Singular Plural
Nominativ das Vlies die Vliese
Genitiv des Vlieses der Vliese
Dativ dem Vlies
dem Vliese
den Vliesen
Akkusativ das Vlies die Vliese

Nicht mehr gültige Schreibweisen:

Flies, Fließ, Vließ

Worttrennung:

Vlies, Plural: Vlie·se

Aussprache:

IPA: [fliːs][1]
Hörbeispiele:   Vlies (Info)
Reime: -iːs

Bedeutungen:

[1] Schafsfell
[2] noch zusammenhängende abgeschorene Wolle eines Schafs
[3] Textilschicht aus dicht zusammenhängenden Fasern

Herkunft:

lateinisch vellus → la „Wolle“; nach der Gründung des Ordens vom Goldenen Vlies 1430 in Brügge zunächst im Niederländischen als vlies → nl (auch vlues → nl, vluus → nl, vluys → nl, vluesch → nl, heute nur noch vlies), dann als Lehnwort im 16. Jahrhundert auch ins Deutsche gekommen; daneben gab es mit vlies, vlius[2][3] schon im Mittelhochdeutschen eine Entsprechung des lateinischen vellus, dieses Wort hat sich allerdings zum heutigen Flaus, Flausch entwickelt[4]

Unterbegriffe:

[3] Abdeckvlies, Malervlies

Beispiele:

[1–3] „Das Wort Vlies (früher auch Vließ, von lateinisch vellus „Wolle“, „Schaffell“[4]) ist im Deutschen erstmals im 16. Jahrhundert in Zusammenhang mit dem Goldenen Vlies belegt. Bis heute bezeichnet man damit im Bereich der Schafzucht allgemein das Haarkleid des Schafs, insbesondere die abgeschorene, zusammenhängende Wolldecke. Seit dem 19. Jahrhundert bezeichnet der Begriff allgemein ein Flächengebilde, das mehrheitlich aus vereinzelten Fasern besteht, deren Zusammenhalt im Wesentlichen nur durch die ihnen eigene Haftung gegeben ist.“[5]

Charakteristische Wortkombinationen:

Goldenes Vlies (  Audio (Info))

Wortbildungen:

Vliesstoff, Vliestextilien, Vliesvorteil

Übersetzungen

Bearbeiten
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Vlies
[1–3] The Free Dictionary „Vlies
[1–3] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Vlies“ auf wissen.de
[1–3] Wahrig Fremdwörterlexikon „Vlies“ auf wissen.de
[1–3] Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909, Stichwort „Vlies“ (Wörterbuchnetz), „Vlies“ (Zeno.org)
[1, 2] Wikipedia-Artikel „Vlies
[2, 3] Duden online „Vlies
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Vlies
[1] Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „Vließ“, Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „Fließ

Quellen:

  1. Max Mangold und Dudenredaktion: Duden Aussprachewörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 6. Auflage. Band 6, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2005, ISBN 978-3-411-04066-7, DNB 975190849, Seite 823.
  2. Lexer: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch „vlies
  3. Benecke/Müller/Zarncke: Mittelhochdeutsches Wörterbuch „vlies
  4. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Vlies
  5. Vliesstoff. Wikipedia, 30. Juni 2014, archiviert vom Original am 30. Juni 2014 abgerufen am 16. August 2014 (HTML, Deutsch).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Fleece
Anagramme: Viels