Worttrennung:

ab nach Kas·sel!

Aussprache:

IPA: [ap naːx ˈkasl̩]
Hörbeispiele:   ab nach Kassel (Info)

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich: schnell fort! nichts wie fort von hier! fort mit dir!

Herkunft:

[1] Die Tatsache, dass in Kassel die Sammelstelle für zwangsrekrutierte hessische Regimenter war, die für England im Nordamerikanischen Unabhängigkeitskrieg (1775–1783) eingesetzt wurden, wird häufig als Ursprung dieser Redewendung angesehen.[1] Belegt ist die Redewendung aber erst seit Ende des 19. Jahrhunderts: Als Napoleon III. im Deutsch-Französischen Krieg nach der Kapitulation von Sedan (1870) ins Schloss Kassel-Wilhelmshöhe gebracht wurde und dort gefangen gehalten wurde, hieß es: „Ab nach Kassel!“[2]

Synonyme:

[1] ab die Post!, ab durch die Mitte!, ab trimo!

Beispiele:

[1] Lass uns noch schnell die Getränke einpacken und dann ab nach Kassel!

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Ab nach Kassel
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „ab
[1] Redensarten-Index „ab nach Kassel
[1] Günther Drosdowski, Werner Scholze-Stubenrecht et al.: Duden, Redewendungen und sprichwörtliche Redensarten. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 1. Auflage. Band 11, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1992, ISBN 3-411-04111-0, Seite 19–20.

Quellen:

  1. Klaus Müller (Herausgeber): Lexikon der Redensarten. Herkunft und Bedeutung deutscher Redewendungen. Bassermann Verlag, München 2005, ISBN 3-8094-1865-X, DNB 974926760, Seite 299 f.
  2. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 2., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Band 11, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2002, ISBN 3-411-04112-9, Seite 26