Worttrennung:

𐌰𐌺

Umschrift:

ak

Aussprache:

IPA: []
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] auch nach nur dem Sinn nach negierten Aussagen; sondern
[2] nach nicht negierten Aussagen; aber

Herkunft:

die Etymologie ist nicht geklärt; etymologisch verwandt mit altenglisch ac → ang, altsächsisch ak → osx und althochdeutsch oh → goh[1]

Beispiele:

[1] 𐌽𐌹 𐌷𐌿𐌲𐌾𐌰𐌹𐌸 𐌴𐌹 𐌵𐌴𐌼𐌾𐌰𐌿 𐌲𐌰𐍄𐌰𐌹𐍂𐌰𐌽 𐍅𐌹𐍄𐍉𐌸 𐌰𐌹𐌸𐌸𐌰𐌿 𐍀𐍂𐌰𐌿𐍆𐌴𐍄𐌿𐌽𐍃; 𐌽𐌹 𐌵𐌰𐌼 𐌲𐌰𐍄𐌰𐌹𐍂𐌰𐌽, 𐌰𐌺 𐌿𐍃𐍆𐌿𐌻𐌻𐌾𐌰𐌽.
„ni hugjaiþ ei qemjau gatairan witoþ aiþþau praufetuns; ni qam gatairan, ak usfulljan.“ (Mt. 5, 17)[2]
„Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben! Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.“[3]
[1] 𐌾𐌰𐌷 𐌽𐌹 𐌱𐍂𐌹𐌲𐌲𐌰𐌹𐍃 𐌿𐌽𐍃 𐌹𐌽 𐍆𐍂𐌰𐌹𐍃𐍄𐌿𐌱𐌽𐌾𐌰𐌹, 𐌰𐌺 𐌻𐌰𐌿𐍃𐌴𐌹 𐌿𐌽𐍃 𐌰𐍆 𐌸𐌰𐌼𐌼𐌰 𐌿𐌱𐌹𐌻𐌹𐌽;
„jah ni briggais uns in fraistubnjai, ak lausei uns af þamma ubilin;“ (Mt. 6, 13)[4]
„Und führe uns nicht in Versuchung, sondern rette uns vor dem Bösen!“[5]
[2] 𐌾𐌰𐌱𐌰𐌹 𐌼𐌴𐌹𐌽 𐍅𐌰𐌿𐍂𐌳 𐍆𐌰𐍃𐍄𐌰𐌹𐌳𐌴𐌳𐌴𐌹𐌽𐌰, 𐌾𐌰𐌷 𐌹𐌶𐍅𐌰𐍂 𐍆𐌰𐍃𐍄𐌰𐌹𐌽𐌰. 𐌰𐌺 𐌸𐌰𐍄𐌰 𐌰𐌻𐌻𐌰𐍄𐌰 𐍄𐌰𐌿𐌾𐌰𐌽𐌳 𐌹𐌶𐍅𐌹𐍃 𐌹𐌽 𐌽𐌰𐌼𐌹𐌽𐍃 𐌼𐌴𐌹𐌽𐌹𐍃, 𐌿𐌽𐍄𐌴 𐌽𐌹 𐌺𐌿𐌽𐌽𐌿𐌽 𐌸𐌰𐌽𐌰 𐍃𐌰𐌽𐌳𐌾𐌰𐌽𐌳𐌰𐌽 𐌼𐌹𐌺.
„jabai mein waurd fastaidedeina, jah izwar fastaina. ak þata allata taujand izwis in namins meinis, unte ni kunnun þana sandjandan mik.“ (Joh. 15, 20–21)[6]
„wenn sie an meinem Wort festgehalten haben, werden sie auch an eurem Wort festhalten. Doch dies alles werden sie euch um meines Namens willen antun; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat.“[7]
[2] 𐌹𐌸 𐌽𐌿 𐌾𐌰𐌷 𐌲𐌰𐍃𐌴𐍈𐌿𐌽 𐌼𐌹𐌺 𐌾𐌰𐌷 𐍆𐌹𐌾𐌰𐌹𐌳𐌴𐌳𐌿𐌽 𐌾𐌰𐌷 𐌼𐌹𐌺 𐌾𐌰𐌷 𐌰𐍄𐍄𐌰𐌽 𐌼𐌴𐌹𐌽𐌰𐌽𐌰. 𐌰𐌺 𐌴𐌹 𐌿𐍃𐍆𐌿𐌻𐌻𐌽𐍉𐌳𐌴𐌳𐌹 𐍅𐌰𐌿𐍂𐌳 𐌸𐌰𐌽𐌰 𐌲𐌰𐌼𐌴𐌻𐌹𐌳𐍉 𐌹𐌽 𐍅𐌹𐍄𐍉𐌳𐌰 𐌹𐌶𐌴: 𐌴𐌹 𐍆𐌹𐌾𐌰𐌹𐌳𐌴𐌳𐌿𐌽 𐌼𐌹𐌺 𐌰𐍂𐍅𐌾𐍉.
„iþ nu jah gasehvun mik jah fijaidedun jah mik jah attan meinana. ak ei usfullnodedi waurd þata gamelido in witoda ize: ei fijaidedun mik arwjo.“ (Joh. 15, 24–25)[8]
„Jetzt aber haben sie die Werke gesehen und doch haben sie mich und meinen Vater gehasst. Aber das Wort sollte sich erfüllen, das in ihrem Gesetz geschrieben steht: Ohne Grund haben sie mich gehasst.“[9]

Übersetzungen

Bearbeiten
[1, 2] Wilhelm Streitberg: Gotisch-Griechisch-Deutsches Wörterbuch, Heidelberg 1910, „𐌰𐌺“, Seite 6.

Quellen:

  1. Winfred P. Lehmann: A Gothic Etymological Dictionary. Based on the third edition of Vergleichendes Wörterbuch der Gotischen Sprache by Sigmund Feist. 1. Auflage. Brill, Leiden 1986, Seite 23.
  2. Wilhelm Streitberg (Herausgeber): Die gotische Bibel. Der gotische Text und seine griechische Vorlage mit Einleitung, Lesarten und Quellennachweisen sowie den kleinern Denkmälern als Anhang. Zweite verbesserte Auflage. Erster Teil, Heidelberg 1919 (Archive.org), Matthäus, V,17, Seite 3.
  3. Bibel: Matthäusevangelium Kapitel 5, Vers 17 EU
  4. Wilhelm Streitberg (Herausgeber): Die gotische Bibel. Der gotische Text und seine griechische Vorlage mit Einleitung, Lesarten und Quellennachweisen sowie den kleinern Denkmälern als Anhang. Zweite verbesserte Auflage. Erster Teil, Heidelberg 1919 (Archive.org), Matthäus, VI,13, Seite 7.
  5. Bibel: Matthäusevangelium Kapitel 6, Vers 13 EU
  6. Wilhelm Streitberg (Herausgeber): Die gotische Bibel. Der gotische Text und seine griechische Vorlage mit Einleitung, Lesarten und Quellennachweisen sowie den kleinern Denkmälern als Anhang. Zweite verbesserte Auflage. Erster Teil, Heidelberg 1919 (Archive.org), Johannes, XV,20–21, Seite 71.
  7. Bibel: Johannesevangelium Kapitel 15, Vers 20 EU
  8. Wilhelm Streitberg (Herausgeber): Die gotische Bibel. Der gotische Text und seine griechische Vorlage mit Einleitung, Lesarten und Quellennachweisen sowie den kleinern Denkmälern als Anhang. Zweite verbesserte Auflage. Erster Teil, Heidelberg 1919 (Archive.org), Johannes, XV,24–25, Seite 71.
  9. Bibel: Johannesevangelium Kapitel 15, Vers 24 EU