𐌰𐌸𐌸𐌰𐌽 (Gotisch)

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Worttrennung:

𐌰𐌸𐌸𐌰𐌽

Umschrift:

aþþan

Aussprache:

IPA: []
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] adversativ: aber

Herkunft:

Kompositum aus dem Präfix 𐌰𐌸- (aþ-) und der Konjunktion 𐌸𐌰𐌽 (þan) → got;[1] das sonst nicht produktive Präfix 𐌰𐌸- lässt sich auf indogermanisches *h₂et zurückführen[2]

Beispiele:

[1] 𐌰𐌸𐌸𐌰𐌽 𐌹𐌺 𐌵𐌹𐌸𐌰 𐌹𐌶𐍅𐌹𐍃 𐌸𐌰𐍄𐌴𐌹 𐍈𐌰𐌶𐌿𐌷 𐌼𐍉𐌳𐌰𐌲𐍃 𐌱𐍂𐍉𐌸𐍂 𐍃𐌴𐌹𐌽𐌰𐌼𐌼𐌰 𐍃𐍅𐌰𐍂𐌴, 𐍃𐌺𐌿𐌻𐌰 𐍅𐌰𐌹𐍂𐌸𐌹𐌸 𐍃𐍄𐌰𐌿𐌰𐌹; 𐌹𐌸 𐍃𐌰𐌴𐌹 𐌵𐌹𐌸𐌹𐌸 𐌱𐍂𐍉𐌸𐍂 𐍃𐌴𐌹𐌽𐌰𐌼𐌼𐌰 𐍂𐌰𐌺𐌰, 𐍃𐌺𐌿𐌻𐌰 𐍅𐌰𐌹𐍂𐌸𐌹𐌸 𐌲𐌰𐌵𐌿𐌼𐌸𐌰𐌹; 𐌰𐌸𐌸𐌰𐌽 𐍃𐌰𐌴𐌹 𐌵𐌹𐌸𐌹𐌸 𐌳𐍅𐌰𐌻𐌰, 𐍃𐌺𐌿𐌻𐌰 𐍅𐌰𐌹𐍂𐌸𐌹𐌸 𐌹𐌽 𐌲𐌰𐌹𐌰𐌹𐌽𐌽𐌰𐌽 𐍆𐌿𐌽𐌹𐌽𐍃.
aþþan ik qiþa izwis þatei hvazuh modags broþr seinamma sware, skula wairþiþ stauai; iþ saei qiþiþ broþr seinamma raka, skula wairþiþ gaqumþai; aþþan saei qiþiþ dwala, skula wairþiþ in gaiainnan funins.“ (Mt. 5, 22)[3]
„Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein.“[4]

Übersetzungen

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[1] Wilhelm Streitberg: Gotisch-Griechisch-Deutsches Wörterbuch, Heidelberg 1910, „𐌰𐌸𐌸𐌰𐌽“, Seite 13—14.

Quellen:

  1. Winfred P. Lehmann: A Gothic Etymological Dictionary. Based on the third edition of Vergleichendes Wörterbuch der Gotischen Sprache by Sigmund Feist. 1. Auflage. Brill, Leiden 1986, Seite 47.
  2. Robert Beekes: Etymological Dictionary of Greek. 1. Auflage. Band 1: Α–Λ, Brill, Leiden, Boston 2010, ISBN 978-90-04-17420-7 (Band 10/1 der Leiden Indo-European Etymological Dictionary Series), „ἀτάρ“ Seite 161.
  3. Wilhelm Streitberg (Herausgeber): Die gotische Bibel. Der gotische Text und seine griechische Vorlage mit Einleitung, Lesarten und Quellennachweisen sowie den kleinern Denkmälern als Anhang. Zweite verbesserte Auflage. Erster Teil, Heidelberg 1919 (Archive.org), Matthäus 5,22, Seite 3.
  4. Bibel: Matthäusevangelium Kapitel 5, Vers 22 EU