von Auge (Deutsch) Bearbeiten

Redewendung Bearbeiten

Nebenformen:

von blossem Auge

Worttrennung:

von Au·ge

Aussprache:

IPA: standardsprachlich (Schweiz):[1] [ˌfɔn ˈʔaʊ̯ɡ̊e̝] ~ [ˌfɔn ˈʔaʊ̯ɡə]
Hörbeispiele: — ~ —

Bedeutungen:

[1] schweizerisch: ohne optische Hilfsmittel wie Brille, Fernglas, Lupe, Mikroskop, Teleskop oder dergleichen

Beispiele:

[1] „An den Zellwänden zerfällt der Schadstoff, und der folgende biochemische Schneeballeffekt führt zur Zellschädigung und zu von Auge sichtbaren, hellgrünen, später braunen nekrotischen Punkten auf den Blättern von Birken, Pappeln, Eschen, Erlen und Buchen.“[2]
[1] „Der Haarriss ist von Auge nicht zu sehen.“[3]
[1] „Nein, Maltas kleine Schwester liegt 83 Kilometer südlich von Sizilien, das bei klarem Wetter sogar von Auge sichtbar ist.“[4]
[1] „Die Plejaden liegen im Sternbild Stier, und ihre hellsten Sterne können im Winter von Auge gesehen werden.“[5]
[1] „Frasa liest von Auge die Kennzeichnung ab und übermittelt sie per Funk seinem Kollegen.“[6]
[1] „Auch Restholz wie Paletten oder Bauholz, welches von Auge unbehandelt aussieht, jedoch mit Insektiziden und Fungiziden behandelt ist, bringt erhebliche Mengen von Schwermetallen und diversen schädlichen Stoffen in die Abgase.“[7]
[1] „Von Auge ist nicht wahrnehmbar, dass dabei die Nadel oder besser gesagt die Nadelgruppe extrem feine, von Auge kaum sichtbare Spitzen in unsagbarer Schnelligkeit in die Haut fahren.“[8]
[1] „Zwischen den Gesteinsschichten liegt im Bereich der Tschingelhörner ein rund 100 bis 150 Millionen Jahre altes Kalkpaket, das von Auge gut erkennbar ist.“[9]
Alle weiteren Informationen zu diesem Begriff befinden sich im Eintrag mit bloßem Auge.
Ergänzungen sollten daher auch nur dort vorgenommen werden.
[1] Kurt Meyer: Wie sagt man in der Schweiz? Wörterbuch der schweizerischen Besonderheiten. Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1989, ISBN 3-411-04131-5, DNB 891057218, Stichwort »Auge«, Seite 81.
[1] Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115, Stichwort »Auge«, Seite 66.

Quellen:

  1. Vergleiche Eva-Maria Krech, Eberhard Stock, Ursula Hirschfeld, Lutz Christian Anders et al.: Deutsches Aussprachewörterbuch. Mit Beiträgen von Walter Haas, Ingrid Hove, Peter Wiesinger. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2009, ISBN 978-3-11-018202-6, DNB 999593021, Seite 265–268 passim.
  2. Vor allem leiden die Laubbäume. In: Zürcher Tagesanzeiger. Nummer 19, 20. Juni 1996, Seite 78.
  3. Jürg Schmid: Riss an Jumbo-Jet entdeckt. In: Zürcher Tagesanzeiger. Nummer 2, 15. Januar 1997, Seite 17.
  4. Friedemann Bartu: Die Insel der Kalypso. Steter Ausbau des touristischen Angebots auf Gozo. In: NZZOnline. 20. September 2005, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 7. Dezember 2014).
  5. Kathrin Meier-Rust: Planeten in den Plejaden. In: NZZOnline. 18. November 2007, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 7. Dezember 2014).
  6. Leises Summen im Simulator. In: St. Galler Tagblatt. Nummer 20, 25. Januar 2008, Seite 7.
  7. H. Kugler: Fragebogen zu Wohnen im Alter. In: St. Galler Tagblatt. Nummer 202, 30. August 2008, Seite 50.
  8. Helena Kleins Job geht unter die Haut. In: Die Südostschweiz. 8. April 2012, Seite 11.
  9. Teuflischer Steinwurf oder doch «nur» Erosion? In: Die Südostschweiz. 14. Juli 2012, Seite 3.