Archaismus (Deutsch) Bearbeiten

Substantiv, m Bearbeiten

Singular Plural
Nominativ der Archaismus die Archaismen
Genitiv des Archaismus der Archaismen
Dativ dem Archaismus den Archaismen
Akkusativ den Archaismus die Archaismen

Worttrennung:

Ar·cha·is·mus, Plural: Ar·cha·is·men

Aussprache:

IPA: [aʁçaˈɪsmʊs]
Hörbeispiele:   Archaismus (Info)
Reime: -ɪsmʊs

Bedeutungen:

[1] Linguistik: ein sprachlicher Ausdruck, der allmählich außer Gebrauch gerät
[2] Psychologie: eine auf die Entwicklung bezogene Sichtweise, die seelische Phänomene als möglicher Ausdruck eines bestimmten Entwicklungs- oder Reifungsstadiums ansieht

Sinnverwandte Wörter:

[1] Paläologismus, Sprachfossil

Oberbegriffe:

[1] Ausdruck

Beispiele:

[1] „In der Gefahr, dieser Regel zu widerstreben, stehen vor allem zwei Wortgruppen: die ‚Neologismen‘ (Neuwörter) und die Archaismen (veraltete Wörter).“[1]
[1] „Wörter aus vergangenen Zeiten, Archaismen, können in der Gegenwartssprache stilistische Funktionen erfüllen - sie können der Charakteristik der Sprecher oder der ironischen Darstellung dienen.“[2]
[1] „Das Verhältnis von Sprachzustand und Sprachwandel zeigt sich zu jedem Zeitpunkt unter anderem in dem Zusammenwirken von allgemeingültigen Mitteln, Neuerungen und Archaismen.[3]
[1] „Bedauerlicherweise fehlt eine umfassende Bestandsaufnahme des färöischen Verbalsystems und seiner morphologischen Formen, einschließlich der Varietäten in den Dialekten und der Archaismen, wie sie bei traditionellen färöischen Texten bisweilen in Erscheinung treten.“[4]
[2] „Mit Archaismus bezeichne ich den altertümlichen Charakter psychischer Inhalte und Funktionen.“[5]
[2] „Das ist aber vermutlich nur für uns Heutige so, die Kelten werden sich über diese Archaismen keine Gedanken gemacht haben.“[6]

Übersetzungen Bearbeiten

[1] Wikipedia-Artikel „Archaismus
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Archaismus
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalArchaismus
[1] sprachnudel.de „Archaismus
[1] Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Archaismus“. ISBN 3-520-45203-0.
[1] Helmut Glück (Herausgeber), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Archaismus“. Metzler, Stuttgart/Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
[1] Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort: „Archaismus“. ISBN 3-494-02050-7.
[2] Wikipedia-Artikel „Archaismus (Psychologie)
[2] Wikipedia-Artikel „Prälogik
[2] Wikipedia-Artikel „Konkretismus (Psychologie)
[2] Archaisch. (2014). In M. A. Wirtz (Hrsg.), Dorsch – Lexikon der Psychologie (18. Aufl., S. 191). Bern: Verlag Hogrefe Verlag, online Am 16.09.2017 abgerufene, seit der Buchausgabe 2014 aktualisierte Version.

Quellen:

  1. Willy Sanders: Gutes Deutsch - Besseres Deutsch. Praktische Stillehre der deutschen Gegenwartssprache. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1986, Seite 128. ISBN 3-534-09480-8. In einfachen Anführungsstrichen; ‚Neologismen‘ und ‚Archaismen‘.
  2. Thea Schippan: Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache. Niemeyer, Tübingen 1992, Seite 52. ISBN 3-484-73002-1. Gesperrt gedruckt: Archaismen.
  3. Karl-Ernst Sommerfeldt (Hrsg.): Entwicklungstendenzen in der deutschen Gegenwartssprache. VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1988, Seite 21. ISBN 3-323-00169-9.
  4. Kurt Braunmüller: Die skandinavischen Sprachen im Überblick. Francke, Tübingen 1991, ISBN 3-7720-1694-4. Zitat Seite 234.
  5. Carl Gustav Jung: Definitionen. In: Gesammelte Werke. Walter-Verlag, Düsseldorf 1995, Paperback, Sonderausgabe, Band 6, Psychologische Typen, ISBN 3-530-40081-5, S. 442 f., § 684 zu Abs. „Archaismus“.
  6. Ulrich Magin: Keltische Kultplätze in Deutschland. Geschichte und Mythos einer rätselhaften Kultur. Nikol, Hamburg 2019, ISBN 978-3-86820-535-0, Seite 114.