der Art Mensch beschreibt. […]"[4]
[2] Der Terminus Hominisation in Philosophie und Theologie umschreibt im Gegensatz zum biologischen Gebrauch nicht die Abstammungs- oder Herleitungsprobleme, "sondern das Formwerdungs- oder Faktorenproblem, also die Frage nach den biologischen Ursachen, durch die der Mensch zum Menschen wurde."[5]

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Hominisation
[*] The Free Dictionary „Hominisation
[1, 2] Michael Schmitt (Herausgeber): Lexikon der Biologie. In 10 Bänden. 1. Auflage. Herder, Freiburg im Breisgau/Basel/Wien 1983–1992, DNB 550880577, Band 4, Seite 260, Artikel „Hominisation“
[1, 2] Karl Rahner (Herausgeber): Herders Theologisches Taschenlexikon. in acht Bänden. 1. Auflage. Herder, Freiburg 1972, ISBN 3-451-011951-5, Band 3, Seite 310 ff., Artikel „Hominisation“ (Seite 310 ff. Paul Overhage: Hominisation Naturwissenschaftlich, Seite 315 ff. Karl Rahner: Hominisation Theologisch)
[1] Joachim Ritter (Herausgeber): Historisches Wörterbuch der Philosophie. Bd. 3., G - H, Schwabe, Basel 1974, ISBN 978-3-7965-0115-9, Seite 1170.[6]
[1] Walter Kasper et al. (Herausgeber): Lexikon für Theologie und Kirche. In 11 Bänden. 3. (Sonderausgabe) Auflage. Herder, Freiburg 2009, Seite 250, Artikel „Hominisation“[7]

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort: „Hominisation“, Seite 567
  2. „Der für Hominisation oft synonym gesetzte Ausdruck „Menschwerdung“ ist jedenfalls in der Theologie zu vermeiden, weil er, längst christologisch besetzt, eher Verwirrung stiftet.“ (Artikel „Hominisation, in: Walter Kasper et al. (Herausgeber): Lexikon für Theologie und Kirche. In 11 Bänden. 3. (Sonderausgabe) Auflage. Herder, Freiburg 2009, Band 5, Seite 250“
  3. Menschheitsgeschichte im Koffer
  4. Adolf Haas: Teilhard de Chardin-Lexikon - Grundbegriffe, Erläuterungen, Texte, Band 1, A - H, Freiburg im Breisgau 1971 (Herder), Artikel "Humanisation", Seite 378
  5. nach: Michael Schmitt (Herausgeber): Lexikon der Biologie. In 10 Bänden. 1. Auflage. Herder, Freiburg im Breisgau/Basel/Wien 1983–1992, DNB 550880577, Band 4, Seite 260, Artikel „Hominisation (in Theologie und Philosphie, mittlere Spalte)“
  6. Der Artikel behandelt die Hominisation fast ausschließlich im Sinne der Bedeutung [1]; die Bedeutung [2] wird im Schlusssatz mit den Stichworten „Kulturentwicklung“ und „Traditionsbildung“ gestreift.
  7. Der Artikel behandelt die Hominisation fast ausschließlich im Sinne der Bedeutung [1].

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Humanisation