andermal
andermal (Deutsch)
BearbeitenNebenformen:
- selten: anderesmal
Anmerkung:
- Der erste Wortbestandteil kann flektiert werden (siehe [2]), was heute allerdings selten ist.
Worttrennung:
- an·der·mal
Aussprache:
- IPA: [ˈandɐˌmaːl]
- Hörbeispiele: —
Bedeutungen:
- [1] ein andermal: zu einem anderen Zeitpunkt; ein anderes Mal; bei anderer Gelegenheit
- [2] zum andernmal, veraltend: zum anderen (hier: zweiten) Mal
Herkunft:
- Kompositum aus ander (veraltete Form von anderer) und Mal. Das Wort ist seit dem 15. Jahrhundert belegt.[1]
Gegenwörter:
- [1] jetzt
Sinnverwandte Wörter:
Beispiele:
- [1] „Ein andermal hat er auch von dem Churfuͤrſten zu Sachſen geſagt/ er wuͤrde zwar etwas ausrichten/ aber es ſey ihm auch ſchon ein ziel geſetzet.“[2]
- [1] „Nun wurde einmal der Strom aus der im Freien stehenden Batterie entnommen, ein andermal ein Draht aus dem Zimmer zum Induktorium geführt und dieses aus der Institutsbatterie gespeist.“[3]
- [1] „Doch dies […] sei eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.“[4]
- [2] „Den̄ ob zwar der andere großmuͤthige Brutus/ durch einen in des Julius Bruſt geſtochenen Dolch/ das Joch der Roͤmer zu zerſchneiden/ dem Vaterlande die Freyheit/ ſeinem Geſchlechte zum andernmal den Nahmen eines Erloͤſers zuerwerben trachtete/ ſo ſchlug doch ſein nichts ſchlimmerer Anſchlag viel aͤrger als des erſten Brutus aus.“[5]
- [2] „Sie würde ihn nicht erkennen, meinte er, und nun wollt er, unter der Gestalt eines Fremdlings, jede Saite ihres Herzens mit Nachrichten von ihrem Johannes treffen und sich das königliche Schauspiel geben, alle Widerwärtigkeiten und Gefährnisse seines Lebens zum andernmal schöner empfunden zu sehen, aber ach!“[6]
Übersetzungen
Bearbeiten [1] zu einem anderen Zeitpunkt
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[2] zum zweiten Mal
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- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „andermal“
- [1] The Free Dictionary „andermal“
- [1] Duden online „andermal“
- [1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Neubearbeitung (A–F), 9. Bände. Göttingen/Berlin 1980–2016 „andermal“ (digitalisierte Fassung)
Quellen:
- ↑ Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „andermal“
- ↑ Gottfried Arnold: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Dritter und Vierdter Theil (Bd. 2 von 2). Frankfurt am Main, 1700, Seite 216. (Deutsches Textarchiv)
- ↑ J. S. Sachs: Untersuchungen über den Einfluss der Erde bei der drahtlosen Telegraphie. In: Polytechnisches Journal, Band 320. Frankfurt am Main, 1905, Seite 459. (Digitalisierung)
- ↑ Wikipedia-Artikel „Inhalt und Interpretation der Unendlichen Geschichte“ (Stabilversion)
- ↑ Daniel Casper von Lohenstein: Großmüthiger Feldherr Arminius oder Herrmann. Band 1. Leipzig, 1689, Seite 5 (Deutsches Textarchiv)
- ↑ Jakob Michael Reinhold Lenz: Werke in einem Band. Berlin und Weimar 1975 (entstanden 1776), Seite 302 f. (Zeno.org)