rachitisch (Deutsch)

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Positiv Komparativ Superlativ
rachitisch
Alle weiteren Formen: Flexion:rachitisch

Worttrennung:

ra·chi·tisch, keine Steigerung

Aussprache:

IPA: [ʁaˈxiːtɪʃ]
Hörbeispiele:   rachitisch (Info)
Reime: -iːtɪʃ

Bedeutungen:

[1] Medizin: an der Krankheit Rachitis leidend
[2] übertragen: nicht sehr ausgeprägt, unterentwickelt seiend, nicht ergiebig

Beispiele:

[1] „Wie man aus Tierversuchen gesehen hatte, in denen mit artfremder Milch ernährte Tiere schwach und rachitisch wurden, konnte eine minderwertige Konstitution jedoch nicht nur geerbt, sondern auch erworben werden.“[1]
[2] „Das militärhistorische Interesse des neuen US-Stabschefs müßte geradezu rachitisch unterentwickelt sein, wenn er wirklich niemals in den Kriegserinnerungen seines Vaters geblättert haben sollte.“[2]
[2] „Die parlamentarische Situation Italiens lud zu einem solchen Manöver geradezu ein, denn anders als in Japan, dessen Regierung offenkundig auf dem Willen einer breiten Mehrheit basiert, stützt sich Italiens christdemokratischer Ministerpräsident Fernando Tambroni auf eine rachitisch schmale Parlamentsmehrheit.“[3]
[2] „Das Ende staatlicher Beschäftigungsprogramme tat ein Übriges, um das rachitische Wirtschaftswachstum von 0,2 Prozent im zweiten Quartal vollends abzuwürgen.“[4]
[2] „Das Veranstaltungsprogramm fürs Wochenende sieht nicht mehr ganz so rachitisch aus.“[5]
[2] „Ich war der analoge Höhlenbewohner, der Zausel vom Dienst, der alle Rundmails verpasst, statt zu googeln in seinem wurmstichigen Gedächtnis herumkramt und verzweifelt versucht, mit rachitisch quietschenden Faxgeräten und postkutschenlangsamen Briefen Kontakt zur Außenwelt zu halten. Was wirklich schwer war.“[6]

Übersetzungen

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[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „rachitisch
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalrachitisch
[*] The Free Dictionary „rachitisch
[1] Duden online „rachitisch
[1] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „rachitisch“ auf wissen.de
[1] Wahrig Fremdwörterlexikon „rachitisch“ auf wissen.de
[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „rachitisch

Quellen:

  1. Sigrid Stöckel: Säuglingsfürsorge zwischen sozialer Hygiene und Eugenik. Das Beispiel Berlins im Kaiserreich und in der Weimarer Republik. de Gruyter Verlag, Berlin/New York 1996, ISBN 3-11-014539-1, Seite 240 (zitiert nach Google Books)
  2. Carlos Widmann: Das Schreckliche an Iwan. In: Spiegel Online. 27. September 1993, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 15. November 2014).
  3. Das Olympia-Kabinett. In: Spiegel Online. 13. Juli 1960, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 15. November 2014).
  4. Ute Müller: Spaniens Wirtschaft kommt einfach nicht in Schwung. In: Zeit Online. 8. November 2010, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 15. November 2014).
  5. Simone Lutz: Alles wieder normal. In: Badische Zeitung. 10. September 2014, abgerufen am 15. November 2014.
  6. Alex Rühle: Der Offline-Journalist. In: Cicero. 29. Juli 2010, abgerufen am 15. November 2014.