gottgläubig (Deutsch)

Bearbeiten
Positiv Komparativ Superlativ
gottgläubig gottgläubiger am gottgläubigsten
Alle weiteren Formen: Flexion:gottgläubig

Worttrennung:

gott·gläu·big, Komparativ: gott·gläu·bi·ger, Superlativ: am gott·gläu·bigs·ten

Aussprache:

IPA: [ˈɡɔtˌɡlɔɪ̯bɪç], [ˈɡɔtˌɡlɔɪ̯bɪk]
Hörbeispiele:   gottgläubig (Info),   gottgläubig (Info)

Bedeutungen:

[1] einen Glauben an einen Gott habend
[2] nationalsozialistisch: konfessionslos, aber nicht atheistisch

Synonyme:

[1] theistisch

Gegenwörter:

[2] kirchlich, konfessionell
[2] glaubenslos

Beispiele:

[1] „Diese Worte Eichmanns zeigen einen Menschen, der sich durch sie eine Art Verständnis erhoffen mochte. Als könne ein gottgläubiger Mensch nichts Böses tun!“[1]
[2] „Denn nichts ist für den deutschen Menschen so schändlich und schädlich, wie Unentschiedenheit… Wir wanken da vielfach zwischen zwei Lagern umher, sind gottgläubig im Herzen und katholisch oder evangelisch auf dem Papier; und wenn’s gut geht, richten wir uns auf der gemeinsamen Zone friedlich ein, die da heißt ‚positives Christentum‘. Das darf nicht so weitergehen!“[2]
[2] „›Gottgläubig‹ durften sich nur Arier nennen, überzeugte antiklerikale Nazis, wichtige Kader des Regimes.“[3]

Übersetzungen

Bearbeiten
[2] Wikipedia-Artikel „gottgläubig
[1. 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „gottgläubig
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „gottgläubig
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „gottgläubig
[2] Duden online „gottgläubig
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalgottgläubig

Quellen:

  1. Wenda Focke: Das Unfassbare hat ein Gesicht. Überlegungen zu (Un)Menschlichkeit, Verletzung und Kreativität. Hartung-Gorre, 2022, ISBN 978-3-86628-761-7, Seite 48 (Zitiert nach Google Books)
  2. Karl Leopold Schubert: Warum Gottgläubig?. Eine Entscheidung an der Wende der deutschen Zeit. Kühne, 1939, Seite 126 (Zitiert nach Google Books)
  3. Götz Aly, Karl Heinz Roth: Die restlose Erfassung. Volkszählen, Identifizieren, Aussondern im Nationalsozialismus. S. Fischer, 2018, ISBN 978-3-10-490792-5 (Zitiert nach Google Books)