Dieser Eintrag war in der 25. Woche
des Jahres 2012 das Wort der Woche.

Gedeih (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, m Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ der Gedeih
Genitiv des Gedeihs
Dativ dem Gedeih
Akkusativ den Gedeih

Anmerkung zum Gebrauch:

Gedeih wird vor allem in den Wortpaaren auf Gedeih und Verderb/auf Gedeih und Verderben und auf Gedeih und Ungedeih benutzt. In den Beispielsätzen finden sich allerdings einige andere Verwendungsmöglichkeiten.

Worttrennung:

Ge·deih, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ɡəˈdaɪ̯]
Hörbeispiele:   Gedeih (Info)
Reime: -aɪ̯

Bedeutungen:

[1] äußerst positive Entwicklung, die bei etwas zu Wachstum, zu einem Fortschritt oder einer sonstigen Verbesserung führt

Herkunft:

Das Wort Gedeih existiert seit dem 15. Jahrhundert und stammt vermutlich aus der norddeutschen Rechtssprache, denn bereits im Mittelniederdeutschen fand sich die Form gedy und verderf.[1]

Synonyme:

[1] Gedeihen

Beispiele:

[1] „Und der Gedeih des Oberammergauer Nepps wurde weltweit bekannt: 1950 mußte jeder Kartenkäufer gleich drei Übernachtungen und entsprechende Mahlzeiten buchen, 1960 immer noch zweimal im Dorf schlafen und sich dort beköstigen.“[2]
[1] „Das ist theoretisch wiederum ganz in Ordnung — in der Wirtschaft kontrolliert der Aufsichtsrat ja auch den Vorstand, aber im allgemeinen nur zum Gedeih des Unternehmens und nicht um Eigeninteressen durchzusetzen oder um Wichtigtuereien an den Tag legen zu können.“[3]
[1] „Denn man hält eine Temperatur von 25 Grad Celsius für nötig zum Gedeih der Nation, 365 Tage im Jahr und 24 Stunden am Tag, dafür sorgt die Klima-Anlage.“[4]
[1] „Für viele Wissensarbeiter sind der sommerliche E-Mail-Check und kurze Update-Telefonate mit den Kollegen daheim oft nicht Pflicht, sondern willkommener Sozialkontakt, Befriedigung natürlicher Neugierde auf Fortgang und Gedeih begonnener Projekte.“[5]
[1] „Die von den OÖNachrichten auf Leseranregung initiierte Ideenbörse zum Wohl und Gedeih Gmundens ist die Fortsetzung unserer großen Fragebogenaktion.“[6]
[1] Zu sehr und lange genug hatte sich die Religion mit dem Wohl und Wehe des Menschen auf Gedeih und Verderb verschwistert.[7]
[1] Die Geiseln waren ihren Entführern auf Gedeih und Ungedeih ausgeliefert.

Redewendungen:

[1] auf Gedeih und Ungedeih, auf Gedeih und Verderb, auf Gedeih und Verderben, jemandem auf Gedeih und Ungedeih ausgeliefert sein

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Gedeih
[1] Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, unter „gedeihen“, Seite 408
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Gedeih
[*] Duden online „Gedeih
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalGedeih
[*] The Free Dictionary „Gedeih

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, unter „gedeihen“, Seite 408
  2. Klagen aus Übersee. In: Spiegel Online. Nummer 14/1968, 1. April 1968, ISSN 0038-7452 (URL).
  3. Begehrliche Gremien. In: Zeit Online. Nummer 21/1978, 19. Mai 1978, ISSN 0044-2070 (URL).
  4. Peter Mörser: Dionys im Whiskyglas. Scheckbuch, Freunde, Sauberkeit – Ein Neuankömmling in den USA. In: Zeit Online. Nummer 27/1964, 3. Juli 1964, ISSN 0044-2070 (URL).
  5. Johanna Zugmann: »Ich bin dann mal weg – aber erreichbar«. Umschalten auf den Urlaubsmodus – schwere Übung nicht nur für Workaholics. In: DiePresse.com. 12. August 2011, ISSN 1563-5449 (URL).
  6. Gute-Ideen-Börse für Gmunden: OÖN-Leser machen sich Gedanken. In: nachrichten.at. 18. August 2011 (Online, abgerufen am 15. Oktober 2011)
  7. Joachim Feuerstein: Religion und kein Ende. COD Verlag, 2011, Seite 9

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Geweih
Anagramme: gedieh